Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 360

Sammelhandschrift: Grammatik und Vermischtes

Papier · 1, 345, 1 Bll. · 21,5 × 14,5 cm · Kreta oder Italien · 3. Viertel 15. Jh.


Schlagwörter (GND)
Logik / Organon / Theologie / Pneumatologie / Rhetorik / Anekdote / Unglaubliche Geschichten / Grammatik / Senar / Epistolographie / Epos / Scholien / Lapidarium [Literatur] / Edelstein.
Diktyon-Nr.
66092.
1ar–2v, 3v vacant
3r Schenkungsexlibris
1) 4r–20v Porphyrius, Isagoge
21r–23v vacant
2) 24r–33r Nilus Cabasilas (zugeschrieben), De spiritus sanctis processione (Excerpta)
33v–35v vacant
3) 36/40r–76r Libanius, Declamationes et orationes
76v–79v vacant
4) 80r–152v Claudius Aelianus, Varia historia
153r–155v vacant
5) 156r–178v Palaephatus, De incredibilibus historiis
6) 179r–199r Pseudo-Nonnus, Commentarii in orationes Gregorii Nazianzeni
199v–202v vacant
7) 203r–256r Manuel Moschopulus, Scholia in Homerum
8) 256r–v Aelius Herodianus, De enclisi (Fragment)
9) 256v Anonymus, Senarii
10) 256v Anonymus, Epistola (Fragment)
257r–v vacant
11) 258r–312r Michael Syncellus, De syntaxi orationis
312v–314v vacant
12) 315r–317r Tryphon I (zugeschrieben), De figuris et tropis
13) 317r–320r Tryphon II (zugeschrieben), De tropis poeticis
14) 320r–322r Georgius Choeroboscus, De tropis poeticis
15) 323r–335r Michael Apostoles, De tropis
335v–338r vacant
16) 338v Homerus, Ilias (Auszüge)
17) 339r–346v Orpheus (zugeschrieben), Lithica kerygmata

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
Kreta oder Italien.
Entstehungszeit
3. Viertel 15. Jh. Die identifizierten Wasserzeichen deuten auf eine Entstehung zwischen 1460 und 1475 hin; einzelne Wasserzeichen sind unter Umständen noch etwas später zu datieren.
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Westliches Papier; Bl. 2 Pergament; Bll. 207–256 östliches Papier.
Umfang
1, 345, 1 Bll.
Format (Blattgröße)
21,5 × 14,5 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
(I-1)1a + 23 + 2 IV19 + II23 + IV31 + II35 + 14 IV151 + II155 + IV163 + (IV-1)170 + (V-2)178 + 3 IV202 + II206 + (III-1)211 + 4 IV243 + (IV-1)250 + III256 + V266 + 10 IV346 + (I-1)347*. Die Bezeichnung der ungez. Bll. folgt dem Digitalisat (1a, 247*).
Foliierung
Vatikanische Foliierung (f. 2–346; nach 35 kommt ein Bl. mit der Bezeichnung 36–40, danach 41). Zusätzliche Foliierung (f. 2–14) ab f. 157r–169r.
Lagenzählung
Zählung mit griech. Zahlen zu Lagenbeginn rechts oben. Es gibt weitere Zählungen: 64r: δ (rechts oben); 80r: δ (rechts unten); sowie neu einsetzende Zählungen (rechts unten) auf 156r, 179r und 258r.
Zustand
An vielen Stellen Stockflecken; am Ende beginnender Tintenfraß. Ähnliche Verfärbungen finden sich in geringerem Maße auch im Inneren. Die 13. Lage (Bll. 88–95) ist vom originalen Schreiber nicht erhalten. Das Papier wurde ergänzt, zwei Bll. wurden von anderer Hand nachgetragen. Der Rest bleibt leer. Ein weiterer eingefügter Teil (f. 207–256) ist in schlechterem Zustand. Dort ist das Papier auf vielen Bll. zur Stabilisierung beidseitig mit transparenter Gaze beklebt.
Es ist nicht auszuschließen, dass die Hs. zusammengesetzt ist; eine Aufteilung in Faszikel ist aber schwierig. So gehören die Bll. 80–87 und 96–178 nach der Schreiberhand zusammen, und auch andere Hände finden sich immer wieder. Die ältere, am unteren Rand befindliche Lagenzählung legt nahe, dass die ursprüngliche Blattreihenfolge war: 156–178, 80–155, wobei 88–95 nicht mehr original sind, sondern von anderer Hand teilweise ergänzt.
Wasserzeichen
Siehe Harlfinger II: Boeuf 37 (f. 203–206: datiert 1460), Ciseaux 51 (f. 258–265: datiert 1464), Lettres 44 (Buchstabe R: f. 267–276, 281, 282: datiert 1464/65) und Lettres 51 (Buchstabe R: f. 323–338: datiert 1473). Die Wasserzeichen befinden sich überwiegend im Falz und können daher oft nicht einwandfrei identifiziert werden. Zahlreiche andere Wasserzeichen sind außerdem sichtbar (identifiziert durch Matteo di Franco): Waage (f. 4, 8, 11ff.), ähnlich WZIS DE5580-Clm3870_188 (zwischen 1469 und 1477); Hand (f. 23ff.): Harlfinger 11/12 (um 1490); Tête de boeuf (f. 81ff., 98ff.), ähnlich Briquet 14793 oder 14797 (1457–1466); Waage (f. 91ff.), ähnlich Briquet2569 (belegt 1479); Waage (f. 190ff.), ähnlich WZIS AT3800-PO-116678 (belegt zwischen 1485 und 1522).

Schriftraum
15 × 10 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
f. 1r–32v: 24 Zeilen; f. 40v–75v: 20 Zeilen; f. 80v–198v: 22 Zeilen; f. 203r–206v: 25–26 Zeilen; f. 207r–256v: 28–35 Zeilen; f. 258r–311v: 25 Zeilen; f. 315r–322r: 24 Zeilen; f. 323r–334v: 25 Zeilen; f. 339r–346v: 24 Zeilen.
Schriftart
Hand 1: 4r–20v, 258r–312v, 323r–335r: Routinierte, regelmäßige Minuskelschrift.
Hand 2: 24r–33r, 315r–322r: Kalligraphische Minuskel des 15. Jhs. mit sehr eng gedrängten Buchstaben und vielen Ligaturen (viele Lücken, vielleicht für Überschriften freigelassen).
Hand 3: 36/40r–76r: Regelmäßige Minuskelschrift mit Schnörkeln.
Hand 4: 80r–87v, 96r–199r: sehr eigenwillige Schrift: die Buchstaben sind in unterschiedlichem Maße nach rechts geneigt. Viele Schnörkel.
Hand 5: 88r–89v.
Hand 6: 203r–206v.
Hand 7: 207r–256v: Individuelle Hand, gedrängte Schrift mit geringen Wort- und Zeilenabständen. Die Buchstaben sind teilweise unverbunden, viele Ligaturen. Trend zur Vergrößerung einzelner Buchstaben, z.B. Omega.
Hand 8: 339r–346v: Schrift des 15. Jhs. Das Erscheinungsbild bietet Anklänge an die Perlschrift.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Die Existenz mehrerer Hände kann ein Zeichen für Arbeitsteilung bei der Handschriftproduktion sein. Hand 1 Michael Apostoles (RGK III, Nr. 454, f. 4r–20v, 258r–312v, 323r–335r); Hand 3 Pseudo-Hieronymus (36/40r–76r); Hand 7: Theodorus Hamartolus (207r–256v: der Name lässt auf einen Mönch schließen). Die übrigen Hände sind nicht identifiziert.
Buchschmuck
Je nach Schreiberhand gibt es leichte Unterschiede: überwiegend sind Überschriften und Initialen rubriziert. Manche Texte werden auch von einer Zierleiste eingeleitet.

Nachträge und Benutzungsspuren
Stempel der BAV auf 4r, 346v. Schenkungsexlibris auf 3r. Auf 2r sind die Capsa-Nr. C. 68, die Allacci-Signatur 238, die Titel von in der Hs. enthaltenen Werken, die Signatur 360, der Provenienzvermerk seor[sum] sowie einige Namen persischer Großkönige (ein Zusammenhang zu einem Text ist nicht ersichtlich). Zum Inhaltsverzeichnis gibt es Nachträge von anderer Hand, zum Teil mit Blattangabe. Auf 312r ist eine Subskription des Schreibers Michael Apostoles.

Einband
Hochroter Ledereinband der BAV über Pappe aus der Zeit von Kardinalbibliothekar Francesco Saverio de Zelada und Papst Pius VI.; Rücken mit goldenen Wappenstempeln von Papst Pius IX. (oben) und Kardinalbibliothekar Angelo Mai (unten); vgl. Schunke, Einbände, II, S. 909.
Provenienz
Italien? / Augsburg / Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Die Hs. wurde (mindestens in Teilen) in der Werkstatt von Michael Apostoles auf Kreta geschrieben. Sie kam dann möglicherweise an seinen Verwandten, Graf Georg von Korinth. Später auf unbekanntem Weg als Einzelstück an Ulrich Fugger. Die Bll. 207–256 sind älter: hier sind Teile zweier Hss. zusammengeführt worden. Fugger übersiedelte 1564 nach Heidelberg, wohin ihm seine Bibliothek 1567 folgte, und vermachte sie nach seinem Tod 1584 an Kurfürst Friedrich IV. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Hs. als Kriegsbeute nach Rom gebracht. 1797 wurde sie im Zuge des Friedens von Tolentino zunächst für den Transport nach Paris ausersehen, verlieb dann jedoch in Rom.

Faksimile
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_gr_360
Literatur
Stevenson, Graeci, S. 210–212; Daniel Donnet, La tradition imprimée du Traité de grammaire de Michel, le Syncelle de Jérusalem, in: Byzantion 42, 1972, S. 441–508, hier S. 450, 456, 458; David Pingree, The Library of George, Count of Corinth, in: Kurt Treu (Hrsg.), Studia Codicologia, Berlin 1977 (Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur 124), S. 351–362, hier S. 358; Antonio Mazzarino, Ancora un altro frammento ignorato di Catone, in: Helikon 22–27, 1982–1987, S. 457–466, hier S. 465; Justin Mossay, Repertorium Nazianzenum. Orationes. Textus Graecus, 5. Codices Civitatis Vaticanae, München/Wien/Zürich 1996, S. 183; Giuseppe de Gregorio, [rec. di] Repertorium der griechischen Kopisten 800–1600, 3. Teil, in: Jahrbuch der Österreichischen Byzantinistik 50, 2000, S. 317–330, hier S. 322; Paolo Vian, Per le cose della patria nostra, in: Miscellanea Bibl. Apost. Vaticanae 18, 2011, S. 693–799, hier S. 781, 783 und 786; Davide Muratore, Le epistole di Falaride. Catalogo dei manoscritti, Rom 2006, S. 51; Stefec 2014, S. 137–206, hier S. 194–195 und 197–198.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

Inhalt

1) 4r–20v Digitalisat

Verfasser
Porphyrius (GND-Nr.: 118595873).
Titel
Isagoge.
TLG-Nummer
2034.006.
Titel (Vorlage)
4r πορφυρίου εἰσαγωγὴ τῶν πέντε φωνῶν.
Incipit
4r Ὄντος ἀναγκαίου χρυσαόριε καὶ εἰς τὴν τῶν παρὰ ἀριστοτέλει κατηγοριῶν διδασκαλίαν.
Explicit
20v εἰς διάκρισίν τε αὐτῶν, καὶ τῆς κοινωνίας παράστασιν.
Edition
Adolf Busse, Porphyrii isagoge et in Aristotelis categorias commentarium (Commentaria in Aristotelem Graeca 4.1), Berlin 1887, S. 1–22.

2) 24r–33r Digitalisat

Verfasser
Nilus Cabasilas (?) (GND-Nr.: 119555840).
Titel
De spiritus sancti processione (Excerpta).
Angaben zum Text
Weder die Hs. noch Sylburg nennt einen Autornamen, erst Stevenson, Graeci tut das; es gibt zwar inhaltliche Ähnlichkeit zu den Editionen, aber es dürfte bestenfalls ein Exzerpt sein: angeblich eine Zusammenfassung der Argumente der Lateiner. Tatsächlich findet man eine ganze Reihe von Zitaten aus der Bibel und von Kirchenvätern sowie Konzilien.
Incipit
24r Πρῶτον μὲν ἀρχαία τίς ἐστι δόξα τῆς καθολικῆς ἐκκλησίας.
Explicit
33r συνόδους εὕρηται βεβαιουμένους.
Textgestaltung
Rubrizierte Überschriften und Initialen finden sich nur auf 24r, 32v und 33r; anderswo sind sie nicht ausgeführt.
Edition
Es gibt Ähnlichkeit zu Emmanuel Candal, Nilus Cabasilas et theologia S. Thomae de processione spiritus sancti, Vatikan 1945 (Hs. erwähnt auf S. 47).

3) 36/40r–76r Digitalisat

Verfasser
Libanius (GND-Nr.: 11857258X).
Titel
Declamationes et orationes.
TLG-Nummer
2200.005, 2200.004.
Angaben zum Text
F. 36/40r–45v Declamatio 28 (Parasiti cena fraudati querela); f. 45v–52v Declamatio 29 (Parasiti de domino philosophante querela); f. 52v–68v Declamatio 30 (Invidi se deferentis oratio); f. 69r–76r Oratio 17 (monodia super Iulianum caesum).
Titel (Vorlage)
36/40r λιβανίου μελέται τοῦ σοφιστοῦ.
Incipit
36/40r Ἰσχύω μὲν οὐδ’ ἃ πέπονθα πρὸς ὑμᾶς εἰπεῖν.
Explicit
76r οὐ λίθον· οὐ δένδρων· οὐκ όρνιν.
Edition
Richard Förster, Libanii Opera, Vol. VI, Leipzig 1913, S. 573–658 (Hs. erwähnt); (ab 69r) Richard Förster, Libanii Opera, Vol. II, Leipzig 1904, S. 206–221 (Hs. auf S. 201 erwähnt).

4) 80r–152v Digitalisat

Verfasser
Claudius Aelianus (GND-Nr.: 119160285).
Titel
Varia historia.
TLG-Nummer
0545.006.
Angaben zum Text
Die meisten Abschnitte stammen von Aelianus und sind bei Hercher abgedruckt; einige sind auch von Michael Apostoles (TLG 9009.001) bei Ernst Ludwig von Leutsch, Corpus paroemiographorum Graecorum, vol. 2, Göttingen 1851. Manche Textabschnitte sind nicht ediert. Der Text entspricht BAV, Pal. gr. 134, f. 7r–58r, welcher von Aristobulos Apostoles geschrieben wurde, dem Sohn des Michael, der Teile dieser Hs. geschrieben hat. 88r–89v von anderer Hand ergänzt, 90r–95v vacant mit Lacuna (zu ergänzen aus BAV, Pal. gr. 134, f. 13v–17v). Ein Abhängigkeitsverhältnis beider Hss. ist sehr wahrscheinlich. Hier scheint eine Lage verloren zu sein. Von dem fehlenden Text wurde nur ein Teil ergänzt (entspricht BAV, Pal. gr. 134, f. 12r–13v). Der Abschnitt 103r–104r (inc. Ἴκτερος ζῶον λέγεται) ist ediert: Nicolaus Bach, Francisci Passovii Opuscula academica, Breslau 1835, S. 219–220.
Titel (Vorlage)
80r αἰλιανοῦ ποικίλη ἱστορία· περὶ φαλάγγων.
Incipit
80r Φάλαγγες τὰ θηρία, δῶρα ἐργάνης δαίμονος.
Explicit
152v καὶ οἱ ἂνθρωποι μάθημα καὶ τοῦτο οὐκ αγαθὸν.
Edition
Teilweise Rudolf Hercher, Claudii Aeliani de natura animalium libri xvii, varia historia, epistolae, fragmenta, Leipzig, Bd. 2, 1866 (passim).

5) 156r–178v Digitalisat

Verfasser
Palaephatus (GND-Nr.: 119460408).
Titel
De incredibilibus historiis.
TLG-Nummer
1553.001.
Titel (Vorlage)
156r παλαιφάτου περὶ ἀπίστων ἱστοριῶν.
Incipit
156r Τάδε περὶ ἀπίστων συγγέγραφα· τῶν ἀνθρώπων οἱ μὲν.
Explicit
178v ὁ αὐτὸς καὶ τοῦ βίου πέρας γενόμενος: τέλος παλαιφάτου περὶ ἀπίστων ἱστοριῶν.
Edition
Nicolaus Festa, Palaephati Περὶ ἀπίστων, Leipzig 1902 (Mythographi Graeci 3.2.), S. 1–71 (Hs. herangezogen).

6) 179r–199r Digitalisat

Verfasser
Pseudo-Nonnus (GND-Nr.: 118588540).
Titel
Commentarii in orationes Gregorii Nazianzeni.
TLG-Nummer
3127.001.
Angaben zum Text
CPG 3011.3. - Es handelt sich um Kommentare zu Texten des Gregor von Nazianz, deren Zuschreibung zu Nonnus von Panopolis nicht sicher ist: f. 179r–189r Pseudo-Nonnianus in orationem XLIII Gregorii Nazianzeni commentarius; f. 189r–199r Pseudo-Nonnianus in orationem XXXIX Gregorii Nazianzeni commentarius. Mossay, S. 183, nennt als Titel Historiae mythologicae. Er ordnet f. 189r–199r fälschlich der 4. Rede zu.
Titel (Vorlage)
179r αι ἱστορίαι ὣν μέμνηται ὁ ἐν ἁγίοις πατὴρ ἡμῶν γρηγόριος ὁ θεολόγος· ἐν τῷ ἐπιταφίω λόγω, τὸ εἰς τὸν μέγαν βασίλειον· συγγραφεῖσαι παρα τοῦ ἀββᾶ νόννου.
Incipit
179r Οἱ τῶν ἔξω ῥήτορές τε καὶ σοφισταὶ βουλόμενοι τὸν ἐγκωμιαζόμενον παρ’ αὐτῶν ἐγενέστατον.
Explicit
199r καὶ τῶν βασιλέων ἀκριβῶς καὶ διὰ πλάτους συγγραφάμενος.
Edition
Jennifer Nimmo Smith, Pseudo-Nonniani in iv orationes Gregorii Nazianzeni commentarii, Turnhout 1992 (Corpus Christianorum, Series Graeca 27), S. 245–265 und 217–242.

7) 203r–256r Digitalisat

Verfasser
Manuel Moschopulus (GND-Nr.: 118785044).
Titel
Scholia in Homerum.
TLG-Nummer
9025.004.
Angaben zum Text
Der Text der Hs. entspricht in großen Teilen dem in der Amsterdamer Edition abgedruckten, allerdings enthält sie nur die Scholien ohne den Homertext. Die Hs. hat freilich einige Passagen (z.B. f. 206r–v, inc. ὦ θεὰ καλλιόπη), die nicht dort, sondern nur bei Grandolini ediert sind. Dieser Text bricht am Seitenende von 206v ab. Auf 207r beginnt er dort, wo die Amsterdamer Edition aufgehört hatte, und folgt dieser. Papier und Gestaltung sind hier anders als zuvor. Auf 208v wird der Grandolini-Text wiederholt. Der Textverlauf der Hs. ist anders als in den Editionen. Hier scheinen zwei Textversionen mit leichten Unterschieden zusammengefügt worden zu sein. Auf 203r–236r sind die Scholien zum 1. Buch der Ilias, auf 236r–256r die Scholien zum 2. Buch.
Titel (Vorlage)
203r τοῦ μοσχοπούλου τεχνολογία καὶ ἀναπτύξις τῶν λέξεων τοῦ πρώτου καὶ δευτέρου στοιχίου· τοῦ ὁμήρου.
Incipit
203r μῆνιν· ὀργίζεσθαι· θυμοῦσθαι· καὶ σχολοῦσθαι.
Explicit
256r τῶν πληθυντικῶν ἐνίσπετε καὶ κατὰ συγκοπὴν ἕσπετε.
Textgestaltung
Ab 207r anderes Papier mit größerem Schriftspiegel.
Edition
Homeri Iliadis liber I. et II. cum scholiis Man. Moschopuli hactenus ineditis, et animadversionibus Joannis Scherpenzeelii, accedit commentarius Joachimi Camerarii, Amsterdam 1702, S. 2–215; Simonetta Grandolini, La parafrasi al primo libro dell'Iliade di Manuel Moschopulos, in: Studi in onore di Aristide Colonna, Perugia 1982, S. 134–149 (Hs. nicht herangezogen).

8) 256r–v Digitalisat

Verfasser
Aelius Herodianus (GND-Nr.: 11870379X).
Titel
De enclisi (Fragment).
TLG-Nummer
0087.002.
Angaben zum Text
F. 256r Hinweis auf den Schreiber Theodorus Hamartolus: θεότοκε βοήθει μοι τῷ ἁμαρτωλῶ θεδώρῳ.
Titel (Vorlage)
256r ἡρωδιανοῦ περὶ τοῦ ἔστιν.
Incipit
256r Τὸ ἔστιν ἡνίκα ἄρχει λόγου, ἢ ὑποτάττεται.
Explicit
256v μάντις ἐστὶ, φοῖνιξ ἐστὶν, ἥρως ἐστί, γέλως ἐστὶ, λόγος ἐστίν.
Edition
August Lentz, Herodiani technici reliquiae, vol. I, Leipzig 1867 (Grammatici Graeci 3.1), S. 553–554.

9) 256v Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
Senarii.
Angaben zum Text
16 Senare über die Verachtung des Schicksals.
Incipit
256v πως τὸν ὑψοῦ τὸν χλιδαῖς ἠσκημιόν.
Explicit
256v αἲ αἲ οὐδ’ ὀψὲ ναὶ μὰ τὸν φρενάς.
Schrift / Schreiber
Die Schrift ist etwas kleiner und hektischer als in den anderen Texten. Es kann sich aber um denselben Schreiber handeln.

10) 256v Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
Epistola (Fragment).
Angaben zum Text
Der weitere Text ist durch Blattverlust nicht erhalten.
Incipit
256v Τὸ δὲ ὅπως ἡμῶν ἐγγυτάτω σοι καταλύσαντι χθές που.
Explicit
256v εἰ δὲ μὴ πέπυσαι, αὐτὸς …

11) 258r–312r Digitalisat

Verfasser
Michael Syncellus (GND-Nr.: 119036428).
Titel
De syntaxi orationis.
TLG-Nummer
3083.001.
Angaben zum Text
Die Edition hat drei Kapitel mehr als die Hs. (Hs. erwähnt auf S. 22, 143, 147, 150).
Titel (Vorlage)
258r μιχαὴλ πρεσβυτέρου καὶ συγκέλλου τοῦ ἀποστολικοῦ θρόνου τῶν ἱεροσολύμων, μέθοδος περί τῆς τοῦ λόγου συντάξεως, σχεδιασθεῖσα ἐν ἐδέσση τὴς μεσοποταμίας. Αἰτήσει λαζάρου διακόνου φιλοσόφου καὶ λογοθέτου.
Incipit
258r ἡ περὶ τῆς τοῦ λόγου συντάξεως διδασκαλία.
Explicit
312r τῆς ἡμῶν πνευματικῆς μεμνημένον σχέσεως.
Nachträge und Rezeptionsspuren
In margine sind lateinische Annotationen, interlinear sind Korrekturen.
Edition
Daniel Donnet, Le traité de la construction de la phrase de Michel le Syncelle de Jérusalem, Brüssel 1982 (Études de philologie, d'archéologie et d'histoire anciennes 22), S. 157–415 (Hs. als Sigle S herangezogen).

12) 315r–317r Digitalisat

Verfasser
Tryphon I (?) (GND-Nr.: 102408750).
Titel
De figuris et tropis.
TLG-Nummer
0609.002.
Angaben zum Text
Kap. 1/15–2/36. Zu den verschiedenen Autoren dieses Namens siehe den Aufsatz von West (siehe Text 13, f. 317r–320r).
Incipit
315r Διαίρεσις δέ ἐστι συλλαβῆς μακρᾶς ἀνάλυσις.
Explicit
317r καὶ πόδεσι παρέδραμον ἐσθλὸν ἐόντα.
Textgestaltung
Hier wie bei den Texten 13 und 14 ist Raum für die Initialen (und Überschriften?) zur Rubrizierung freigehalten, sie sind aber nicht ausgeführt worden.
Edition
Richard Schneider, Excerpta Περὶ παθῶν, Leipzig 1895 (Beigabe zu dem Jahresbericht des Königl. Gymnasiums zu Duisburg), S. 8–17 (Hs. nicht erwähnt; teilweise nur exzerpiert).

13) 317r–320r Digitalisat

Verfasser
Tryphon II (?) (GND-Nr.: 102408750).
Titel
De tropis poeticis.
TLG-Nummer
1763.001.
Angaben zum Text
Kap. 1–26. Dieser Text ist nicht mit dem vorangehenden zu verwechseln. In älteren Editionen erscheint er unter dem Namen des Gregor von Korinth, z.B. in Leonhard von Spengel, Rhetores Graeci, vol. III, Leipzig 1856, S. 215–226. Zu den verschiedenen Autoren dieses Namens siehe den Aufsatz von West.
Incipit
317r Τρόπος δέ ἐστι, λεξεως φράσις· ἐκ τῆς καθ’ἑαυτὴν.
Explicit
320r καὶ λαοὶ δ’ἠρήσαντο θεοῖσι δὲ χεῖρας ἀνέσχον.
Textgestaltung
Der Textanfang ist unterstrichen wie eine Überschrift.
Edition
Martin Litchfield West, Tryphon De tropis, in: Classical Quarterly 15, 1965, S. 230–248, hier S. 236–248 (Hs. nicht herangezogen).

14) 320r–322r Digitalisat

Verfasser
Georgius Choeroboscus (GND-Nr.: 100967876).
Titel
De tropis poeticis.
TLG-Nummer
4093.010.
Angaben zum Text
Zu Beginn sind die stilistischen Mittel aufgezählt, die danach erläutert werden. Ihre Initialen wurden zum Zweck einer späteren Rubrizierung weggelassen, die jedoch nicht erfolgt ist.
Titel (Vorlage)
320r Ποιητικοὶ τροποι, κζ’.
Incipit
320r [Α]λληγορία [μ]εταφορὰ [κ]ατάκρησις μ[ε]τάληψις.
Explicit
322r πρῶτον γὰρ βιοῖ τις, καὶ οὕτως τελειοῦται.
Edition
Ludwig Spengel, Rhetores Graeci, vol. III, Leipzig 1856, S. 244–255.

15) 323r–335r Digitalisat

Verfasser
Michael Apostoles (GND-Nr.: 100955746).
Titel
De tropis.
TLG-Nummer
0609.001.
Angaben zum Text
Der Text ist anderswo (auch in der Edition) unter dem Namen von Tryphon überliefert. Der letzte Abschnitt ist nicht ediert: inc. ἢ οὕτως· ρῆμα παρόδιον τετριμμένον.
Titel (Vorlage)
323r μιχαήλου ἀποστόλου βυζαντίου, ἐπιδιόρθωσις τῶν ποιητικῶν τρόπων: πάντων ὅσοις ἐνέτυχον· ὅπη δήποτε, διεφθαρμένων ὄντων τοῖς γραφεῦσιν, ὑπό τε χρόνου καὶ λήθης καὶ ἀκαθίας.
Incipit
323r Φράσις ἐστὶ, λόγος ἐγκατάσκευος· ἤ λόγος κατά τινα δήλωσιν περισσοτέραν ἐκφερόμενος.
Explicit
335r ὡς τὸ πτύω εἰς κόλπον· καὶ ὕβρις κενταύρων· καὶ ἄνω ποταμῶν.
Edition
Ludwig Spengel, Rhetores Graeci, vol. III, Leipzig 1856, S. 191–206.

16) 338v Digitalisat

Verfasser
Homerus (GND-Nr.: 11855333X).
Titel
Ilias (Auszüge).
TLG-Nummer
0012.001.
Angaben zum Text
Buch 11, V. 15–16 und 161–162. Es handelt sich um einen späteren Zusatz.
Titel (Vorlage)
338v ἀπὸ μέρος τὸ πᾶν.
Incipit
338v ἀτρείδης δ’ἐβόησε.
Explicit
338v πολὺ φίλτεροι, ἢ ἀλόχοισιν.
Schrift / Schreiber
Geschrieben von routinierter Hand, 15. oder 16. Jh.
Edition
Thomas William Allen, Homeri Ilias, vol. II, Oxford 1931.

17) 339r–346v Digitalisat

Verfasser
Orpheus (?) (GND-Nr.: 118590278).
Titel
Lithica kerygmata.
TLG-Nummer
0579.012.
Angaben zum Text
Kapitel 1–29, danach Lagenverlust. Die meisten Texte werden der Urheberschaft des Orpheus zugeschrieben, die letzten vier Sokrates und Dionysius.
Titel (Vorlage)
339r περὶ κριστάλλου.
Incipit
339r Λίθος κρύσταλλος· ὁ πᾶσι γνώριμος· οὗτος ὠνομάζεται.
Explicit
346v Ἐπισπαστικὸς γὰρ γίνεται τῆς παρακειμένης αὐτῷ ὕλης· ἁρπάζει κάρφη, ὥσπερ καὶ ὁ μαγνίτης τὸν σίδηρον.
Nachträge und Rezeptionsspuren
Unter dem Text ist ergänzt: Γίνεται δὲ ἐν τῇ Ἰνδικῇ.
Edition
Robert Halleux/Jacques Schamp, Les lapidaires grecs, Paris 1985, S. 146–167 (Hs. nicht herangezogen).


Bearbeitet von
Vinzenz Gottlieb, Universitätsbibliothek Heidelberg, 04.11.2021.
Katalogisierungsrichtlinien
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Gefördert durch
The Polonsky Foundation Greek Manuscripts Project: a Collaboration between the Universities of Cambridge and Heidelberg – Das Polonsky-Stiftungsprojekt zur Erschließung griechischer Handschriften: Ein Gemeinschaftsprojekt der Universitäten Cambridge und Heidelberg.