Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 429
Epitheta Nonni
Papier · 2, 148, 1 Bll. · 15 × 10 cm · s.l. · Ende 16. Jh.
- Schlagwörter (GND)
- Zitierindex / Lexikon / Adjektive / Konkordanz.
- Diktyon-Nr.
- 66161.
1ar–v | vacat | |
Iar | Schenkungsexlibris | |
Iav | vacat | |
1) | 1r–145v | Anonymus, Epitheta in Nonni paraphrasin |
Kodikologische Beschreibung
- Entstehungsort
- s.l. Unbekannt.
- Entstehungszeit
- Ende 16. Jh. Ähnliche Hände finden sich im 4. Viertel des 16. Jhs.
- Typus (Überlieferungsform)
- Codex.
- Beschreibstoff
- Westliches Papier.
- Umfang
- 2, 148, 1 Bll.
- Format (Blattgröße)
- 15 × 10 cm.
- Zusammensetzung (Lagenstruktur)
- Die Lagenstruktur ist aufgrund zu enger Heftung nicht zu bestimmen.
Durch Reklamanten am Ende (fast) jedes Blattes kann aber nachvollzogen
werden, ob die Reihenfolge noch original ist.
Vorderspiegel ist Gegenbl. von 1a, Hinterspiegel Gegenbl. von 146*.
- Foliierung
- Vatikanische Foliierung (f. 1–145). Die Bll. 102a und 105a sind zwei kleinformatige, eingebundene Zettel. Die Bezeichnung der ungez. Bll. folgt dem Digitalisat (f. 1a, 40a, 102a, 105a, 146*).
- Lagenzählung
- Keine Lagenzählung erkennbar; aber Reklamanten auf jeder Versoseite.
- Zustand
- Der Einband ist beschädigt, der Rücken löst sich von den Deckeln. Im Buchblock gibt es Stockflecken, Verfärbungen und vereinzelte Wurmlöcher. Die Lesbarkeit ist aber nicht beeinträchtigt und der Text ist vollständig erhalten.
- Wasserzeichen
- Wasserzeichen aufgrund der Größe der Hs. nicht digitalisiert.
- Schriftraum
- 11–13 × 7 cm.
- Spaltenanzahl
- 1 Spalte.
- Zeilenanzahl
- 20 Zeilen.
- Schriftart
- Humanistische Schrift(en), 2. Hälfte des 16. Jhs. (oder noch später), die sich sehr am Stil gedruckter Bücher orientiert. Die Stichwörter sind mit anderer Feder und vielleicht auch von anderer Hand geschrieben als die Epitheta. Besonders bei der lateinischen Schrift ist der Hang zu Serifen auffällig. Ansonsten hat sie Ähnlichkeiten zur Hand Sylburgs.
- Angaben zu Schrift / Schreibern
- Nicht Friedrich Sylburg, aber möglicherweise ein Zeitgenosse. Die Zahl der Schreiber ist nicht eindeutig bestimmbar. Die griechische Schrift hat Ähnlichkeit zu Josephus Auria (RGK II, Nr. 289: 1588), aber das Phi und Theta sind abweichend; große Ähnlichkeit zu David Wagnerus (RGK III, Nr. 159) und Marcellus Adrianus (RGK III, Nr. 430): Unterschiede gibt es allerdings beim Buchstaben Phi (bei Adrianus zusätzlich bei Tau).
- Buchgestaltung
- Das Buch enthält eine Auflistung von Substantiven und deren zugehörigen Epitheta, also Adjektiven, die Nonnus in seiner Evangeliums-Paraphrase benutzt (siehe Beschreibung zu BAV, Pal. gr. 90A, 143r–173r). Es ist als Konkordanz gestaltet. Anders als in mittelalterlichen Lexika üblich, ist die Reihenfolge streng alphabetisch. Die Substantive sind in griechischen Majuskeln geschrieben, es folgt manchmal eine lateinische Übersetzung (beide sind rubriziert), danach eine lateinische Erklärung oder ein/mehrere griechische(s) Adjektiv(e) und zwei (selten mehr) Zahlen. Sie könnten Stellenangaben einer Edition sein, wobei die Ausgabe Sylburgs von 1596 nicht damit übereinstimmt.
- Buchschmuck
- Rubrizierung der Stichwörter.
- Nachträge und Benutzungsspuren
- Schenkungsexlibris auf Iar. Stempel der BAV auf 1r und 145v. Auf 1r befindet sich die Sylburg-Signatur 448.
- Einband
- Hochroter Lederband über Pappe der BAV aus der Zeit von Kardinalbibliothekar Francesco Saverio de Zelada und Papst Pius VI.; später ersetzter Rücken mit goldenen Wappenstempeln von Papst Pius IX. (oben) und Kardinalbibliothekar Angelo Mai (unten); vgl. Schunke, Einbände, II, S. 909.
- Provenienz
- Heidelberg.
- Geschichte der Handschrift
- Die Hs. kam erst sehr spät in den Palatina-Fonds. Im Sylburg-Katalog (BAV, Pal. lat. 429bis, f. 258r) ist sie nicht mehr von Sylburg selbst eingetragen, sondern von einer späteren Hand, die Canart als Hand Allaccis identifiziert. Damals trug sie die Signatur 448. Die Hs. wurde 1623 als Kriegsbeute nach Rom gebracht, wo sie sich seitdem befindet. Unter dem System von Contelori erhielt sie die Signatur 331, bevor Allacci ihr die heutige 429 zuwies.
- Literatur
- Stevenson, Graeci, S.
278; Paul Canart, Les cotes du manuscrit palatin
de l‘Anthologie, in: Scriptorium 35/2, 1981, S.
227–240, hier S. 228; Enrico Livrea, Nonno di Panopoli, Parafrasi del
Vangelo di San Giovanni, canto XVIII, Neapel 1989, S. 78 (Hs.
erwähnt als Sigle Z); Roberta Franchi, Nonno di Panopoli. Parafrasi del
vangelo di San Giovanni, Canto sesto, Florenz 2013, S. 235 (Sigle
Z).
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur
Inhalt
1) 1r–145v
- Verfasser
- Anonymus.
- Titel
- Epitheta in Nonni paraphrasin.
- Angaben zum Text
- f. 1r–17v Einträge zu Α; f. 17v–22v Β; f. 22v–26r Γ; f. 26r–31r Δ; f. 31r–37v Ε; f. 37v–38r Ζ; f. 38v–41v Η; f. 41v–48r Θ; f. 48r–57r Ι; f. 57r–64v Κ; f. 65r–73v Λ; f. 74r–87v Μ; f. 87v–92v Ν; f. 92v Ξ; f. 93r–101r Ο; f. 101r–115r Π; f. 115r–116r Ρ; f. 116r–122r Σ; f. 122r–126r Τ; f. 126r–128v Υ; f. 129r–135r Φ; f. 135r–143v Χ; f. 144r Ψ; f. 144r–145v Ω. - Die Edition verfolgt ein ähnliches Ziel, beinhaltet aber sämtliche Wortarten. Im Gegensatz dazu enthält die Hs. aber nur Substantive mit ihren Epitheta.
- Titel (Vorlage)
- 1r ΕΠΙΤΗΕΤΑ ΝΟΝΝΙ. Α. ΑΒΡΑΑΜ.
- Incipit
- 1r Τοκεὺς θεουδὴς· 55. 22.
- Explicit
- 145v ὦτα aures. Τερπόμενα gratae 80, τρεμερὰ tremore perculsa. 83. 10.
- Textgestaltung
- 64v/65r: der Beginn von Λ ist auf einem neuen Bl.; Bl. 69 scheint eine Einfügung zu sein.
- Edition
- Ähnlich: Bernard Coulie/Lee Francis Sherry/Cetedoc, Thesaurus Pseudo-Nonni quondam Panopolitani, Turnhout 1995, Microfiches 3–7 (Hs. nicht herangezogen).
- Bearbeitet von
- Vinzenz Gottlieb, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2020.
Zitierempfehlung:
Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 429. Beschreibung von: Vinzenz Gottlieb (Universitätsbibliothek Heidelberg), 2020.
- Katalogisierungsrichtlinien
- Die Katalogisierungsrichtlinien finden Sie hier.