Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 51

Zusammengesetzte Handschrift

Papier · 2, 329, 1 Bll. · 33,6 × 22,1 cm · I., III. Venedig? / II., V. s.l. / IV. Florenz?/Venedig? · I. 1549 / II.–V. Mitte/zweite Hälfte des 16. Jhs.


Schlagwörter (GND)
Antike / Geschichtsschreibung / Appianus / Biographie / Eunapius / Naturwissenschaft / Theophrastus / Rhetorik / Themistius / Scholien / Kommentar / Nicephorus Gregoras / Synesius / Aeschines / Theater / Drama / Tragödie / Aeschylus.
Diktyon-Nr.
65784.
Ir–Iv vacat
IIr Inhaltsvermerk, Fuggersignatur
IIv vacat
Faszikel I
1) 1r–52r Appianus, Historia Romana
52v–54v vacant
Faszikel II
55r–56v vacant
2) 57r–101v Eunapius, Vitae sophistarum
102r–102v vacat
Faszikel III
3) 103r–117r Theophrastus, De sensu et sensibilibus
117v–118v vacant
4) 119r–154v Themistius, Orationes selectae
5) 155r–183v Nicephorus Gregoras, In librum Synesii De insomniis
184r–184v vacat
Faszikel IV
6) 185r–223v Anonymus, Scholia in orationes Aeschinis
224r–224v vacat
Faszikel V
7) 225r–329v Anonymus, Scholia in fabulas selectas Aeschyli
IIIr–IIIv vacat

Kodikologische Beschreibung

Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Papier.
Umfang
2, 329, 1 Bll.
Format (Blattgröße)
33,6 × 22,1 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
Hs. aus 5 Faszikeln zusammengesetzt (I. Bl. 1–54; II. Bl. 55–102; III. Bl. 103–184; IV. Bl. 185–224; V. Bl. 225–329). (I-1)I + 1II + … + (I-1)III. Vorderspiegel ist Gegenbl. von I, Hinterspiegel Gegenbl. von III.
Foliierung
Vatikanische Foliierung in der rechten oberen Ecke der Rectoseite mit Bleistift (f. 1–329). Mit etwas dünnerem Bleistiftstrich sind die Vor- und Nachsatzblätter foliiert (f. I–II).
Die Seitenzahl 321 wurde doppelt vergeben und 322 ausgelassen, also folgt auf 321 nochmals 321 und dann 323.


Nachträge und Benutzungsspuren
Signaturschild der BAV auf dem Vorderspiegel. Capsa-Nr. C. 51, Allacci-Signatur 348, Inhaltsvermerk und Fuggersignatur 51. Hen auf f. IIr. Restaurierungsschild der BAV auf dem Hinterspiegel.

Einband
Roter Ledereinband der BAV aus der Zeit von Kardinalbibliothekar Francesco Saverio de Zelada und Papst Pius VI.; späterer Rücken mit goldenen Wappenstempeln von Papst Pius IX. (oben) und Kardinalbibliothekar Angelo Mai (unten), vgl. Schunke, Einbände, II, S. 909.
Provenienz
Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Da für Faszikel II kein Fuggerbesitz nachweisbar ist, könnte die Handschrift erst in Heidelberg zusammengesetzt worden sein. Nach der Einnahme Heidelbergs gelangte die Handschrift 1623 nach Rom.

Faksimile
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_gr_51
Literatur
Stevenson, Graeci, S. 26; Paul Canart, L’ornamentazione nei manoscritti greci del Rinascimento: un criterio d'attribuzione da sfruttare?, in: RSBN 42, 2005, S. 218; Aubrey Diller, The Manuscript Tradition of Aeschines’ Orations, in: ICS 4, 1979, S. 61; Giovanni Mercati, Un indice di codici greci posseduti da Arnoldo Arlenio, in: Giovanni Mercati, Opere minori, Volume IV. (1917–1936) raccolte … sotto gli auspicii di S. S. Pio XI, Vatikanstadt 1937 (Studi e testi 79); Giuseppe Pascale, Per la tradizione di Temistio nei secoli XV–XVII. I codici recentiores delle Orationes augustales, in: Aevum 85, 2011, S. 153; Herbert Weir Smyth, Catalogue of the Manuscripts of Aeschylus, in: HSPh 44, 1933, S. 24; Stefec 2014, S. 177; Aleksander Turyn, The Manuscript Tradition of the Tragedies of Aeschylus, New York 1943, S. 22; Nigel Guy Wilson, The Manuscripts of Theophrastus, in: Scriptorium 16, 1962, S. 100.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

Faszikel I (Bl. 1–54)

Sachtitel / Inhalt
Appianus, Historia Romana.

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
Venedig? Gemäß dem Wasserzeichen (ähnlich Lion/Löwe Nr. 13 Harlfinger: Venedig; anno 1548/1522) und dem möglichen Kopisten Camillus Zanettus.
Entstehungszeit
1549. Der Faszikel wurde gemäß der subscriptio auf f. 52r im Jahr 1549 kopiert, dazu passt auch das Wasserzeichen ähnlich Lion/Löwe Nr. 13 Harlfinger (Venedig; anno 1548/1522).
Typus (Überlieferungsform)
Faszikel.
Beschreibstoff
Westliches Papier.
Umfang
54 Bll.
Format (Blattgröße)
33,6 × 22,1 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
6 IV48 + III54.
Foliierung
S. zum Codex.
Lagenzählung
Der Lagenbeginn wird mit griechischen Ziffern unten am rechten Rand der Rectoseite markiert, ebenso das Lagenende unten am linken Rand der Versoseite. Diese Kustoden sind jedoch teils abgeschnitten (vollständig sichtbar z. B. auf f. 17r, 33r).
Zustand
Guter Zustand mit teils erheblichen Feuchtigkeitsschäden auf der unteren Seite des Buchblocks (v. a. bis f. 20), wodurch die Lesbarkeit aber nicht beeinträchtigt ist. Das Papier ist bisweilen vergilbt mit Stockflecken.
Wasserzeichen
Wasserzeichen erscheinen von f. 2 bis 54: Dort befindet sich ein Wasserzeichen ähnlich Lion/Löwe Nr. 13 Harlfinger (Venedig; anno 1548/1522).

Schriftraum
23 × 13,5 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
29–30 Zeilen.
Schriftart
Individuelle Gebrauchsschrift der Entstehungszeit.
Angaben zu Schrift / Schreibern
F. 1r–52r wurden möglicherweise von Camillus Zanettus (RGK I, Nr. 212) kopiert, wie vorgeschlagen von Turyn 1943, S. 22; Canart 2005, S. 218 hält hingegen den Vater des Camillus, Bartholomaeus Zanettus (RGK I, Nr. 31) für den Schreiber. Für Camillus spricht, dass sich in diesem Faszikel Marginalien Arnoldus Arlenius zuweisen lassen (RGK I, Nr. 28; vgl. Stefec 2014, S. 177), der öfter Handschriften des Camillus Zanettus annotiert hat (vgl. RGK I, Nr. 212).
Buchgestaltung
Der Übergang vom einen Buch zum anderen wird durch Zierelemente und rote Tinte signalisiert.
Buchschmuck
Die Bücher der Historia Romana des Appianus besitzen rote Überschriften und rote Initialen. Über den Überschriften befindet sich eine rote Ranke (f. 1r) oder eine rote Wellenlinie (f. 19v). Das Ende der beiden Bücher ist jeweils als botryonum formulae gestaltet. Auf f. 52r befindet sich eine rote τέλος-Bemerkung.

Nachträge und Benutzungsspuren
Zusätze durch Arnoldus Arlenius (siehe zu Angaben zu Schrift / Schreibern).

Provenienz
Augsburg / Heidelberg.
Geschichte des Faszikels
Möglicherweise gehörte der Faszikel Arnoldus Arlenius (so Diller 1979, S. 61 mit Verweis auf Mercati 1937, S. 366), der im Appianus-Text einige Anmerkungen hinterlassen hat (Stefec 2014, S. 177). Der Faszikel ging wahrscheinlich durch Vermittlung von Henri Estienne nach 1547 in den Besitz Ulrich Fuggers über (vgl. Fuggersignatur 51. Hen auf f. IIr und BAV, Pal. lat. 1950, 183v: Appiani Annibaica. Hiberica. char. 51. hen.), der 1564 nach Heidelberg umsiedelte, wohin ihm 1567 seine Bibliothek folgte. Die Bibliothek erbte schließlich 1584 der pfälzische Kurfürst Friedrich IV.

Inhalt

1) 1r–52r Digitalisat

Verfasser
Appianus (GND-Nr.: 118649892).
Titel
Historia Romana.
TLG-Nummer
0551.008 (Annibaica), 0551.007 (Iberica).
Angaben zum Text
f. 1r–19v Annibaica; f. 19v–52r Iberica.
Titel (Vorlage)
1r ἀππιανοῦ ῥωμαικῶν ἀννιβαική; 19v ἀππιανοῦ ῥωμαικῶν ἰβηρική.
Explicit
52r τέλος τῆς ἰβηριῆς.
Nachträge und Rezeptionsspuren
Die Marginalien auf f. 29r, 35r, 37v, 38v, 40r, 51v lassen sich Arnoldus Arlenius (RGK I, Nr. 28) zuweisen (Stefec 2014, S. 177).
Edition
Appiani historia Romana, Vol. 1 ed. Paul Viereck/Antoon Gerard Roos, Leipzig 1939, S. 62–185 (Hs. wurde nicht für die Edition herangezogen).

Faszikel II (Bl. 55–102)

Sachtitel / Inhalt
Eunapius, Vitae sophistorum.

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
s.l. Unbekannt.
Entstehungszeit
Mitte bzw. zweite Hälfte des 16. Jhs. Datierung aufgrund der Schrift.
Typus (Überlieferungsform)
Faszikel.
Beschreibstoff
Westliches Papier.
Umfang
48 Bll.
Format (Blattgröße)
33,6 × 22,1 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
4 V94 + IV102.
Foliierung
S. zum Codex.
Lagenzählung
Es ist keine Lagenzählung erkennbar.
Zustand
Guter Zustand mit leichten Feuchtigkeitsschäden, wodurch die Lesbarkeit aber nicht beeinträchtigt ist. Das Papier ist bisweilen vergilbt mit Stockflecken.

Schriftraum
23 × 13,5 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
30 Zeilen.
Schriftart
Individuelle Gebrauchsschrift der Entstehungszeit.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Der Schreiber ist nicht zu identifizieren.
Buchgestaltung
Die einzelnen Viten folgen aufeinander, wobei in der Regel Initialen und Überschriften den Beginn einer neuen Vita signalisieren.
Buchschmuck
Die Vitae sophistarum des Eunapius weisen eine rote Überschrift auf, über die ein rotes Seilband platziert ist (f. 57r). Die einzelnen Viten besitzen ebenfalls in der Regel rote Überschriften (die teilweise am Rand wiederholt werden) sowie rote Initialen. Das Ende auf f. 101v ist als botryonum formulae gestaltet, darunter erscheint eine τέλος-Bemerkung in Rot.

Provenienz
Heidelberg.
Geschichte des Faszikels
Dieser Faszikel erscheint nicht in Ulrich Fuggers Handschriftenkatalog (BAV, Pal. lat. 1950). Der Inhaltsvermerk unter der Fuggersignatur auf f. IIr ist sekundär und stammt nicht vom üblichen Schreiber.

Inhalt

2) 57r–101v Digitalisat

Verfasser
Eunapius (GND-Nr.: 118682660).
Titel
Vitae sophistarum.
TLG-Nummer
2050.001.
Angaben zum Text
f. 57r–57v Prologus; f. 57v–58v Historia philosophiae; f. 58v–59r Plotinus; f. 59r–60v Porphyrius; f. 60v–63v Iamblichus; f. 63v–73v Aedesius; f. 73v–80v Maximus; f. 80v–81v Priscus; f. 81v–83v Iulianus; f. 83v–91r Prohaeresius; f. 91r Epiphanius; f. 91r–91v Diophantus; f. 91v Sopolis; f. 91v–92r Himerius; f. 92r Parnasius; f. 92r–93v Libanius; f. 93v–94r Acacius; f. 94r Nymphidianus; f. 94r–94v Zeno; f. 94v Magnus; f. 94v–95v Oribasius; f. 95v–96r Ionicus; f. 96r–101r Chrysanthius; f. 101v Epigonius et Beronicianus. - Die Vita des Plotinus besitzt keine Überschrift (sie beginnt auf f. 58v in der achten Zeile von unten), ebenso die Vita des Zeno (sie beginnt auf f. 94r in der fünften Zeile von unten). Im Text erscheinen immer wieder vom Kopisten freigelassene Leerräume (z.B. auf f. 101r); offenbar gab es schon in der Vorlage Lücken oder Stellen, die der Schreiber nicht lesen konnte.
Titel (Vorlage)
57r βίοι φιλοσόφων καὶ σοφιστῶν.
Explicit
101v εὐναπίου σαρδιανοῦ συγγράμματος βίων φιλοσοφιστῶν τέλος. καὶ τῷ θεῷ δόξα ἀμήν.
Edition
Eunape de Sardes, Vies de philosophes et de sophistes, Tome II, texte étabi, traduit et annoté par Richard Goulet, Paris 2014, S. 1–108 (Hs. wurde nicht für die Edition herangezogen); De vitis philosophorum et sophistarum Hadriano Iunio Hornano interprete. Graeca cum mss. Palatinis comparata, aucta, & emendata, Hieronymi Commelini Opera, Heidelberg 1596 (Edition auf Grundlage der Codices Palatini 51 und 53).

Faszikel III (Bl. 103–184)

Sachtitel / Inhalt
Theophrastus, De sensu et sensibilibus; Themistius, Orationes selectae; Nicephorus Gregoras, In librum Synesii De insomniis.

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
Venedig? Sofern der Faszikel vom Kopisten Camillus Zanettus stammen sollte, könnte er in Venedig entstanden sein.
Entstehungszeit
Mitte bzw. zweite Hälfte des 16. Jhs. Datierung aufgrund der Schrift.
Typus (Überlieferungsform)
Faszikel.
Beschreibstoff
Papier.
Umfang
82 Bll.
Format (Blattgröße)
33,6 × 22,1 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
6 IV150 + II154 + 3 IV178 + III184.
Foliierung
S. zum Codex.
Lagenzählung
Von f. 103 bis 118 finden sich bisweilen Wortreklamanten für die folgende Seite (f. 103v–106v, 112v, 113v). Auf f. 110v ist eine Markierung des Lagenendes mit griechischen Ziffern am inneren Rand unten auf der Versoseite sichtbar.
Von f. 119 bis 154 wird der Lagenbeginn mit griechischen Ziffern unten am rechten Rand der Rectoseite markiert (Beginn: f. 119r: αον; Ende: f. 151r: εον).
Dasselbe ist von f. 155 bis 184 der Fall (Beginn f. 155r: αον; Ende: f. 179r: γον), zusätzlich wird das Lagenende auf dieselbe Weise am inneren Rand unten auf der Rectoseite markiert, was in der Regel abgeschnitten ist (sichtbar auf f. 162v).
Zustand
Guter Zustand mit leichten Feuchtigkeitsschäden, wodurch die Lesbarkeit aber nicht beeinträchtigt ist. Das Papier ist bisweilen vergilbt mit Stockflecken.

Schriftraum
23 × 13,5 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
30 Zeilen.
Schriftart
Individuelle Gebrauchsschrift der Entstehungszeit.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Camillus Zanettus (RGK I, Nr. 212), dem Schreiber des 1. Faszikels, könnte man auch f. 103r–183v zuteilen (so auch Wilson 1962, S. 100), sofern es sich nicht nur um einen sehr ähnlichen Duktus handelt.
Buchgestaltung
Die Schrift De sensu et sensibilibus weist keine Absätze auf. Die Reden des Themistius folgen aufeinander, wobei Überschriften und Initialen den Beginn einer neuen Rede markieren. Der Kommentar des Nicephorus Gregoras ist mittels Initialen gegliedert und enthält schematische Zeichnungen.
Buchschmuck
Die Schrift De sensu et sensibilibus des Theophrastus besitzt eine rote Überschrift, über der sich eine rote Girlande befindet. Der Text besitzt ebenfalls eine rote Initiale. Das Ende auf f. 117r ist als botryonum formulae gestaltet, darunter erscheint eine τέλος-Bemerkung in Rot.
Die Reden des Themistius weisen jeweils rote Überschriften und rote Initialen auf. Auf f. 119r befindet sich über der Überschrift eine rote Zierleiste. Das Ende auf f. 154v ist als botryonum formulae gestaltet, darunter erscheint eine τέλος-Bemerkung in Rot.
Die Erläuterungen des Nicephorus Gregoras zu Synesius’ De insomniis weisen für die Protheoria und die Explicatio eine rote Überschrift und eine rote Initiale auf. Über der Überschrift der Protheoria befindet sich auf f. 155r ein rotes Flechtornament mit Rahmen. In der Explicatio haben Abschnitte rote Initialen. Das Ende auf f. 183v ist als botryonum formulae gestaltet, darunter erscheint eine τέλος-Bemerkung in Rot.

Nachträge und Benutzungsspuren
Zusätze durch Sylburg (Schriftvergleich anhand BAV, Pal. lat. 429bis, f. 259r) und einen weiteren Annotator.

Provenienz
Augsburg / Heidelberg.
Geschichte des Faszikels
Der Faszikel ging wahrscheinlich durch Vermittlung von Henri Estienne nach 1547 in den Besitz Ulrich Fuggers über (vgl. Fuggersignatur 51. Hen auf f. IIr und BAV, Pal. lat. 1950, f. 190v: Nicephorus Gregoras de si insomniis Sinesii. char. 51. Hen.; f. 193v: Themistii orationes. char. 51. Hen.; Theophrastus de sensu. char. 51. hen.), der 1564 nach Heidelberg umsiedelte, wohin ihm 1567 seine Biblitohek folgte. Die Bibliothek erbte schließlich 1584 der pfälzische Kurfürst Friedrich IV.

Inhalt

3) 103r–117r Digitalisat

Verfasser
Theophrastus (GND-Nr.: 118621793).
Titel
De sensu et sensibilibus.
TLG-Nummer
0093.003.
Titel (Vorlage)
103r θεοφράστου περὶ αἰσθέσεως.
Explicit
117r τέλος περὶ αἰσθέσεως θεοφράστου.
Nachträge und Rezeptionsspuren
Neben der Überschrift auf f. 103r hat Sylburg (Schriftvergleich anhand BAV, Pal. lat. 429bis, f. 259r) am Rand einen Hinweis auf die Edition des Stephanus von 1557 hinterlassen, in der die Schrift De sensu et sensibilibus enthalten ist.
Edition
George Malcom Straton, Theophrastus and the Greek Physiological Psychology Before Aristotle, Amsterdam 1917 (ND 1964), S. 66–150 (Hs. wurde nicht für die Edition herangezogen).

4) 119r–154v Digitalisat

Verfasser
Themistius (GND-Nr.: 118801783).
Titel
Orationes selectae.
TLG-Nummer
2001.007 (or. 7), 2001.010 (or. 10), 2001.009 (or. 9), 2001.005 (or. 5), 2001.004 (or. 4), 2001.002 (or. 2).
Angaben zum Text
f. 119r–127r De infortunatis tempore Valentis (or. 7); f. 127r–133r De pace ad Valentem (or. 10); f. 133r–137r Protrepticus ad Valentinianum iuniorem (or. 9); f. 137r–140v Consularis in Iovianum imperatorem (or. 5); f. 140v–147r Ad Constantium imperatorem (or. 4); f. 147r–154v In Constantium quod philosophus (or. 2). - Die θεωρία der 2. Rede ist nicht hinzugesetzt.
Titel (Vorlage)
119r Θεμιστίου σοφιστοῦ καὶ ἐπάρχου λόγος περὶ τῶν ἠτυχηκότων ἐπὶ οὐάλεντος.
Explicit
154v τέλος καὶ θεῷ δόξα.
Nachträge und Rezeptionsspuren
Die Unterstreichungen im Text stammen von einem späteren Bearbeiter, der den Text mit der Stephanus-Ausgabe verglichen hat (Pascale 2011, S. 153).
Edition
Themistii orationes quae supersunt, Vol. I rec. H. Schenkl, opus consummavit G. Downey, Leipzig 1965, S. 28–56, 20–104, 128–151, 182–214 (Hs. wurde für die Edition herangezogen, Sigle s).

5) 155r–183v Digitalisat

Verfasser
Nicephorus Gregoras (GND-Nr.: 118697463).
Titel
In librum Synesii De insomniis.
TLG-Nummer
4145.011 (Protheoria), 4145.010 (Explicatio).
Angaben zum Text
f. 155r–157v Protheoria explicationis in librum Synesii De insomniis; f. 158r–183v Explicatio in librum Synesii De insomniis. - Der Text endet mit dem Scholion 156 B 188, 23 nach der Ausgabe von Pietrosanti. Auf f. 162r hat der Text eine Aussparung, wo vielleicht noch eine Zeichnung hinzugefügt werden sollte.
Titel (Vorlage)
155r τοῦ σοφωτάτου νικηφόρου τοῦ γρηγορὰ προθεωρία ὡς ἐν εἴδει ἐπιστολῆς εἰς τὸν περὶ ἐνυπνίων τοῦ συνεσίου ὃν αὐτὸς ἐξηγήσατο αἰτήσαντός τινος τῶν φίλων αὐτόν.
Explicit
183v οὐδὲν περὶ τοῦ ἑαυτῶν βίου εἰπόντες οὗτοι οἱ ποιηταί. τέλος τῶν περὶ ἐνυπνίων τοῦ λόγου συνεσίου.
Edition
Nicephori Gregorae explicatio in librum Synesii ‚De insomniis‘. Scholia cum glossis, Introduzione, testo critico e appendici a cura di Paolo Pietrosanti, Bari 1999, S. 2–106, 123–129 (Hs. wurde nicht für die Edition herangezogen).

Faszikel IV (Bl. 185–224)

Sachtitel / Inhalt
Anonymus, Scholia in orationes Aeschinis.

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
Florenz? / Venedig? Diller 1979, S. 61 spekuliert, ob der Faszikel, dem er Arnoldus Arlenius als Kopisten zuweist, in Florenz geschrieben worden sein könnten. Freilich lässt sich bei der (unsicheren) Zuordnung an Arnoldus Arlenius auch Venedig als Entstehungsort nicht ausschließen (vgl. RGK I, Nr. 28).
Entstehungszeit
Mitte bzw. zweite Hälfte des 16. Jhs. Datierung aufgrund der Schrift.
Typus (Überlieferungsform)
Faszikel.
Beschreibstoff
Westliches Papier.
Umfang
40 Bll.
Format (Blattgröße)
33,6 × 22,1 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
5 IV224 .
Foliierung
S. zum Codex.
Lagenzählung
Der Lagenbeginn wird mit griechischen Ziffern unten am rechten Rand der Rectoseite markiert, was nicht immer sichtbar ist (Beginn: f. 185r: α; Ende: f. 217r: ε). Das Lagenende wird durch Wortreklamanten gekennzeichnet.
Zustand
Guter Zustand mit leichten Feuchtigkeitsschäden, wodurch die Lesbarkeit aber nicht beeinträchtigt ist. Das Papier ist bisweilen vergilbt mit Stockflecken.

Schriftraum
23 × 13,5 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
30 Zeilen.
Schriftart
Individuelle Gebrauchsschrift der Entstehungszeit.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Diller 1979, S. 61 spekuliert, ob es sich beim Kopisten des Faszikels um Arnoldus Arlenius handelt (RGK I, Nr. 28), der Marginalien im 1. Faszikel hinterlassen hat. Diese Zuordnung ist freilich unsicher.
Buchgestaltung
Die Scholien sind nach Lemmata gegliedert. Vor dem Beginn der Scholien zu einer neuen Rede bleibt der Rest der Seite frei.
Buchschmuck
Die Scholien zu den einzelnen Reden des Aeschines weisen für jede Rede rote Überschriften auf. Das Ende der Scholien zu den einzelnen Reden ist jeweils als botryonum formulae gestaltet. Auf f. 223v befindet sich eine rote τέλος-Bemerkung.

Provenienz
Augsburg / Heidelberg.
Geschichte des Faszikels
Die Handschrift ging wahrscheinlich durch Vermittlung von Henri Estienne nach 1547 in den Besitz Ulrich Fuggers über (vgl. Fuggersignatur 51. Hen auf f. IIr und BAV, Pal. lat. 1950, f. 183r: In Aeschynem scholia. char. 51. hen.), der 1564 nach Heidelberg umsiedelte, wohin ihm 1567 seine Biblitohek folgte. Die Bibliothek erbte schließlich 1584 der pfälzische Kurfürst Friedrich IV.

Inhalt

6) 185r–223v Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
Scholia in orationes Aeschinis.
TLG-Nummer
5009.002.
Angaben zum Text
f. 185r–193r Scholia in orationem In Timarchum (or. 1); f. 193v–204r Scholia in orationem De falsa legatione (or. 2); f. 204v–206r Scholia selecta in orationem De falsa legatione (or. 2); f. 206v–223v Scholia in orationem In Ctesiphontem (or. 3). - Die Scholien entsprechen gemäß Stichproben nicht völlig (also auch nicht mit den gewöhnlichen textkritischen Abweichungen) denen der Ausgabe von Dilts.
Titel (Vorlage)
185r αἰσχίνου ῥήτορος κατὰ τιμάρχου. 193v αἰσχίνου ῥήτορος λόγος περὶ παραπρεσβείας. 204v ἐκ τῆς παραπρεσβείας σποράδην. 206v Aeschines κατὰ κτησιφῶντος.
Explicit
204r τέλος τοῦ περὶ τῆς παραπς λόγου. 223v τέλος καὶ θεῷ δόξα εἰς τὸν αἰῶνα.
Textgestaltung
Die einzelnen Scholien sind am Rand durch Seitenzahlen und Zeilennummern geordnet, die wohl auf eine Edition Bezug nehmen. Die Lemmata mit dem Text der Reden sind mit Rot unterstrichen. Obwohl die Scholien zur 2. Rede auf f. 204r enden, folgen ab f. 204v nochmals ausgewählte Scholien zu dieser Rede.
Edition
Scholia in Aeschinem ed. Mervin R. Dilts, Leipzig 1992, S. 12–161 (Hs. wurde nicht für die Edition herangezogen).

Faszikel V (Bl. 225–329)

Sachtitel / Inhalt
Anonymus, Scholia in fabulas selectas Aeschyli.

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
s.l. Unbekannt.
Entstehungszeit
Mitte bzw. zweite Hälfte des 16. Jhs. Datierung aufgrund der Schrift.
Typus (Überlieferungsform)
Faszikel.
Beschreibstoff
Westliches Papier.
Umfang
105 Bll.
Format (Blattgröße)
33,6 × 22,1 cm.
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
11 IV312 + I314 + IV321 + (IV-1)329. Bl. 321 doppelt vorhanden, 322 in der Zählung ausgelassen. Bl. entfernt hinter 329.
Foliierung
S. zum Codex Die Bezeichnung des doppelt gezählten Bl. folgt dem Digitalisat (321a).
Lagenzählung
Von f. 225 bis 329 befinden sich Wortreklamanten am Lagenende (außer auf f. 288v).
Zustand
Guter Zustand mit teils erheblichen Feuchtigkeitsschäden auf der unteren Seite des Buchblocks, wodurch die Lesbarkeit aber nicht beeinträchtigt ist. Das Papier ist bisweilen vergilbt mit Stockflecken.

Schriftraum
23 × 13,5 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
30 Zeilen.
Schriftart
Individuelle Gebrauchsschrift der Entstehungszeit.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Der Schreiber ist nicht zu identifizieren.
Buchgestaltung
Die Scholien sind nach Lemmata gegliedert, wobei vor dem Beginn der Scholien zu einer neuen Tragödie in der Regel eine Zeile frei bleibt.
Buchschmuck
Die Scholien zu den Tragödien des Aeschylus besitzen in der Regel rote Lemmata.

Nachträge und Benutzungsspuren
Zusätze durch Sylburg (Schriftvergleich anhand BAV, Pal. lat. 429bis, f. 259r).

Provenienz
Augsburg / Heidelberg.
Geschichte des Faszikels
Die Handschrift ging wahrscheinlich durch Vermittlung von Henri Estienne nach 1547 in den Besitz Ulrich Fuggers über (vgl. Fuggersignatur 51. Hen auf f. IIr und BAV, Pal. lat. 1950, f. 183r: In Aeschylum scholia. char. 51. hen.), der 1564 nach Heidelberg umsiedelte, wohin ihm 1567 seine Biblitohek folgte. Die Bibliothek erbte schließlich 1584 der pfälzische Kurfürst Friedrich IV.

Inhalt

7) 225r–329v Digitalisat

Verfasser
Anonymus.
Titel
Scholia in fabulas selectas Aeschyli.
TLG-Nummer
5010.005 (Prometheus vinctus), 5010.009 (Septem contra Thebas; Argumentum Persarum; Persae), 5010.004 (Argumentum Persarum), 5010.001 (Orestia).
Angaben zum Text
f. 225r–257v Scholia in Prometheum vinctum; f. 257v–288r Scholia in Septem contra Thebas; f. 288r–288v Argumentum Persarum; f. 289r–313v Scholia in Persas; f. 314r–314v vacat; f. 315r–329v Scholia in Orestiam. - Bei den Scholien zu Septem contra Thebas sowie zu den Persae handelt es sich um scholia recentiora, beim Prometheus vinctus und bei der Orestia um scholia vetera. Die Zusammenfassung der Persae folgt zunächst den scholia recentiora (Dindorf 1851, S. 415f.), der letzte Absatz auf f. 288v (ἡ μεν σκηνὴ περὶ τὸν τάφον δαρείου. ἡ δὲ ὑπόθεσις ἔστι τοιαύτη· ξερξῆς στατευσάμενος καθ’ ἑλλάδος καὶ πεζῆ κτλ.) scheint mit geringen Änderungen eher den scholia vetera zu entsprechen (Dindorf 1851, S. 70, Z. 13–17). Die Scholien zum Prometheus vinctus enden mit Vers 1091, die zu Septem contra Thebas mit Vers 1074; ab f. 315r finden sich ausgewählte scholia vetera zur Orestia, bei denen die Scholien nicht nach den einzelnen Stücken getrennt sind, sondern fortlaufend aufgeführt werden (vgl. Smyth 1933, S. 24; Turyn 1943, S. 22).
Incipit
225r τηλουρόν, τὸ τῆλε καὶ μακρὰν τῶν ὁρίων ἡμῶν κτλ.
Explicit
329v ἓν παρ’ ἐσθλὸν σύνδυο δαίονται πήματα βροτοῖς ἀθάνατοι.
Textgestaltung
Die Lemmata sind durch einen Abstand von zwei bis drei Buchstaben voneinander abgesetzt. Sie sind mit roter Tinte ausgeführt oder haben rote Initialen.
Nachträge und Rezeptionsspuren
Da die Scholien zum Prometheus vinctus, zu Septem contra Thebas und zum Agamemnon keine Überschrift besitzen, hat Sylburg (Schriftvergleich anhand BAV, Pal. lat. 429bis, f. 259r) am Rand von f. 225r, 257v und 315r Titel hinzugefügt, am Ende des Textes auf f. 313v eine finis-Bemerkung.
Edition
The older scholia on the Prometheus bound edited by Cecil J. Herington, Leiden 1972, S. 67–239 (Hs. wurde nicht für die Edition herangezogen); Aeschyli tragoediae superstites et deperditarum fragmenta, Tomus 3: Scholia graeca ex codicibus aucta et emendata rec. Wilhelm Dindorf, Oxford 1851, S. 299–413, 415f., 421–503 (Hs. wurde nicht für die Edition herangezogen).


Bearbeitet von
Dr. Anne-Elisabeth Beron, Dr. Janina Sieber, Universitätsbibliothek Heidelberg, 20.05.2020.
Katalogisierungsrichtlinien
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Gefördert durch
The Polonsky Foundation Greek Manuscripts Project: a Collaboration between the Universities of Cambridge and Heidelberg – Das Polonsky-Stiftungsprojekt zur Erschließung griechischer Handschriften: Ein Gemeinschaftsprojekt der Universitäten Cambridge und Heidelberg.