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Abhandelnder Teil.

der dy drey nämen ainyg hat), und anderseits sind die Verse 91 —136
bei Maßmann in der Prosa übergangen; sonst aber ist die gereimte Quelle
als solche unverkennbar, die ihrerseits großenteils auf das Pantheon des
Gottfried von Viierbo zurückgeht1). Zwischen Vers 228 und 229 ist
die kurze Erwähnung des Speculum historiale (Merzd. 58, Z. 12—11 v. u.)
eingeschoben, ebenso hinter V. 241 die Erwähnung der römischen
Herrschaft und die Zerstörung Jerusalems durch Titus und Vespasian
(Merzd. Z. 6—5 v. u.). Sehr wahrscheinlich aber fanden sich solche Er-
weiterungen schon in der gereimten Vorlage. Zu Papst Urban — die
meisten Handschriften der Gruppe III b haben übrigens der drit statt der
vierd — vergleiche man V. 249. Dann geht es in der Auflösung mit
Vers 265 weiter; 274—302 sind ausgelassen; hinter 465 ist ein Psalm-
zitat und zwischen 474 und 475 eine weitere Ausführung über die Drei-
faltigkeit eingefügt; an dieser Stelle aber haben auch die Schwellhand-
schriften einen Zusatz2). Zwischen 499 und 500 ist als Zitat Joh. 1, 1
eingeschoben, dann aber hinter 554 ein längerer Abschnitt: der bekannte
Streit der Tugenden Gottes. Doch findet sich dieser wiederum in den
Schwellhandschriften, so in der erwähnten Berliner und im Cod. Gothan.
Chart. A 3. Man vergleiche die Anfänge :

Gothanus:

6rbDo got alz ich han gesait
saz in seiner driualtikait
vnd in seiner maiestat
do nam er die weisen an den rat
alz seiner wird wol gezam
recht vnd minne darzu quam
parmherczikait vnd gilt
chewsch vnd demiit
stet trew vnd miltikait
warn al da berait
guter will vnd gehorsam
mazz zeucht vnd schäm
vnd waz tugent namen hat

Hamburg in Scrinio 8 (Merzd. G):
4TbDo got sas in der Mayestat

der dryualtikait Do nam er an

den rat die gerechtikait weis-

hait parmherczikait Mynn Güe-

te kewsch diemüttikait Statt

trew Mildikait Gehorsam Maß

zuht Scham vnd wie dy tugent

nämen habent wan dy tugent

1) Vgl. z. B. die Aufzählung der Gewährsleute V. 153 ff. mit Gottfrieds
Prooemium Migne S. L. 198 Sp. 878 C, D.

2) Vgl. die Angabe bei Phil. Strauch in der Beschreibung des Berliner Ms.
Germ. fol. 1107 (aus Efferding) in der Einleitung zu seiner Jansen Enikel-Aus-
gabe unter Nr. 30; dazu H. Vollmer, Adambuch S. 46 ff.
 
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