Gruppe III b. 161
Johannes schreibt in seinem Ewangeli dy Juden sanndten von
Jerusalem usw. (Joh. 1, 19ff.). Es folgen: Matth. 3, 13ff., Joh. 2, 1 ff.
(Matheus spricht!), Matth. 8, 1 ff., Luc. 7, 11 ff., Matth. 8, 23 ff.,
Matth. 14, 14ff., Matth. 4, 1 ff-, Matth. 25, 31 ff., (rot davor: Am montag;
der Abschnitt fehlt in der entsprechenden Vorauer Handschrift). Nun wird
es durch regelmäßige Beischriften vollends klar, daß es sich von
Matth. 4,1 ff. an um ein Evangeliarium für die Fastenzeit handelt, das
hier bis zum Sonntag nach Ostern reicht:
490rb An dem andern suntag nach dem karfreitag das ebangelium
schreibt Johannes
An dem suntag do es spat wart vnd dy tiir waren ver-
spert do dy junger waren gesambt.....490vb vnd das ir
gelaubt habt das leben in seinem namen (Joh. 20, 31). Dann
geht es weiter: Vnd also ist Cristus der herr nach vrstend des ersten
tags funffstund erschinnen oder gesehen waren (Comestor 1645B, vgl.
Passional 95, 35ff.)
Fvrbas ist zemerkchen als der maister schreibt in histo'ijs
dy junger cristi vnd dy andern gelaubigen dy do wonten zu
Jerusalem an ainem tail der stat dy hies Mello an dem perg Sion
do in etben kunig Dauid im selbs paut het ein pallast ....
491ra . . do erschain in vnser lieber herr vnd der sprach zu in
vnd hies sy gen mit ein ander aus der stat an den öll perg
usw. (Himmelfahrt, = Comestor 1645 C, 1646 C, vgl. Passional 103,
45 ff.). Dann folgt unter Berufung auf Acta 2 und den Meister in
historiis die Pfingstgeschichte. Aus Hilarius secundo de trinitate
dei wird zitiert: Merkch ob es grosser sey ainen totten erkukche
oder ainualtigen groben man so uil kunst mit einander geben
usw.
492rb Das Herodes Cleopatra kunig in Judea wart, vnd das pilatus
geparen ward vn wy er gen Jerusalem kam
493ra Von Tiberio dem dritten kaiser in Rom do der an das reich
kam do 'was von gottes gepurd vierzehen iar vergangen.
Zum weiteren Inhalt vergleiche man den der Berliner Handschrift 567
bei Merzdorf 82 ff.
Schluß 529vb: also was in Griechenlant kain kaiser mer vnd der erst
kaiser in iewschen landen nach Constantino bas kaiser karel
zc. Dann noch rot:
Sanctus Lucas schreibt
H. Vollmer, Materialien zur Bibelgeschichte des Mittelalters. 11
Johannes schreibt in seinem Ewangeli dy Juden sanndten von
Jerusalem usw. (Joh. 1, 19ff.). Es folgen: Matth. 3, 13ff., Joh. 2, 1 ff.
(Matheus spricht!), Matth. 8, 1 ff., Luc. 7, 11 ff., Matth. 8, 23 ff.,
Matth. 14, 14ff., Matth. 4, 1 ff-, Matth. 25, 31 ff., (rot davor: Am montag;
der Abschnitt fehlt in der entsprechenden Vorauer Handschrift). Nun wird
es durch regelmäßige Beischriften vollends klar, daß es sich von
Matth. 4,1 ff. an um ein Evangeliarium für die Fastenzeit handelt, das
hier bis zum Sonntag nach Ostern reicht:
490rb An dem andern suntag nach dem karfreitag das ebangelium
schreibt Johannes
An dem suntag do es spat wart vnd dy tiir waren ver-
spert do dy junger waren gesambt.....490vb vnd das ir
gelaubt habt das leben in seinem namen (Joh. 20, 31). Dann
geht es weiter: Vnd also ist Cristus der herr nach vrstend des ersten
tags funffstund erschinnen oder gesehen waren (Comestor 1645B, vgl.
Passional 95, 35ff.)
Fvrbas ist zemerkchen als der maister schreibt in histo'ijs
dy junger cristi vnd dy andern gelaubigen dy do wonten zu
Jerusalem an ainem tail der stat dy hies Mello an dem perg Sion
do in etben kunig Dauid im selbs paut het ein pallast ....
491ra . . do erschain in vnser lieber herr vnd der sprach zu in
vnd hies sy gen mit ein ander aus der stat an den öll perg
usw. (Himmelfahrt, = Comestor 1645 C, 1646 C, vgl. Passional 103,
45 ff.). Dann folgt unter Berufung auf Acta 2 und den Meister in
historiis die Pfingstgeschichte. Aus Hilarius secundo de trinitate
dei wird zitiert: Merkch ob es grosser sey ainen totten erkukche
oder ainualtigen groben man so uil kunst mit einander geben
usw.
492rb Das Herodes Cleopatra kunig in Judea wart, vnd das pilatus
geparen ward vn wy er gen Jerusalem kam
493ra Von Tiberio dem dritten kaiser in Rom do der an das reich
kam do 'was von gottes gepurd vierzehen iar vergangen.
Zum weiteren Inhalt vergleiche man den der Berliner Handschrift 567
bei Merzdorf 82 ff.
Schluß 529vb: also was in Griechenlant kain kaiser mer vnd der erst
kaiser in iewschen landen nach Constantino bas kaiser karel
zc. Dann noch rot:
Sanctus Lucas schreibt
H. Vollmer, Materialien zur Bibelgeschichte des Mittelalters. 11