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Abraham
Mala Gallina, Malum Ovum, Das ist: Wie die Alten sungen, so zwitzern die Jungen: Im Zweyten Centi-Folio Hundert Ausbündiger Närrinnen Gleichfalls in Folio, Nach voriger Alapatrit-Pasteten-Art, So vieler Narren Generis Masculini, Anjetzo auch Mit artigen Confecturen, Einer gleichen Anzahl Närrinnen Generis Foeminini, Zum Nach-Tisch, Allen Ehr- und Klugheit-liebenden Frauenzimmer zur lustigen Zeit-Vertreib und wohlgemeinten Warnung In Hundert schönen Kupffern moralisch vorgestellt — Wien, 1713 [VD18 14661225]

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https://doi.org/10.11588/diglit.37593#0023
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AergerllcheNäiM -
-- ----- —.„7 —» —. ——
nach einem solchen Zuckergandel/oder zuckerigen Candel Es ist sich
aber dessen so hoch nicht;» verwundern/ daß diese Herren ovicmic-
solche übermüthige Kerl gewest und schlimmeBursch/dann ihrFürst
ihr Herr der Holofernes war auch ein solcher keZis ->ä Lxempium.
Die tadelhaffte Sitten eines Fürsten seynd eine Vorschrifft der Un-
terthanen/quniis rex, caiis zrcx, wie der Herr also ist auch das Volck/
ist der Lands-Fürst nicht gut/so ist das Volck auch nicht gut. Dec
Sder-Theildes Dachs an jedem Gebäu wird der Fürst genannt/
wann dieser nichts Werth sondern baufällig/ daß allerseits das Was-
ser eindringet/ so wird das gantze Gebäu/ völlig zu Grund gehen.
Wann grosse Fürsten und Herren voller Mängel und Miffethaten/
so wird unfehlbar das untergebene Volck nicht heilig / und umb kein
Haar besser seyn/ dann solches gar meisterlich weiß/ ihres Fürsten
und Herren Laster und Untugenden nachzuthun/ und ohne Sporn
oder weitern Nachtrieb in dero Fußstapssen zu tretten. KeZK »6 x.
xempium, Wie es bey den Männern/so gehtes auch bey den Wen
bern her. Ach!die Nussen/die Nuffcn/thun den grösten Schaden/
was vor Nüssen? die Aergernuffen-
Ihr Frauen undJungfrauen/verzeihet mir es aber/sollet und
must haben einen guten Sporn/ solcher aber ist nichts anders/ als
«in gutes Erempel/welches als ein güldener Sporn alle zur Nach-
folg antreibt; solches bestehet das Feuer/ bekennet das Wasser/be-
kräffnget die Lufft/bestättiget der Erdboden; die Erden sagt/ich ha-
be eine Blumen / so da gcnennet wird soiilequium, oder Sonnen-
wend/wiedie Sonne/ als aller Pflantzen Vatter gehet / so gehet
auch diese Blum; der Lufftfagt/ich habe unter andern ein Vögerl/
welches den Namen hat Nachtigal / dieses singt niemahlen mehrer/
öfftcr und lieblicher/als wann esZungehat/ damit nur dieselbe von
den Eltern was lernen; DasWaffersagt/ ich hab gewisse Fisch/so
da heissen ?urbim, diese haben einen eigenen König / und wie der-
selbe schwimmet/also schwimmen alledieseinigen/stürtztersichin die
Treffe des Meers/ sofolgen ihm alsobald die andere/ gibtersichin
die Höhe/ so thun die andere desgleichen. ^uso,ub,7,c^.
 
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