r)4 —— Geld--Närrin.
Gnade GOttes/ das Seelen-Heilsomuthwillig pro rutto meral-
lovmendelt/und umb Gold euren GStt verlasset? D wol thö-
rechteMenschen! daßeuch so gar nicht einfällt/ das wchmüthige
^elLlo, welches GOttden thörichten Jungfrauen gegeben; Was
für ein Bescheid werden erst die thörichten Husten Haden ? Umös
Geld wird alles verkauffr/ die Unschuldigen/ Joseph / die Jung--
frauschafft / die Gerechrigkeit/die Warheit/die Freundfch^
Die Lieb des teuflischen betriegt jederman.
Da ich einsmals in eine Stadt käme/ begegnete mir em altes
Mütterlein/die aufeinerSeiten wo! 50. Jahr / und aus der andern
auchbeylüufftig so viel kan gehabt Haden. Ich fragte sie: Was in
dieser Stadt zu überkommen wäre ? Sie gab die Antwort: Umds
Geld kan er haben/ was er will/ wie er will/ wann er will/ wie viel er
will/mit wem er will/zu was Zeit er will/ja mit einem Wort was
er ihme nur einbilden kan oder erdencken/aber sie sprach ftrner/zwar
nurinTeutscher SpracherWannsiekein Geldhaben / werden sie
bald von der Stadt müffen/dann sie werden keinen Auffenthalt nir-
gends finden.
Du Geld! Du bist eine Kupplerin der Höllen/du bist ein Fall-
strick der Seelen/ du bist eine Kette des Satans / du bist ein Gisst
der Tugenden/du bist eine Mörderin der Liebe / du bist em Unter-
gang der Erbarkeit/du bist eine Verblendung der lustjtz/und blei-
best allesdieses/wanndunichtgutund zu Nutzen angewendet wirst.
Eine Wurtzel bist du/ aus welcher alles Übels wüchset; Ein Zunder
bist du von dem alles Feuer entstehet z Eine Mutter bist du / die alle
Laster gebühret; Ein Crtz bist du / aus dem die grösten Ertz-Schel,
men gemacht werden; Ein Fluß bist du / auff welchem manche Un-
schuld ein Schiffbruch leidet; Eine Schlange bist du / die viel Ml-
lionen Menschen zu todt beisset.
Der alte Jacob/wie er den blutigen Rock semes Sohns / des
Josephs gesehen/hat wehmüthig ausgeschryen: kera peMma äevo-
rsviceum; Ein böses Thier hat ihn gefressen.
Das Geld hat von den Lateinern den Namen l^cunia, und zw ar
Gnade GOttes/ das Seelen-Heilsomuthwillig pro rutto meral-
lovmendelt/und umb Gold euren GStt verlasset? D wol thö-
rechteMenschen! daßeuch so gar nicht einfällt/ das wchmüthige
^elLlo, welches GOttden thörichten Jungfrauen gegeben; Was
für ein Bescheid werden erst die thörichten Husten Haden ? Umös
Geld wird alles verkauffr/ die Unschuldigen/ Joseph / die Jung--
frauschafft / die Gerechrigkeit/die Warheit/die Freundfch^
Die Lieb des teuflischen betriegt jederman.
Da ich einsmals in eine Stadt käme/ begegnete mir em altes
Mütterlein/die aufeinerSeiten wo! 50. Jahr / und aus der andern
auchbeylüufftig so viel kan gehabt Haden. Ich fragte sie: Was in
dieser Stadt zu überkommen wäre ? Sie gab die Antwort: Umds
Geld kan er haben/ was er will/ wie er will/ wann er will/ wie viel er
will/mit wem er will/zu was Zeit er will/ja mit einem Wort was
er ihme nur einbilden kan oder erdencken/aber sie sprach ftrner/zwar
nurinTeutscher SpracherWannsiekein Geldhaben / werden sie
bald von der Stadt müffen/dann sie werden keinen Auffenthalt nir-
gends finden.
Du Geld! Du bist eine Kupplerin der Höllen/du bist ein Fall-
strick der Seelen/ du bist eine Kette des Satans / du bist ein Gisst
der Tugenden/du bist eine Mörderin der Liebe / du bist em Unter-
gang der Erbarkeit/du bist eine Verblendung der lustjtz/und blei-
best allesdieses/wanndunichtgutund zu Nutzen angewendet wirst.
Eine Wurtzel bist du/ aus welcher alles Übels wüchset; Ein Zunder
bist du von dem alles Feuer entstehet z Eine Mutter bist du / die alle
Laster gebühret; Ein Crtz bist du / aus dem die grösten Ertz-Schel,
men gemacht werden; Ein Fluß bist du / auff welchem manche Un-
schuld ein Schiffbruch leidet; Eine Schlange bist du / die viel Ml-
lionen Menschen zu todt beisset.
Der alte Jacob/wie er den blutigen Rock semes Sohns / des
Josephs gesehen/hat wehmüthig ausgeschryen: kera peMma äevo-
rsviceum; Ein böses Thier hat ihn gefressen.
Das Geld hat von den Lateinern den Namen l^cunia, und zw ar