Hunds- Närrin.
welcher den jungenTobiam aufderRciß begleitet/dermal aberwird
gedacht der fenigen Hunde/ welche den armen BetklerLazaro seine
Geschwür abgelecker. Man liefet von einemBettler und von einem
reichen Prasser im Cvangelio / der Bettler Hal Lazarus geheissen /
der Rahmen deß Reichen ist unbekant / der unbarmhertzige Gesell
war nicht Werth / daß ihn der Evangelist hätte solle» nennen/ der ar-
me Lazarus wünschte ihm nur die Brosam/ so unter den Tisch gefal-
len dieses Reichen/und kontc sie nicht haben/da unterdessen derMen-
schernihre alte Kupplerinnen gautze Häfen voll aus dem Hauß ge-
tragen. Weil sich dann kein Mensch deß armen Tropffe» erbarmet/
also sind die Hund meileidend gegen ihm gewesen / und haben dem
hungrigen und elenden Krippe! seine Geschwür abgelecket/ welches
ohne Zweifel/dem Armfteligen ein wenig eine Linderung gemacht/
dann die Zungen der Hunde sehr heilsam sind. Lums iwg-näo ünuc.
Dieses alles ist wahr /wann man aber gar zu grosse E/tton zu den
grossen oder kleinen Hunds-Personen trägt / das ist nicht rühmlich/
daßabersolchesoffrbcydcnFrauenzimmergefchicht/istgewiß. Ein
adeliche Frau hatte ein kölnischesHündel sehr lieb/ alsozwar/öaß
sie gewunschen / ihr Hündl / möchte nach seinem ^od bey dem Hund
imHimmel/ welcher die gröste Sonnen-Hitz dem Erdboden kp-näi-
ret / seinen Sitz haben: Nachdem solches Hündl durch einen groben
Ketten Beisser ungefehr starck verwund! worden/ und also wegen
dieses zugefügten Schadens hat müssen das Leben lassen / wäre be-
meldte adeliche Frau sehr sorgfältig / wie siedoch möchte das liebste
Bellerl ehrlich zurCrden bestäiten/dahero ersuchte sie heffkigstm eig-
ner Person den Herrn Richter selbigen Orts/ er wolle doch erst-ae-
dachres ihr liebes Hündl lassen in den Mittlern Platz dcßRath-Hauß
bey der schön Marmor steinern Säulen begraben: Ey sagt hierü-
ber der Richter / das last sich aufkein Weiß thun / es kan nicht seyn/
wann es auch der Hund wäre / welcher dem Heil, wocko einen Kost-
loses Thier gehöre zum Meister Puffenberger / und seye fein gebüh-
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