Die karge Narren.
ein StuckBräkl von dem Teller) über loo.Iahr das Hertz ab/ das
hak ihm wol geschmeckt.Dald darnach fang eranabermaiaufzuschnei-
den: Frau / mein Vatter hak mirs erzehlt / nicht nur einmal / weil er
selbst darbey gewest / wiedieKayserische die Haupt-Stadt Ofen in
in Ungarn belägert, so ist einem Mnßquetirer mit einer Stuck-Kugel
der rechte Fuß wurtz abgeschoffen worden / aus dieses ist der Kerl der«
massen erschrocken/daß er alsobald mit dem iinckenFußdarvon/und
zwar drey gute tcutsche Mell gelvffen / und hat vor Schrecken nicht
einmal gcwust/ daß er nur einen Fuß habe. Ey so lüg / sagte die Mei-
sterin/du Schelm lüg i Frau / widersetzte er / wann das nicht wahr ist
ft soll diß (nimmt ihr zugleich ein gutes Küchel vom Teller) mein
letzter Bissen sei)«. Erführe noch weiter fort / und erzehlt / daß sei-
nes Vatters Nachbaur einen Raben gehabt/ der gantz heimlich ge-
west/dieser/fagt ec/ hat mit dem Schnabel trutz einem Schreiber mit
der Feder schön schreiben köunemsoch ließ er beynebens sein diebische
Naturnicht/ sondern hat alles und jedes gcstohlen/ja so gar hat er ei-
ncm Metzger einen Ochsen ans der Ileischbanck hinweg geranbt/und
solchen gar anfden Kirchen Thurn hiuaufgetragen.HSraufzu lügen
schreyt die Schneiderin/ du Ausschneider/du Tausendlügner. Frau/
wiederholet er/wann daß nicht wahr ist / so soll diß (nimmt zugleich
ein groß Glaß vollWein der Meisterin hinweg) mein letzter Lrunck
seyn. Der hat niemal so gut gelebt/ als dißmal. Die Meisterin a-
ber wurde hierüber zornig / schlägt denBuben insGesicht/sprechend:
aufcin Lug gehöret eine Maultaschen. Der Bub nicht faul / gibt
dem nächsten Gesellen auch eine Ohrfeigen / mit diesem Zusatz / last
herum gchen/so kommrs aufdieMeisterin auch. Welches der Schnei-
der.Gesell auch nicht widerred/sondern er / und seine Cammeraden
ein jeder die Maulschellen gern angenommen / und hinum gehen lass
stn/damit sie sich einmal an der kargen Meisterin rächen könten.
Es ist nichts schändlichers an einem Frauenzimmer / als zu gros-
se Kargheit: die Zreygebigkeit wird stätS belohnet:
B b Elias
ein StuckBräkl von dem Teller) über loo.Iahr das Hertz ab/ das
hak ihm wol geschmeckt.Dald darnach fang eranabermaiaufzuschnei-
den: Frau / mein Vatter hak mirs erzehlt / nicht nur einmal / weil er
selbst darbey gewest / wiedieKayserische die Haupt-Stadt Ofen in
in Ungarn belägert, so ist einem Mnßquetirer mit einer Stuck-Kugel
der rechte Fuß wurtz abgeschoffen worden / aus dieses ist der Kerl der«
massen erschrocken/daß er alsobald mit dem iinckenFußdarvon/und
zwar drey gute tcutsche Mell gelvffen / und hat vor Schrecken nicht
einmal gcwust/ daß er nur einen Fuß habe. Ey so lüg / sagte die Mei-
sterin/du Schelm lüg i Frau / widersetzte er / wann das nicht wahr ist
ft soll diß (nimmt ihr zugleich ein gutes Küchel vom Teller) mein
letzter Bissen sei)«. Erführe noch weiter fort / und erzehlt / daß sei-
nes Vatters Nachbaur einen Raben gehabt/ der gantz heimlich ge-
west/dieser/fagt ec/ hat mit dem Schnabel trutz einem Schreiber mit
der Feder schön schreiben köunemsoch ließ er beynebens sein diebische
Naturnicht/ sondern hat alles und jedes gcstohlen/ja so gar hat er ei-
ncm Metzger einen Ochsen ans der Ileischbanck hinweg geranbt/und
solchen gar anfden Kirchen Thurn hiuaufgetragen.HSraufzu lügen
schreyt die Schneiderin/ du Ausschneider/du Tausendlügner. Frau/
wiederholet er/wann daß nicht wahr ist / so soll diß (nimmt zugleich
ein groß Glaß vollWein der Meisterin hinweg) mein letzter Lrunck
seyn. Der hat niemal so gut gelebt/ als dißmal. Die Meisterin a-
ber wurde hierüber zornig / schlägt denBuben insGesicht/sprechend:
aufcin Lug gehöret eine Maultaschen. Der Bub nicht faul / gibt
dem nächsten Gesellen auch eine Ohrfeigen / mit diesem Zusatz / last
herum gchen/so kommrs aufdieMeisterin auch. Welches der Schnei-
der.Gesell auch nicht widerred/sondern er / und seine Cammeraden
ein jeder die Maulschellen gern angenommen / und hinum gehen lass
stn/damit sie sich einmal an der kargen Meisterin rächen könten.
Es ist nichts schändlichers an einem Frauenzimmer / als zu gros-
se Kargheit: die Zreygebigkeit wird stätS belohnet:
B b Elias