2^6 Die leichtgläubige N NN.
Naftn-witzige Römische Matron/ begierig zu wiffen/was doch unter
der Raths Decken liege/ bittet ihren Mann/welcher auch em Rarhs-
Genossen ware/mit unvergleichlichenWonen undThränen/er wolle
sich doch erweichen lassen / und ihr das 8ecremm offenbahrcn / mit
Versprechen/ sie wolle es niemand andern vertrauen / so fern sie aber
solches von ihme nicht zu erhalten vermag/ nach sorhanen Bitten und
Weinen/körme sie hieraus gar leichtlich seine kalte Lieb und Mißtrau-
en gegen ihr schliessen / dann diese Wort ftynd ordmari der Weiber
stärckeste Maner-Brecher/ mit welchen sie das Gebäu der männli-
chen Hertzen niederzureiffen pflegen; Endlich stellet sich der Mann
vonihrem vielfältigen Bitten überwunden zuseyn/und sagte: Ich
bin geneigt dir / als meiner Anvertrauten / und wie bißhero erfahren
gantzgetreuenEhe^Frauen/alles/wasdieftrTagenitt derNathSrm
ben ci L^wet worden zu offenbaren / doch mit dieser Dedingnuß/ daß
sie solches niemand andern communwiren wolle/ saugte demnach an
zuerzählen/wiedaßverwichnen Tägeneine Wachtel in derLufft ge-
sehen worden/mit einem Helm aufdem Kopff/ und mit einem blossen
Schwerdt in der Hand/der Rach ob solchem Wunder zweifflend / ob
nicht dieses ein der Repulic bevorstehende Straff bedeuten möchte/
har beschlossen/man solle die erfahrniste Wahrsager hierüber befra-
gen/und was sie davon halten/ anhören. Das Weib glaubete ihres
Herren Worten/ gantz sestiglich. Aber es verflossen nicht viel Täg/
daß sich diese Frau alleinig in der Kammer samt ihrerMagd befände/
da fangt sie gähling an das Hertz zu klopffen/ an demKopffzu kratzen/
sich auf den Boden zu werffen/ mit grossem Geschrey und Jammer/
D du armes Rom! O meinen armseeligen Mann! ach mich Un-
glückselige! Was für ein Straffund Geisse! hanget ober uns! die
Magd fragt dessen die Ursach/ warum sie so jämmerlich lamenriret:
Und siehe/ da erzehlet sie ihr alles nach der Länge und Breite/was ihr
der Mann so scharff hat eingebunden / niemand zu offenbahren: sagte
über auch Zu derMagd/ sie solle bey Leib niemand solches vertrauen.
Kurtz hernach trifft diese Maad eine andere Magd an und erzehlet ihr
alles: Diese verweilete sich nicht lang / gehet hm zu ihrem Liebsten/
Naftn-witzige Römische Matron/ begierig zu wiffen/was doch unter
der Raths Decken liege/ bittet ihren Mann/welcher auch em Rarhs-
Genossen ware/mit unvergleichlichenWonen undThränen/er wolle
sich doch erweichen lassen / und ihr das 8ecremm offenbahrcn / mit
Versprechen/ sie wolle es niemand andern vertrauen / so fern sie aber
solches von ihme nicht zu erhalten vermag/ nach sorhanen Bitten und
Weinen/körme sie hieraus gar leichtlich seine kalte Lieb und Mißtrau-
en gegen ihr schliessen / dann diese Wort ftynd ordmari der Weiber
stärckeste Maner-Brecher/ mit welchen sie das Gebäu der männli-
chen Hertzen niederzureiffen pflegen; Endlich stellet sich der Mann
vonihrem vielfältigen Bitten überwunden zuseyn/und sagte: Ich
bin geneigt dir / als meiner Anvertrauten / und wie bißhero erfahren
gantzgetreuenEhe^Frauen/alles/wasdieftrTagenitt derNathSrm
ben ci L^wet worden zu offenbaren / doch mit dieser Dedingnuß/ daß
sie solches niemand andern communwiren wolle/ saugte demnach an
zuerzählen/wiedaßverwichnen Tägeneine Wachtel in derLufft ge-
sehen worden/mit einem Helm aufdem Kopff/ und mit einem blossen
Schwerdt in der Hand/der Rach ob solchem Wunder zweifflend / ob
nicht dieses ein der Repulic bevorstehende Straff bedeuten möchte/
har beschlossen/man solle die erfahrniste Wahrsager hierüber befra-
gen/und was sie davon halten/ anhören. Das Weib glaubete ihres
Herren Worten/ gantz sestiglich. Aber es verflossen nicht viel Täg/
daß sich diese Frau alleinig in der Kammer samt ihrerMagd befände/
da fangt sie gähling an das Hertz zu klopffen/ an demKopffzu kratzen/
sich auf den Boden zu werffen/ mit grossem Geschrey und Jammer/
D du armes Rom! O meinen armseeligen Mann! ach mich Un-
glückselige! Was für ein Straffund Geisse! hanget ober uns! die
Magd fragt dessen die Ursach/ warum sie so jämmerlich lamenriret:
Und siehe/ da erzehlet sie ihr alles nach der Länge und Breite/was ihr
der Mann so scharff hat eingebunden / niemand zu offenbahren: sagte
über auch Zu derMagd/ sie solle bey Leib niemand solches vertrauen.
Kurtz hernach trifft diese Maad eine andere Magd an und erzehlet ihr
alles: Diese verweilete sich nicht lang / gehet hm zu ihrem Liebsten/