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Abraham
Mala Gallina, Malum Ovum, Das ist: Wie die Alten sungen, so zwitzern die Jungen: Im Zweyten Centi-Folio Hundert Ausbündiger Närrinnen Gleichfalls in Folio, Nach voriger Alapatrit-Pasteten-Art, So vieler Narren Generis Masculini, Anjetzo auch Mit artigen Confecturen, Einer gleichen Anzahl Närrinnen Generis Foeminini, Zum Nach-Tisch, Allen Ehr- und Klugheit-liebenden Frauenzimmer zur lustigen Zeit-Vertreib und wohlgemeinten Warnung In Hundert schönen Kupffern moralisch vorgestellt — Wien, 1713 [VD18 14661225]

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https://doi.org/10.11588/diglit.37593#0337
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Die Mann-plagende Närrin.
/KWS war ein Weib / welche Zar nicht gut mit ihrem Mann Ze-
hauset/warumddasweißich nicht. DergleichenEHMri g
findet man öffeers und wird nicht allein das Srädtl Knittck-
ftld in Sttyrmarck/ das Städr! Grein m Oesterreich / die Stadt
Schlang m Pommern/die Stadt Wildemann im Braunschweigi-
schen re gestmden/sondern auch bey vielen Eheleuten/ bey welchen os^
wenigSilber/aber vie!Zanck-Ersen;dergleichen ist beschaffen gewesen
der Ehestand deß obgedachten Weibs/dahero sie öffters gewunschen/
ihr Mann möchte ein Hof-Herr werden/ aber im Ireydhof Als dieser
auf eine Zeit in einem Gezanck etliche Wunden bekommen/ da har sie
sich gestellt als woltesiegantzlich verzweisslö/schickte demnach um den
Wund-Urtzt/ dieser sagte zu ihr: meine Frau/ hat sie nichtemen alten
Lumpen/womie ich den Mann verbinden kan ? Ach! sprach sie / hat-
te er nur so viel Wunden / als ich alte Lumpen. Als dazumal bey der
Nacht der Vollmond geschienen/ und alles in der Cammer verdeckt
undverhüllet/ äusser einer Glaß Scheiben/ durch welche der Mond
sein Liecht hinein geworffen/ und einen wunderlichen Strich au die
Wand gemachr/fo fragte er das Weib/was dieses seye ? die aber sagte
gleich/es wäre em Comet/Steru/ und er bedeute nichts anders / als
daß er sterben werde. Er meeckte aber gieichwol denBetrug und da
sie allzusehr angehalten/ er möchte doch eineRichtigkeit machen: O
mein Weib /deine Erbschafft/sagte er/soll seyn derCometEtern/so
draussen am Kasten hanget/es Ware ein starcke OchsemZähn. Ich
lasse endllch dieseseine Fabel seyn/unterdessen aber ist es leyder! die
Warheit/ daß in manchem Ehestand nichts als Zwirrachtund Unei-
nigkeitzufinden/uuddcssLNistmeistensdieUrsach/ Weisman offt gar
unbedachtsam zur Ehe schreiten thut. Wie der reiche Prasser m d5v
Höll begraben woidda hat er d^nUbraham birlich ersucht/er möch-
te doch denLazarum zu seinen fünff Brüdern schicken/ welche noch bey
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