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Abraham
Mala Gallina, Malum Ovum, Das ist: Wie die Alten sungen, so zwitzern die Jungen: Im Zweyten Centi-Folio Hundert Ausbündiger Närrinnen Gleichfalls in Folio, Nach voriger Alapatrit-Pasteten-Art, So vieler Narren Generis Masculini, Anjetzo auch Mit artigen Confecturen, Einer gleichen Anzahl Närrinnen Generis Foeminini, Zum Nach-Tisch, Allen Ehr- und Klugheit-liebenden Frauenzimmer zur lustigen Zeit-Vertreib und wohlgemeinten Warnung In Hundert schönen Kupffern moralisch vorgestellt — Wien, 1713 [VD18 14661225]

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https://doi.org/10.11588/diglit.37593#0388
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268 Die Roman Närrin.
Oalianärä, und dergleichen gelten/ als die Heil.
Schrifft/ ja die MM Kmderlehr eines rechtschaffenen Christen. S
Närrinnen!
Es gibt viel Frauenzimmer/so immerdar mit dem Talander m
her Hand herum gehen / als wann sie sonsten keine nützlichere Arbeit
imHauß schaffen kunten / als daß sie dre kostbare Zeit mit so lugetchaß
reu Sachen vertreiben. Du sägst aber: diese HeldemThateu haben
gemeimMo verliebte Stretch in sich/eben dieses wollte ich sagen daß
die Roman sehr tüchtig seyn/ die Seelen der Menschen in das Netz
der schändlichen Liebe / und darauf in das äusserste Verderben zu
bringen.
Wann ich mancher solcher Närrin Leben recht ex^mmwen woll-
te / so müste sie es gestehen/und sagen: mein Leben ist so beschaffen/daß
ich hin und her thu gaffen heut besuch ich die Operg, Morgen die Oo-
rneckZ. übermorgen den Ball die andere Zeit wird zum Spielen und
Spatzierfahrlen angewerrdet/und wann ich etwas nützliches lesen fol-
re/nehm ich einen Roman vor die Hand / und vermeine / werweiß
Wiegeistreich ich gerhan habe/ wann ich diesen durchsehe.
Ich hin selbst etnmal zu einem Frauenzimmer kommen/und web
len ich die Ehr hatte / daß sie mir entgegen glenge / sähe ich ihr an den
Augen / daß sie bitterlich weine te / ich fragte sie: warum ? sie sagte:fle
hätte in einen Roman gelesen Ach! spräche ich: es ist schade um die
Thräueu und dachte bey mir selbst/O Närrin I H Jerum!
OJerumISIerum!
 
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