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Abraham
Mala Gallina, Malum Ovum, Das ist: Wie die Alten sungen, so zwitzern die Jungen: Im Zweyten Centi-Folio Hundert Ausbündiger Närrinnen Gleichfalls in Folio, Nach voriger Alapatrit-Pasteten-Art, So vieler Narren Generis Masculini, Anjetzo auch Mit artigen Confecturen, Einer gleichen Anzahl Närrinnen Generis Foeminini, Zum Nach-Tisch, Allen Ehr- und Klugheit-liebenden Frauenzimmer zur lustigen Zeit-Vertreib und wohlgemeinten Warnung In Hundert schönen Kupffern moralisch vorgestellt — Wien, 1713 [VD18 14661225]

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https://doi.org/10.11588/diglit.37593#0392
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_ Die Riiig-und KetLeEäcritt.

Mh Andacht dieMännerweitübertreffen/.dashatmansattsam ab-
genommen zur Zeit des Leidens Chrlstr/allLvo sich kein einigeManns-
Persen deß gebenedeyten Heylands hat angenommen, ja so gar seine
eigene Jünger und Aposteln das Fersen-Geld geben/ und sich aus
DemStaub gemacht/indem eszwar dazumal wenig gestauber/maffen
der Erdboden mit dem kostbaren Blnr JEsu häuffig benetzt worden.
Alle Männer haben den HErrn verlassen / nicht aber die Weiber/als
fromme gottftelige Crearuren/ welche sehr häuffig / und in zimlicher
Anzahl Christo dem HErrn mit grossem Weinen und hertzlichem
Mrleiden das Geleit gegeben / biß auf den Berg Ctrwariä. Auch
schreibt der H.'N^om^ vMnovanus, daß die drey fromme Frauen
nach Mitternacht seynd aufgestanden/und dannoch-erstbeym Hellen
Sonnenschein zu demGrab des HErrn kommen/da es doch gar nicht
weit war/es seye aber du Ursach ihrer so spater AnkunfftOrcojLm so-
le gewesen/ wellen sie sich unter Weegs lang haben aufgehalten/
dann in dem Ort/ allwo der HErr IEsus sein Gesicht eingedrucket/
in das Tuch andemOrt/ wo er wegen deßschwehrcn
Crentzcs-Lastaufdie Erden niedergefallen/ an dem Ort / wo sie ihn
an den bittern Creutz-Stammen angenagelt / ja an allen Orten / wo
etwas merckMnddenckwürdiges sich mit dem Hey land zugerragen/
haben diese fromme Weiber/gonseelige Gemürher/ und andächtiges
Frauenzimmer ihr lauge Betrachtungen gemacht/ihre Andacht ver-
richt / und eyfriges Gebet vollzogen/wodurch sie dann auch verdienet
haben/daß ihnen vortzen Männern der trostreiche ^vilo von derUr- .
ständ Christi ist zukommen. Andächtig seynd halt die Weiber.
k-Evferig seynd die Weiber, l. Inbrünstig seynd die Weiber, o.
Lbsichtig seynddie Weiber, u. Unschuldig seynd die Weiber/ wann
nur/ sagt der Nachtretter ihre reuffelische Hoffart nicht
wäre.
Derohalben nicht wenig sondern viel /nicht schlecht sondern zim-
lich/ nicht nur obenhin/sondern wolumständig seynd die Weiberzu
loben / dann es ohne allen Zweiffel ist / daß die Weiber dem H. Ge-
bet/ der geistreichen Andacht/ weit mehr zugechanseynd/ als die
 
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