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Die Schuld-machende Närrin.
MW As Heil. Evangelium Matth, ani ro. Cap. rezillnrek von ei«
MM nem sehr Wackern Hauß-Vatter/ welcher neben andern guten
^^D Haabschafften und Wirtschaffken auch ein sehr reiches Wem-
Gebürg besessen; daher» in aller frühe ausgangen primo m^ne, hat
nie geschlassen/ so lang/ biß die Sonn dorthin geschienen / wo die
Bergknappen das Schurtzfell tragen / in aller frühe ist er ausgangen
Arbeiter zu stellen in seinen Wein-Garten / ja er ist gar fünffmal in
einem Tag aufden Marck gangen/ und alldorten die Leut / worunter
er fceylich wolvielfaule Schliffel/die nuraufdem Marck stehen/ die
güldene Zeit umsonst verzehren/u. diesem undjenem dieEbr abschnei-
den gar freundlich angeredt/ dort muß das Robbathen und Schar-
wachten nicht im Brauch seyn gewest / wie bey der Zeit / da der arme
Mann seiner Herrschafft bald alles muß umsonst verrichten; dann
er/der Hauß-Vaner hat ihnen den gebührenden Lohn versprochen.
Wie nun der Abend herzu kommen / und die gute Leuth ihrArbeit in
dem Wein Garten verricht / so sagt dieser Herr deß Wejn-Garccns
demSchaffer oder Haußmeister/voLL Opsrarios,er solle die Arbeiter
ruffen/und ihnen den Lohn geben; noch denselben Abend hak er sie las-
sen auszahlen/er istselbst gegenwärtig gewest/ wie einem jeden sein
Geld ist dargezehlet worden. Viel har er dem Hoffmeister/ oder wer
er gewest ist/nicht getraut/dann dergleichen Leuth pflegen zu weilen
mit solchem Geldumzugehen/ wie der AmmonitifcheKönigHaman
mit denen Abgesandten deß Davids/denen er die Bärr halb und halb
abgesch orn. Also thun zu Zeiten die Bediente wider denWillen der
Herschafft die Gläubigen halb und halb barbiren / brechen ihnen ein
zimliches ab/und dieses gehöret nachmals in ihren Seckel. Darum '
istderHauß-HecrselbstbeyderAuszahlunggegenwärtiggewest. O
tausend / und aber tausendLob hat dieser liebsterHerr verdient/ daß er
so gern ausgezahlt/und zwar noch denselben Tag/ auf den Abend.
Nn Jetzt
Die Schuld-machende Närrin.
MW As Heil. Evangelium Matth, ani ro. Cap. rezillnrek von ei«
MM nem sehr Wackern Hauß-Vatter/ welcher neben andern guten
^^D Haabschafften und Wirtschaffken auch ein sehr reiches Wem-
Gebürg besessen; daher» in aller frühe ausgangen primo m^ne, hat
nie geschlassen/ so lang/ biß die Sonn dorthin geschienen / wo die
Bergknappen das Schurtzfell tragen / in aller frühe ist er ausgangen
Arbeiter zu stellen in seinen Wein-Garten / ja er ist gar fünffmal in
einem Tag aufden Marck gangen/ und alldorten die Leut / worunter
er fceylich wolvielfaule Schliffel/die nuraufdem Marck stehen/ die
güldene Zeit umsonst verzehren/u. diesem undjenem dieEbr abschnei-
den gar freundlich angeredt/ dort muß das Robbathen und Schar-
wachten nicht im Brauch seyn gewest / wie bey der Zeit / da der arme
Mann seiner Herrschafft bald alles muß umsonst verrichten; dann
er/der Hauß-Vaner hat ihnen den gebührenden Lohn versprochen.
Wie nun der Abend herzu kommen / und die gute Leuth ihrArbeit in
dem Wein Garten verricht / so sagt dieser Herr deß Wejn-Garccns
demSchaffer oder Haußmeister/voLL Opsrarios,er solle die Arbeiter
ruffen/und ihnen den Lohn geben; noch denselben Abend hak er sie las-
sen auszahlen/er istselbst gegenwärtig gewest/ wie einem jeden sein
Geld ist dargezehlet worden. Viel har er dem Hoffmeister/ oder wer
er gewest ist/nicht getraut/dann dergleichen Leuth pflegen zu weilen
mit solchem Geldumzugehen/ wie der AmmonitifcheKönigHaman
mit denen Abgesandten deß Davids/denen er die Bärr halb und halb
abgesch orn. Also thun zu Zeiten die Bediente wider denWillen der
Herschafft die Gläubigen halb und halb barbiren / brechen ihnen ein
zimliches ab/und dieses gehöret nachmals in ihren Seckel. Darum '
istderHauß-HecrselbstbeyderAuszahlunggegenwärtiggewest. O
tausend / und aber tausendLob hat dieser liebsterHerr verdient/ daß er
so gern ausgezahlt/und zwar noch denselben Tag/ auf den Abend.
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