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^5«» ^:^o» «sc^v- «i^5v»
Die unbarmhertzige Närrin.
K knollur in seinem ^ari^rolozio schreibt do» einer frommen
/»K Gräfin/weiche/ obschon Hochgebohren / dannoch eine nicSrige
demürhigev-ime gewesemauch war solche nicht allem wolgeboy-
ren/ sondern war auch wolgelobt/ forderst wegen der Wollhaken / die
sie Len armen Leuten erweisen / daß ihr also rechtmässig der Titul Ihr
Gn gebühret! und sich füglich eine Gräfin von Helffenbein hat schrei-
ben können; dieses adeliche Gemüt/ so sehr es zu der Liebe LeßNäch,
sten geneiget/ so unbarmhertzig und aufgeblasen war ihrGemahl/als
welcher nichts unwerrher kunte sehen als die Bettler / welche er ins-
gemein lausige Vnrsch / und verworffenes Lumpen Befind kauffete/
auch so gar obbenannter seiner Frau Gemahlin ernsthafft verbvtten/
Laß sie mit LsrgleichenGrind SchlPPcln nicht soll umgehen / noch we-
lliger sslcheIleck-Kramerin ihre Behausung einlassen. Ais uun auf
eineZeik dieser Ourmicivs sich mit einer Jagd erlustigte / hak sicheln
elender aussätziger Bettler bsy derSehwß-Thür eingefunden^weicher
um GOtkes-Wl-icn sine Herberg gesucht / die Frau Gräfin war das
Hertz schon erweicht / als die nicht konts sehen einen Menschen/ dessen
sie sich nicht thäterbarmen/ alleinsie schützte vor den Verbott ihres
harten Herrn/weil aber der arme mit Beschwärb überhäuffteBettler
gantzin^ändig gebetken /also hatLieBarmhertzigkeit bey ihr vorge-
schlagen/und diesen nicht allein in das Schloß / sondern auch/ wie er
verlangt/in ihr eigenes Bett auf eine Stunde zu ruhen eingelassen;
unterdessen aber kommt unverhost der Grafvon derJagd zmnck/und
Weiler sich im Hetzen so starck bemühet / begehret w alsobald in die
Schlaff-Kammer/ daselbst eine kleine Ruhe zu suchen / und den abae-
malten Leib mit einem Schlaffzu befriedigen/ allhicr erwegejemand/
wieder Frau Gräfin um das Hertz gewesen / wasUenasten und
Sorgen ihr betrangkes Gemüih überfallen / als die so Wohlssw eigene
als auch Leß armen Bettlers Untergang und Todt gantz unfehlbar
2)y; pro-
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Die unbarmhertzige Närrin.
K knollur in seinem ^ari^rolozio schreibt do» einer frommen
/»K Gräfin/weiche/ obschon Hochgebohren / dannoch eine nicSrige
demürhigev-ime gewesemauch war solche nicht allem wolgeboy-
ren/ sondern war auch wolgelobt/ forderst wegen der Wollhaken / die
sie Len armen Leuten erweisen / daß ihr also rechtmässig der Titul Ihr
Gn gebühret! und sich füglich eine Gräfin von Helffenbein hat schrei-
ben können; dieses adeliche Gemüt/ so sehr es zu der Liebe LeßNäch,
sten geneiget/ so unbarmhertzig und aufgeblasen war ihrGemahl/als
welcher nichts unwerrher kunte sehen als die Bettler / welche er ins-
gemein lausige Vnrsch / und verworffenes Lumpen Befind kauffete/
auch so gar obbenannter seiner Frau Gemahlin ernsthafft verbvtten/
Laß sie mit LsrgleichenGrind SchlPPcln nicht soll umgehen / noch we-
lliger sslcheIleck-Kramerin ihre Behausung einlassen. Ais uun auf
eineZeik dieser Ourmicivs sich mit einer Jagd erlustigte / hak sicheln
elender aussätziger Bettler bsy derSehwß-Thür eingefunden^weicher
um GOtkes-Wl-icn sine Herberg gesucht / die Frau Gräfin war das
Hertz schon erweicht / als die nicht konts sehen einen Menschen/ dessen
sie sich nicht thäterbarmen/ alleinsie schützte vor den Verbott ihres
harten Herrn/weil aber der arme mit Beschwärb überhäuffteBettler
gantzin^ändig gebetken /also hatLieBarmhertzigkeit bey ihr vorge-
schlagen/und diesen nicht allein in das Schloß / sondern auch/ wie er
verlangt/in ihr eigenes Bett auf eine Stunde zu ruhen eingelassen;
unterdessen aber kommt unverhost der Grafvon derJagd zmnck/und
Weiler sich im Hetzen so starck bemühet / begehret w alsobald in die
Schlaff-Kammer/ daselbst eine kleine Ruhe zu suchen / und den abae-
malten Leib mit einem Schlaffzu befriedigen/ allhicr erwegejemand/
wieder Frau Gräfin um das Hertz gewesen / wasUenasten und
Sorgen ihr betrangkes Gemüih überfallen / als die so Wohlssw eigene
als auch Leß armen Bettlers Untergang und Todt gantz unfehlbar
2)y; pro-