Z64 Die Undanckbare Nmem
Nun deß andern Tags einen guten Morgen abgelegr/har ihm dieBäm
rin mit einem Scheir Holtz den Ruckgrad eingeschlagen/mit Vermel-
den: Me hm Herr Richter / da hast du Len allgemein: Welk Lohn/
vor die Gutthar / so du meinem Mann m Erhaltung seines Lebens
erzeig; haft. Wo! geredt also ist es / nichts gemeiners ist bey dieser
Welt Zu finden/ als der UnLanck.
Wie manchesmal wird einarmer Dienstbott wegen seiner treu-
geleisten Diensten schlecht belohnt? Ich bad mir lassen erzshlen von
einem verschlagenen Diener / dessen Frau nach gememerWeiber-Art
sehr karg/ oder (recht geredt)geitzigwar/ daß solcher einmal emSpa-
gat um die Suppm-Schüffel gebunden/ und solche langsam durch die
Stuben gezogen / gegen derKuchel; als dieFrau deffenUcsach befragt
gab er zur Antwort; er habe fein Lebtag gehört / daß man dis Blinde
führen müsse / dann es war die Suppen so schlecht gefchmaltzen / daß
man nicht sm Ang durch dreyfache Brillen darauf hat sehen können.
Das Heist ja uudanckbar ssyn/und dieDienste nicht belohnem
Erkenne man deß Dienst-Botten seine Arbeit / und lasse nichts
unbelohner; es glaubt kein Mensch wie es denen Ehehalfen gefällt/
wann man sie mir gütigen und deckbaren Augen ansiher. Seynd
sie uns gur zum arbeiten / und zum Geld verdienen/ warum auch nicht
ihre rrene Dienste mit Danckbarkeir Zu erkennen, Auch bey ihnen
Nichts umsonst?
Die