-78 Die ungetreue Nämn.
Gesundheit» Wie aber / da sich die Blumen in ihrer Schönheit D
Heu laßen/schon an der Zeit ist da sie von ihren Stengeln abgebrochen
werden / folgends nach wenig Stunden erwelckem Von dieser Art
seyudauch die Freuden/ da sie uusbegrüssen / feynd sie schon auf dis
Urlaub gerichttt/kaum als sie unsere Hertzeu erquicken/ thmr sie schon
selbe ander Seits mir der Trauer-Larven traucken / mit so hohen Ju-
bel/ als ihr A nkurrffr von uns empfangen worden / mit eben so grosser
ja grösserer Bestürtznng rhun sie sich verwenden.
Wie dis Blumen / so seynd auch die Freuden/ wie diese also auch
jenssich schon Zum Untergang des Verderbens neigen / alssieihrm
Unfang nehmen. Wie bald verraucht der zarte Geruch der Blumen I
wie bald serwilden sie an ihrer Lieb^Fard ? wie bald übernachtet ihr
Wohlgefallen ?' auch wie bald verkehret sich die Treue der Freuden ?
wie bald werden sie von dem Lust Garren in dasJammerrhalgefüh-
§et ? wie bald werden ihrem lachenden Mund die Zähn der Beleydi-
guug gewiesen ? :c. darauf wird manche Närrin ihrem Mann MM-
treu so doch nicht recht A
Gugu ! was höre ich ? Gugu! ey du lieber Musscant und WM
ther SommerTothl wem ruffest du? ey höret nur dem Gugu zu/er
ruffl ja unermüdet Gugu. Wott ihr wissen wem er ruffer / so traget
mw ein kleine Geduld ihr werdet es bald vernehmen Herr Matthias
Ubele von Lilienberg / beyder Rechten voüor- erzchlt in^eramor-
xkotHHL lU^iciari^uachfolgende Begebenheit:
Es giengeu zwcy Nachbarn miteinander über Feld / und hörtttr
Ken Gugu schreyen/ einer aus ihnen fragte/ Bruder/ mein wem rufft
doch der Gugu? Bruder mir nicht / sagt der ander/ aber dir villeicht
LU-cm Bruder; warumb mjr / repiwirre der erste ? du magst mir woL
ein Schelm ftyn / wann du gegen mir mir solchen argwöhnischen G,r-
dancken schwanger gehest ; ich bin em ehrlicher Mann / und hab em
ehrliches / treues/keusches Md emgezogenesWeib / ich will darfur
schwören/ daß deme also; aber ich vermeyn / daß vielmehr der Gugu
dich mit seinem Geschrey getroffen habe / es kau seyn / und kau mehr
styn/ö^lwjrLe der ander/doch verwuudere ich mich/daß du gleich so
Gesundheit» Wie aber / da sich die Blumen in ihrer Schönheit D
Heu laßen/schon an der Zeit ist da sie von ihren Stengeln abgebrochen
werden / folgends nach wenig Stunden erwelckem Von dieser Art
seyudauch die Freuden/ da sie uusbegrüssen / feynd sie schon auf dis
Urlaub gerichttt/kaum als sie unsere Hertzeu erquicken/ thmr sie schon
selbe ander Seits mir der Trauer-Larven traucken / mit so hohen Ju-
bel/ als ihr A nkurrffr von uns empfangen worden / mit eben so grosser
ja grösserer Bestürtznng rhun sie sich verwenden.
Wie dis Blumen / so seynd auch die Freuden/ wie diese also auch
jenssich schon Zum Untergang des Verderbens neigen / alssieihrm
Unfang nehmen. Wie bald verraucht der zarte Geruch der Blumen I
wie bald serwilden sie an ihrer Lieb^Fard ? wie bald übernachtet ihr
Wohlgefallen ?' auch wie bald verkehret sich die Treue der Freuden ?
wie bald werden sie von dem Lust Garren in dasJammerrhalgefüh-
§et ? wie bald werden ihrem lachenden Mund die Zähn der Beleydi-
guug gewiesen ? :c. darauf wird manche Närrin ihrem Mann MM-
treu so doch nicht recht A
Gugu ! was höre ich ? Gugu! ey du lieber Musscant und WM
ther SommerTothl wem ruffest du? ey höret nur dem Gugu zu/er
ruffl ja unermüdet Gugu. Wott ihr wissen wem er ruffer / so traget
mw ein kleine Geduld ihr werdet es bald vernehmen Herr Matthias
Ubele von Lilienberg / beyder Rechten voüor- erzchlt in^eramor-
xkotHHL lU^iciari^uachfolgende Begebenheit:
Es giengeu zwcy Nachbarn miteinander über Feld / und hörtttr
Ken Gugu schreyen/ einer aus ihnen fragte/ Bruder/ mein wem rufft
doch der Gugu? Bruder mir nicht / sagt der ander/ aber dir villeicht
LU-cm Bruder; warumb mjr / repiwirre der erste ? du magst mir woL
ein Schelm ftyn / wann du gegen mir mir solchen argwöhnischen G,r-
dancken schwanger gehest ; ich bin em ehrlicher Mann / und hab em
ehrliches / treues/keusches Md emgezogenesWeib / ich will darfur
schwören/ daß deme also; aber ich vermeyn / daß vielmehr der Gugu
dich mit seinem Geschrey getroffen habe / es kau seyn / und kau mehr
styn/ö^lwjrLe der ander/doch verwuudere ich mich/daß du gleich so