K ) v ( A_Z8r
Die unvorsichtige Närrin.
MMIchts ist schöuers an dem Frauenzimmer/ als vorsichtig zu ftyn/
Mkwol betrachten/ was aus einem oder andern folgen köme / die
Vorsichtigkeit gibt nicht zu / daß uns die glatten Work die Vernunfft
verneble«. Ein Frauenzimmer wird sich besonders in acht nehmen/
wann sie von losen Galgenvögeln zu einer Ungebühr gerecht werden
solle. Sehr arglistig ist gewesen jene/ von welcher ich folgende Ge-
schieht gelesen : Vor erlich Jahren hat sich ein geiler Herbst-Lümmel
in einejunge Tochter dermassenverliebt/daß er auch ihreFußstapffen/
so sie in Koch und Laimb eingedruckt / gantz begierig geküsst hat. Sol-
chen Phantasten zu foppen/ har gemeldte Tochter einest denselben mit
Arglist in ihr Haust gebracht/ und in der Küchel versteckt. Nachdem
der Kerl eine ziembliche Zeit daselbst gelost / wie die Mäuß beym
Schmeer-Laib/so kam sie eylendS daher gelossen/sprechend - Herr/
umb Gottes willen / mein Enge! / geschwind mein Schatz / die Frau
Mutter wird alsobaid in die Küchel kommen/ geschwind verbirg sich
der Herr in diesen grossen Wasser-Zuber / dieser in aller Eyl steigt in
dieses halb-gefüllte Wasser-Faß hinein/sie deckt ihn mit Schäffer und
Hackbrettel zu/verhüllkihn mit solcher schmutzigenKuchl-Waar nach
Möglichkeit/ und liesse den Lümmel zwey gantzer Stund wohl weich
werden in diesem Bad / wie es ihm dazumal umbs Hertz gewesen / ist
leicht zu erachten. Nachdem sie geglaubt/ der Stockfisch seye genug
im Wasser gestanden/ so rennt sie mchrmalen in die Knchel/ O mein
tausend Leben/sagt sie/mein einiger Trost/ geschwind/ geschwind/die
Frau Muteer will den Wasser-Zuber branchen/geschwind verberg er
sich anderwärts da in Ofen hinein / die Thür will ich schon zuschlies-
sen/damit er aufkeine Weiß ertappt werde: gleich hebt sich der Maul-
Ass über sich / tropff naß am gantzen Leib / äusser sein geiles Hertz hat
noch gebrennt und kriecht mit ihrer Hülff in Ofen hinein; nie ist kein
grösserer Block in diesen Ofen kommen/als dieserStocknarr/dasmal
Vbb z war
Die unvorsichtige Närrin.
MMIchts ist schöuers an dem Frauenzimmer/ als vorsichtig zu ftyn/
Mkwol betrachten/ was aus einem oder andern folgen köme / die
Vorsichtigkeit gibt nicht zu / daß uns die glatten Work die Vernunfft
verneble«. Ein Frauenzimmer wird sich besonders in acht nehmen/
wann sie von losen Galgenvögeln zu einer Ungebühr gerecht werden
solle. Sehr arglistig ist gewesen jene/ von welcher ich folgende Ge-
schieht gelesen : Vor erlich Jahren hat sich ein geiler Herbst-Lümmel
in einejunge Tochter dermassenverliebt/daß er auch ihreFußstapffen/
so sie in Koch und Laimb eingedruckt / gantz begierig geküsst hat. Sol-
chen Phantasten zu foppen/ har gemeldte Tochter einest denselben mit
Arglist in ihr Haust gebracht/ und in der Küchel versteckt. Nachdem
der Kerl eine ziembliche Zeit daselbst gelost / wie die Mäuß beym
Schmeer-Laib/so kam sie eylendS daher gelossen/sprechend - Herr/
umb Gottes willen / mein Enge! / geschwind mein Schatz / die Frau
Mutter wird alsobaid in die Küchel kommen/ geschwind verbirg sich
der Herr in diesen grossen Wasser-Zuber / dieser in aller Eyl steigt in
dieses halb-gefüllte Wasser-Faß hinein/sie deckt ihn mit Schäffer und
Hackbrettel zu/verhüllkihn mit solcher schmutzigenKuchl-Waar nach
Möglichkeit/ und liesse den Lümmel zwey gantzer Stund wohl weich
werden in diesem Bad / wie es ihm dazumal umbs Hertz gewesen / ist
leicht zu erachten. Nachdem sie geglaubt/ der Stockfisch seye genug
im Wasser gestanden/ so rennt sie mchrmalen in die Knchel/ O mein
tausend Leben/sagt sie/mein einiger Trost/ geschwind/ geschwind/die
Frau Muteer will den Wasser-Zuber branchen/geschwind verberg er
sich anderwärts da in Ofen hinein / die Thür will ich schon zuschlies-
sen/damit er aufkeine Weiß ertappt werde: gleich hebt sich der Maul-
Ass über sich / tropff naß am gantzen Leib / äusser sein geiles Hertz hat
noch gebrennt und kriecht mit ihrer Hülff in Ofen hinein; nie ist kein
grösserer Block in diesen Ofen kommen/als dieserStocknarr/dasmal
Vbb z war