Die unandächtige Närrin.
NKTlichen Weibern gefällt der weise Salomon nicht/ indem er
ein rechtschaffenes Weib gantz weitfchichrig beschreibt/ unter
andern sagt er/ was einer solchen wol anständig gewesen. Sie
har Woll und Flachs gesucht/ und hat gearbeitet nach dem Nach ihrer
Händen/sieharihreHändezustarcken Dingen ausgestrebt/ und ihre
Finger haben die Spindel ergriffen/^sie hat schöne Leinwad gemacht
und verkaufst/ und hat den Cananitern ein Quinte! gelieffert/ sie hat
die Weeg ihres Hauses in acht genommen/und hat ihr Brod nicht in
Müssiggang gessen. Dieses gefällt manchem Frauenzimmer nicht»
Was/ sagt eine/ soll ich arbeiten? fürwemfeynddieMenscher? ich
muß meiner Andacht abwarten/ zu Morgens stehe ich um halber io.
Uhr auf (holla! das ist eine neue Modi: Magdalena samt den zwey.
andern ist um ein gutes früher aufgestanden/ wie sie zum heiligen
Grab istgangen) wie ich sag/ um halber io. Uhr ist mein Ordinari-
Stund/ nachmals hab ich mein ausgezeichnete Kirchen/ darinn bleib
ich/ biß es Zeit zum Essen/ dann bey uns Weibern stehet gar wohl die
Andacht/ muß doch sonsten der Weyhbrunn umsonsten in der Kir-
chen austrocknen / so wir nicht wären. Nach der Tafel foppe ich
mich mit dem Pamphilio/ und wirffzuweilen ein lächerliches Wort
unter die Karten. Nach diesem so eyle ich wiederum zu der Liraney.
Gräfin/ gehe daher in meinen Stuhl; auweh/ wie seynd halt die ge-
meine Leute so grob! sie thun einem mit Harrer Mühe weichen. Mein
Gräfin/ wiegehts dir/ oder wie steh ich bey dir in Gnaden? was
schreibt dir dein Herr? du hast gewiß schon inne worden/daß die
Frantzösische Maaren verbotten? es ist wohl ungereimt/ mit der
Weil wird man uns aus einem alten Fürhang ein anmeffen/
ich achte es nicht so viel/wann nur das gemeine Geschmaiß nicht also
thät aufziehen. Schau an meine Gräfin die Secrerarin auf der an-
dern Seiten im dritten Stuhl/ was sie für einen schönen Procat trä-
ger/ das Lateinische Ziffer will uns in allem gleich seyn. Je! schau
Cee die
NKTlichen Weibern gefällt der weise Salomon nicht/ indem er
ein rechtschaffenes Weib gantz weitfchichrig beschreibt/ unter
andern sagt er/ was einer solchen wol anständig gewesen. Sie
har Woll und Flachs gesucht/ und hat gearbeitet nach dem Nach ihrer
Händen/sieharihreHändezustarcken Dingen ausgestrebt/ und ihre
Finger haben die Spindel ergriffen/^sie hat schöne Leinwad gemacht
und verkaufst/ und hat den Cananitern ein Quinte! gelieffert/ sie hat
die Weeg ihres Hauses in acht genommen/und hat ihr Brod nicht in
Müssiggang gessen. Dieses gefällt manchem Frauenzimmer nicht»
Was/ sagt eine/ soll ich arbeiten? fürwemfeynddieMenscher? ich
muß meiner Andacht abwarten/ zu Morgens stehe ich um halber io.
Uhr auf (holla! das ist eine neue Modi: Magdalena samt den zwey.
andern ist um ein gutes früher aufgestanden/ wie sie zum heiligen
Grab istgangen) wie ich sag/ um halber io. Uhr ist mein Ordinari-
Stund/ nachmals hab ich mein ausgezeichnete Kirchen/ darinn bleib
ich/ biß es Zeit zum Essen/ dann bey uns Weibern stehet gar wohl die
Andacht/ muß doch sonsten der Weyhbrunn umsonsten in der Kir-
chen austrocknen / so wir nicht wären. Nach der Tafel foppe ich
mich mit dem Pamphilio/ und wirffzuweilen ein lächerliches Wort
unter die Karten. Nach diesem so eyle ich wiederum zu der Liraney.
Gräfin/ gehe daher in meinen Stuhl; auweh/ wie seynd halt die ge-
meine Leute so grob! sie thun einem mit Harrer Mühe weichen. Mein
Gräfin/ wiegehts dir/ oder wie steh ich bey dir in Gnaden? was
schreibt dir dein Herr? du hast gewiß schon inne worden/daß die
Frantzösische Maaren verbotten? es ist wohl ungereimt/ mit der
Weil wird man uns aus einem alten Fürhang ein anmeffen/
ich achte es nicht so viel/wann nur das gemeine Geschmaiß nicht also
thät aufziehen. Schau an meine Gräfin die Secrerarin auf der an-
dern Seiten im dritten Stuhl/ was sie für einen schönen Procat trä-
ger/ das Lateinische Ziffer will uns in allem gleich seyn. Je! schau
Cee die