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Die unverschämbte Närrin.
rauhe Mdftostige Winter soll keinembefchwärlicher fallen/
als den unverschämbten Närrinnen / sonderbar deumjmigen /
welche mit Entblösung ihrer Brüsten den Sommerauff den Busen
tragen/ihre beede Lappen vor die Flerschbanck bangen/uch alle MaM
rier dnrch solches Leder unter ihre Bottmässigkeit bringen wollen.
Wie schnüren /pfrengen und beengen sie solche Närrinnen nicht/ da-
mit sie ihre Brüst zur rechten kbmlon bringen / und den Äthern durch
stätes Auffmnd Niederwallen/zudeß Teuffels natürlichen Blaßbalg
machen. Die dicke Fräule Dorothe ist neulich vornen bey dem hohen
Altar in dem hohen Sml geknyer/ und ihre beede Fleisch Ballen her-
aus gelegt / daß die Daureu geschworen hätten/es wäre des Rich-
ters z/. jährigen Hänß! sein Hinter-Gestell- Etliche setzen sie in die
Postur/ wie ein paar Sreurssche Alm/ und picken allerhand Wild-
prät darauff/ Hirschen/ Vögel / und sogar das edle Gestirn / Sonn/
Mond/auffdaß sie die umbstehende Männer / Jünaling u-ch Knaben
zu accurscesten Stern-Guckern machen. Die Schneider können die
Mieder vor die unschuldige Kinder nicht mehr groß genug ausschuev
den / biß nicht das Martz! hervor schauet/ und lockt die frembden Bu-
den zur Venus-Kost / jedoch vergehet manchem der Appetit zum öff-
tern / wann er eine alte xZnuppe mit eröffneter Brust und tlichdu-
yend Pfinnen daranff betrachten muß. Gleichwie nun et! che solche
Närrinnen allzuwohl begabt / so gibt es wl'ederumb einige > bey wel-
chen es gantz glatt hergehet / undnichts destowemger den Vorhang
auffziehen / daheisteswolofftuachdemoantico, 8orornoli^3p3l--
vg, Lc ubera noir baber. Gerechter Himmel! man braucht ja acht
biß neun und zwautzig Ehlen Damase zu einem Kleid / auffdaß man
kan den Leib bedeckeu/den Halß umbhängt man mit Zobrl/den Ko^ff
umbsteckt man mit Fontansch und Bändern / die Händ werden mit
Leder und Stutzen wohl verwahrt / nur allem anff die Brust ist cm
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