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Abraham
Mala Gallina, Malum Ovum, Das ist: Wie die Alten sungen, so zwitzern die Jungen: Im Zweyten Centi-Folio Hundert Ausbündiger Närrinnen Gleichfalls in Folio, Nach voriger Alapatrit-Pasteten-Art, So vieler Narren Generis Masculini, Anjetzo auch Mit artigen Confecturen, Einer gleichen Anzahl Närrinnen Generis Foeminini, Zum Nach-Tisch, Allen Ehr- und Klugheit-liebenden Frauenzimmer zur lustigen Zeit-Vertreib und wohlgemeinten Warnung In Hundert schönen Kupffern moralisch vorgestellt — Wien, 1713 [VD18 14661225]

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https://doi.org/10.11588/diglit.37593#0597
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Die verliebte Närrin.

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Lis Eltern ftmbt denen Besteundttn nicht anders meynten/ als daß
sie gar mit der Zeit vsrzweifflen würde/ sie bekam einen Verdruß ob
ihrem gautzen Leben/ wosiehmschauete/ waren spitzige Dörner/ sie
scufftzle immerdar / und man wüste nicht warumb : der mttleydtze
Walter wolle sie mög-ichist trösten / und verschafften (weilenerbey,
Mitklen wäre) was ihr Hertz wünschete/er fragtesie: ob sie nicht ver-
langte einen schönen Anffbutz von Diamanten ? nsm/Herr Vatter!
spräche sie/darauffsagte er: so will ich dir eine schöne Tapezereyen mit
Geschichten in deine Kammer auffmachen laffen/die deinen Geist und
Gesicht wieder auffmunkerrr / sie zeigte eben so wenig Vergnügung
Dazu/als zum Uuffbutz er fragte sie ferner: weilen jetzt besonders das
Frauenzimmer ihre mehriste Lust an den Hauben hat / dH fast in al-
len Ecken Lrey oder vier HaubemMacherinnen zu finden seyn/ ob sie
nicht etwan em Belieben hätte zu einer schönen Fontansch oder Locn-
MOäicär-Hauben d sie versetzte: ich habe die liebe Zeit von derIom
tausch oder von der LommoäuädHauben/ er wolte doch wissen/ war-
umb sie in solchem Unmurh Ware/ sie aber sprach immer / sie sey woA
recht4!nglückftelig/vielleicht/ sagte er/ ftynd deine Gespielinnen schö-
ner gekleydet als du bist / oder vielleicht hast da einen Verdenk von je-
mand eingenommen? auch dieses nicht/ vielleicht bist du verliebr/und
möchtest gerne heyrath§n?darauff liesse sie einen kieffen SeuffZer/Md
sprach nichts auders/ als Ach l mrd mdeme sie sich erholte / fienge sie
an zu schreyen/ als ob sie wütend wäre / einen Mann / einen Mann/
einen Mann will ich / oder ich muß sterben / da hatte der Vatter die
Grund-Ursach ihrer Traurigkeit erfahren/unddarauß genugsam ab-
genommen/daß seine Tochter kein Layr-Dbst wäre.
Nun auß diesem Unhey! zu kommen/ist freylich rathsam/daß mau
zu Jetzt des weisen Manns solchen verliebtenMm'mrcn eine Manu
verschasse/und sie müdem Ehe-Band verknüpffe/daß ihrer MrZheü/
wann es msglich/abgeholffen werde/ ich aber bin wider wiche verlieb-
te Krotten gantz erzörnet/und zeige ihnen zum Beschluß die Feigen.
Dis Fetzen?
IadisIeigeu/ bis ihnen aber auff kein^ Weiß zu einer Schänd
muensolle> Jcu>s
 
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