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Die zerrissene Närrin.
Eutblösung ist jederzeit vor so abscheulich gehalten worden/
daß sie weder GOtt noch die Natur har wollen unbedeckt lassen.
Smd nicht dieFisch im Wasser bedeckt mit ihren Schuppen / die Vö-
gel in der Lufft mit thron Federn/ die Thier im Walde mir ihren Haa-
ren/ die Bäum auffden Feldern mit ihren Rinden / die Erd mit ihren
grünen Graß/ dieRostn mit ihren Dörnern/ die Frucht mit ihren
Hülsen / die Kern mir ihren Schaaken ? Haben nicht unsere erste El-
tern nach ihrem fündlichen Fall ihre Blösse bedeckt mit FeigemBlat-
tern / und nachmals bekleydet mir Beltzwerck oder Hänren der Thie-
re? War nicht Christus eingewickelt mir Windlein in der Krippen ?
War er mehr angerhan mir einem wnnder-thätigen Röcklein ? Hat
mcht seine Blösse am Creutz bedecket die z. stündige Finsternuß ? Hat
nicht Nicodemus seinen rodren Leichnam mit sauberer Leinwand ein-
gefasset/ gelegt in das Grab ? Mit einem Wort/ GOtt und die En-
gel/die Narur und alle Geschöpffe können nicht leyden die Blösse/ son-
dern wollen bedeckt seyn / also ist nichts liederlichers an einem Weibs-
bild/ als wann es zerrissen daher gehet/ so ein Anzeigeneinerrechten
Faulkeie ist/oder eines übergrossen Oeitzes.
i !U5 har die Groß-Mutter des Saturni mit Ehren-Tittultt
also außgestrichen: Sie har einen glatzigten Kopff/ Eyß-graue Haar/
eine gefäitere Stirn/ runzichte Wangen/ eingeschnurffte Ohren / ro-
the Augen/ rrieffendeNase/kropffendenHalß/ außgefaulreZähn/
blaue Leffzen/ ein stinckendes Maul/ wie ein Senff-Fäßlem/welches
der Nacht-König versilbert. Mit dem Kopffschüttelte sie/ mit dem
Mau! klapperte sie / mir den Händen zitterte sie / mit den Füssen stol-
perte sie / mit dem Buckel wackelte sie / wiedesSaphoyers beladene
Ekel mit 2. grossen Kasten. In ihrem Kopffstecken Ducaten/im Bu-
ckel alte Kopff-Stück/in Runtzeln alte Batzen/ in Falten Brummer.
Soviel graue Haar/ so viel hat sie Globen Flachs in der Truhen / so
viel Falten / so viel StumpffLeinwand im Gewölb; so viel Fleck am
3ii Beltz/