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Müller, Michael Christian; Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]; Institut für Denkmalpflege [Hrsg.]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Orgeldenkmalpflege: Grundlagen und Methoden am Beispiel des Landkreises Nienburg/Weser — Hameln: Niemeyer, Heft 29.2003

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https://doi.org/10.11588/diglit.51261#0203
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Orgeln mit eigenständigem Denkmalwert, S. 69.
13 Vgl. hierzu MÜLLER 2002, S. 198f. MÜHLEN 1990, S. 101-
103, schildert die Anfänge der Orgeldenkmalpflege zur Zeit der
preußischen Provinzialkonservatoren und die Initialwirkung der
Breslauer Tagung 1926. Entscheidenden Anteil daran hatte
auch der dortige Provinzialkonservator Ludwig Bürgermeister,
der zeitgleich eine Monographie zum „Orgelbau in Schlesien"
veröffentlichte. Im Rahmen der Tagung sprach er zum
Orgelprospekt, „seiner Einfügung in den Kirchenraum und sei-
ner Erhaltung", während Willibald Gurlitt seine Thesen zum
musikalischen Denkmalwert der Orgeln vortrug. Auch weist
MÜHLEN auf die zeitgleichen „Orgeltagungen" hin, deren
Beschäftigung mit den vorbarocken und barocken Orgelwerken
die Aufmerksamkeit der Denkmalpflege zusätzlich auf diese
Instrumente lenkte. 1938, auf der zweiten Freiburger Orgel-
tagung, ging Johannes Mehl ausführlich auf den Stand der
damaligen Orgeldenkmalpflege ein: Zwar böten alle Denkmal-
ämter die Möglichkeit zur Orgeldenkmalpflege, ihre „Realisie-
rung war aber - analog zur Restaurierung von Bildern und
Plastiken - von entsprechenden Fachleuten abhängig." (MÜH-
LEN 1990, S. 103). Nach dem Zweiten Weltkrieg hat Walter
Supper, damals Orgelreferent des Denkmalamtes in Tübingen,
erneut auf die Bedeutung der Orgeldenkmalpflege aufmerksam
gemacht - auch im Kreis der Vereinigung der Landesdenkmal-
pfleger. Mit Blick auf die Nachkriegssituation und die fehlenden
Fachkräfte konnte die von ihm propagierte Erfassung erhaltens-
werter Orgeln aber nicht durchgeführt werden. Allerdings
wurde 1952 die Gesellschaft der Orgelfreunde (GdO) gegrün-
det. Sie und die Vereinigung der Landesdenkmalpfleger wirkten
schließlich zusammen, als es um die Erarbeitung der ersten
„Normen der Orgeldenkmalpflege" ging, die, Weilheimer
Regulativ genannt, 1957 vorgestellt und oben bereits erwähnt
wurden. Für einen kurzen geschichtlichen Abriss der Orgel-
denkmalpflege vgl. auch: REICHLING 2001, S. 206-208.
14 GURLITT 1926, S. 93.
Die Orgel historisch-systematisch - Eine Einführung zu
Aufbau und Funktion
15 Im Folgenden werden zur beispielhaften „Verortung“ und
Erläuterung der geschichtlichen Etappen denkmalwerte histori-
sche Orgeln in Niedersachsen herangezogen, die in dem oben
erwähnten Faltblatt des NLD in Form von kurzen „Steckbriefen"
vorgestellt sind, vgl. FALTBLATT ORGEL 2002.
16 Zitiert nach SCHÄFER 1982, Text zu Abbildung 32, aus: Barth,
H. (Hrsg.): Allgewalt Musik. Bekenntnisse von Musikern und
Dichtern. - Ebenhausen (2)1953, S. 86.
17 Zitiert nach SCHÄFER 1982, Text zu Abbildung 10, aus:
Bürgermeister, Ludwig: Der Orgelbau in Schlesien. - Straßburg
1925 , S. 54.
18 Zitiert nach SCHÄFER 1982, Text zu Abbildung 87, aus:
Supper, Walter: Lesebuch für Orgelleute. - Kassel/Basel 1951, S.
46.
19 Insbesondere die populäreren Veröffentlichungen zur Orgel
widmen sich der besonderen Faszination eines Musikinstru-
ments, das seit jeher wegen seiner komplizierten Technik, der
klanglichen Möglichkeiten und der prachtvollen Gehäusearchi-
tekturen Aufmerksamkeit erregt und Bewunderung hervorgeru-

fen hat; vgl. SONNAILLON 1985.
20 Vgl. den Titel populärer Werke, wie z.B. SONNAILLON. Dem
Interesse an dem Thema folgt auch die Veröffentlichung von
sog. „Orgelführern", die von den Verfassern ausgewählte
Instrumente portraitieren.
21 Sachs, Kurt: Handbuch der Musikinstrumentenkunde. -
Leipzig 1930, S. 358; zitiert nach REICHLING 2001, S. 9.
22 Vgl. zur mittelalterlichen Orgel z.B.: REICHLING 2001, S. 53-
56; WILLIAMS & OWEN 1988, S. 61-71, ADELUNG 1982, S.
201-204.
23 Vgl. REICHLING 2001, S. 54.
24 Vgl. REICHLING 2001, S. 55f.; WILLIAMS & OWEN 1988, S.
77f.; ADELUNG 1982, S. 204f.
25 Vgl. REICHLING 2001, S. 55.
26 Als solche wurde die Schleiflade von der Orgelbewegung im
20. Jahrhundert als wesentlicher Bestandteil einer nach den
klassischen, d.h. barocken Prinzipien erbauten Orgel gefordert,
vgl. S. 64f. Für die folgende Darstellung vgl.: REICHLING 2001,
S. 9-11; VOGEL 1997, S. 33f.; WILLIAMS & OWEN 1988, S. 11-
14; ADELUNG 1982, S. 123-129; KLOTZ 1979, S. 19-22.
27 VOGEL 1997, S. 94-97, 356.
28 Z.B. nach der Einschätzung der „Orgelbewegung", vgl. Kap.
C, S. 64-68.
29Zu Arp Schnitger und seinen Werken vgl.: VOGEL 1997, S. 160-
189 mit weiteren Literaturangaben, insbesondere FOCK 1974.
“Vgl. VOGEL 1997, S. 32; ADELUNG 1982, S. 119-121; KLOTZ
1979, S. 13-17. Insbesondere seit den 1950er Jahren verzichte-
te man zugunsten von Ausgleichsbälgen, die unmittelbar an die
Windladen montiert sind, häufig auf Magazinbälge. Wegen der
Leistungsfähigkeit der elektrischen Gebläse und den damit
gegebenen geringeren Schwankungen in der Windversorgung
konnten Ausgleichs- und Magazinbälge als sog. Schwimmer-
bälge gebaut werden. Die bewegliche, aber luftdicht gelagerte
Deckplatte eines Kastens gleicht hier die Druckschwankungen
aus.
31 Zu dem Komplex Pfeifenwerk und Register incl. der
Zungenregister vgl. ergänzend: REICHLING 2001, S. 36-40; WIL-
LIAMS & OWEN 1988, S. 29-39; ADELUNG 1982, S. 40-118;
KLOTZ 1979, S. 38-58; KLAIS 1973, S. 18-35 und MAHREN-
HOLZ 1930.
32 REICHLING 2001, S. 25f.
33 Den Labial- bzw. Lippenpfeifen werden die Lingualpfeifen
gegenübergestellt, also jene, bei denen ein schwingendes
Metallblatt (Zungenblatt) den Ton erzeugt, siehe unten.
34 FRIEDRICH 2001, S. 10-16.
35 REICHLING 2001, S. 25f.
36 ADELUNG 1982, S. 55f.
37 Einen Überblick über die gebräuchlichsten Register in
Abhängigkeit von Bauart und Mensur bietet ADELUNG 1982, S.
112f.
38 SCHLEPPHORST 1990, S. 157.
39 KLOTZ 1979, S. 51.
40 KLOTZ 1979, S. 75.
41 Vgl. REICHLING 2001, S. 42; ADELUNG 1982, S. 48f. sowie
ausführlich: GOEBEL 1975, S. 11-33. Auf die Praxis des
Intonierens kann in diesem Rahmen nicht ausführlich einge-
gangen werden. Andererseits muss aber betont werden, dass

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