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Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]; Institut für Denkmalpflege [Hrsg.]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Historische Brückenkonstruktionen - technische Bauwerke der Eisenbahn in Niedersachsen — Hameln: CW Niemeyer Buchverlage, Heft 33.2006

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.51263#0202
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200 Historische Brückenkonstruktionen

Strecke 201

Bautenkatalog
Salzderhelden-Einbeck-Dassel

Strecken-Km: 1,13
DB-Brücken-Nr.: 41300

Abschnitt: Salzderhelden-Einbeck
Streckenname: Nebenbahn Salzderhelden-Einbeck

Eröffnung: 1879
DB-Strecke: 1824

Objekt-Typ:
Reg.-Bezirk:
Gemeinde:
Ortsteil:
Lage:
Überquerung:
Bezeichnung:
Baujahr:
Gleise:
Öffnungen:
Überbauten:
Länge (m):
Breite (m):
Lichte Höhe (m):
Stützweite (m):
Material:

Eisenbahnbrücke
Braunschweig
Einbeck, Stadt
Salzderhelden
nördl. der Ortslage
Wasserlauf Leine
Leinebrücke
1875/um1887
1
4
4
64,70
2,00
4,80
14,70/max.: 14,70
Schmiedeeisen
Foto: von Westen Datum: 10/1998 Objekt-Nr.: 201/1/B1



Topografische Karte M 1:100 000

Abbildung:
Baupläne:
PDB: Plan 1337017274-1337017277.

Brückensystem/Funktion:
Balkenbrücke zur Überquerung der Leine mit angrenzendem Flutgebiet.
Bauart:
Eingleisige Vollwandträgerbrücke über vier gleiche Öffnungen um 1887 mit
massiven, schiefwinkligen und eingleisig angelegten Unterbauten von 1875.
Baugeschichte:
1875 als eingleisige Gitterträgerbrücke projektiert. 1886 Projektierung für die
Veränderung der eisernen Überbauten. 1903 Bauaufnahme von der heutigen
Konstruktion. 1952 teilweise Erneuerung der Auflagerbereiche mit Beton. 1955
Herstellung von Austrittsöffnungen. Sonst weitgehender Originalzustand. Stre-
ckenstilllegung am 28.09.1984. In gleicher Bauweise entstanden auch die
Leineflutbrücke (201/1/B2) und die llmebrücke (201/1/B3) in unmittelbarer
Nähe. Der Bauzustand aller drei Objekte ist gut.

Quellen:
Literatur:
Froböse: Einbeck und die Eisenbahn,
1979, S. 1-16.
Fiegenbaum; Klee: Abschied von der
Schiene. Stillgelegte Bahnstrecken im
Personenzugverkehr Deutschlands 1980-
1985, 1988, S. 48-50.
Denkmalpflege:
Baudenkmal seit 09.06.1994

Beschreibung:
Genietete eingleisige Vollwandträgerbrücke mit oben liegender Fahrbahn,
schiefwinklig über vier Öffnungen mit Tragwerken aus Schmiedeeisen. Die
Hauptträger bestehen aus stumpf aneinander gefügten Blechtafeln, die an den
Stößen mit gekröpften Deckblechen verbunden sind. Außen bilden Beulsteifen
aus Winkeleisen eine zusätzliche Verstärkung. Parallele Ober- und Untergurte
setzen sich aus Winkelprofilen und Lamellen zusammen. Als Querverbindung
dienen gleich hohe weitmaschige Gitterelemente aus mehrfach gekreuzten
Bandeisen, die in den Kreuzungspunkten vernietet und von Winkeleisen einge-
rahmt sind. An der Unterseite befindet sich ein horizontaler Windverband, der
über Knotenbleche mit den Hauptträgern verbunden ist, auf denen die hölzer-
nen Schwellen mit den Schienen direkt aufliegen. Ein Geländer ist nicht vorge-
sehen. Die Auflager verfügen über kurze abgewinkelte Flügelmauern, und die
Pfeiler weisen stirnseitig eine halbkreisförmige Rundung auf. Ähnliche
Dimensionen besaßen auch die ursprünglichen 1,30 m hohen Gitterträger mit
oben liegender Fahrbahn, die die Planung 1875 für alle drei Brücken vorsah.
Vergleichbar ist ein Entwurf der Okerbrücke bei Halchter (vgl. 1/2/B14) für die
Harzbahn von 1867 (Abb. 14). 1875 wurden für die Linie Neuekrug-Langels-
heim ebenfalls Gitterträger projektiert, die als Überführung dienten, wobei die
Innerstebrücke bei Langelsheim (12/2/B13) drei Überbauten mit Stützweiten
von 13,10 m aufwies.
Bemerkungen:
Die benachbarte Leineflutbrücke (201/1/B2) besitzt sechs Öffnungen mit
Stützweiten von 14,70 m, die llmebrücke (201/1/B3) drei Öffnungen mit
Stützweiten von 17,10 m. Die drei Brücken bilden ein anschauliches Beispiel für
Vollwandträgerbrücken mit oben liegender Fahrbahn aus dem späten 19.
Jahrhundert.
 
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