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Nordwand, Szenen der Passion Christi.
Nördliche Triumphbogenleibung, Szenen der Passion
Christi.
Oben links Kreuzigung Christi, rechts Kreuzabnahme
(34-37). An der Südwand in wieder anderer Anord-
nung rechts unten Grablegung Christi, links daneben
Auferstehung Christi, links oben Höllenfahrt Christi
und rechts daneben Noli me tangere (38-41).
Maltechnik und Bildträger
Kalkmalerei auf Kalkputz. Der sandfarbene Putz ist
verdichtet. Darauf liegen mehrere Anstriche mit Kalk-
tünche, die unteren weiß, die obere gelblich-rosa.
Die obere Tünche wurde flächig mit großzügigen
Strichen aufgestrichen. Der Duktus ist erkennbar, die
Tünche war pastös. Sie dient zugleich als Farbton der
Inkarnate.
Als Orientierung wurden die Nimben und einige
andere Elemente vorgeritzt, die Ritzlinien sind fein
und nicht ausgefranst. Daraus ist ersichtlich, dass in
die frische Tünche geritzt wurde. In der Mitte der
Nimben sieht man Einstiche des Zirkelschlags.
Eine Vorzeichnung der Malerei ist nur vereinzelt fest-
stellbar. An der Nordwand gibt es einige Bereiche, in
denen unter abgeplatzter Malerei helle rotbraune
Linien erkennbar werden, bei denen es sich um eine
Vorzeichnung handeln könnte. Diese wurde anschlie-
ßend aber komplett durch die Lokaltöne überdeckt.
An der nördlichen Triumphbogenleibung ist nur
schwarze Zeichnung vorhanden. Unter der abschlie-
ßenden Kontur findet sich eine weitere schwarze
Zeichnung. Hierbei handelt es sich vermutlich um die
Vorzeichnung. Diese wurde im Bereich vieler Mund-
partien korrigiert und mit dem Lippenrot übermalt.
Anschließend folgte die schwarze Kontur.102 Auf der
grundierenden Tünche liegen die Lokaltöne. Darauf
Schatten und Lichter, gefolgt von der schwarzen
Kontur und Binnenzeichnung. Die Malerei ist de-
ckend ausgeführt, auch die Lichthöhungen und
Schattierungen. Die Farbpalette beinhaltet augen-
scheinlich Gelben Ocker, Roten Ocker (Eisenoxidrot),
Holzkohleschwarz (zum Teil sieht man größere Teil-
chen darin), Braun und Mennige (zum Teil ver-
schwärzt).103
Restaurierungsgeschichte
1911 Freilegung und Restaurierung der Malereien
durch einen Kirchenmaler aus Hannover.104
1965 Restaurierung durch einen Bremer Restaurator.
Reinigung und Festigung der Wand- und Gewölbe-
malerei. Austausch von Putzergänzungen, Retusche.
Kalken des Hintergrunds der szenischen Darstellun-
gen und der nicht ausgemalten Wandbereiche.105
Das Fußbodenniveau des Turmraums wurde wieder
auf die ursprüngliche Tiefe verlegt. Die Treppe im
Bereich des Triumphbogens und das anschließende
höhere Niveau wurden belassen.
1993 Restauratorische Untersuchung durch eine
Paderborner Restaurierungsfirma.106
1998 Reinigung und Festigung der Malerei (?)107
Restauratorische Maßnahmen 1911
Auffindung und Freilegung
Die Wand- und Gewölbemalereien im Turm der Kirche
wurden im Zuge von Renovierungs- und Umbaumaß-
nahmen in der Kirche zufällig entdeckt. Die Bau-
leitung für die Instandsetzung der Kirche hatte Archi-
tekt Sasse aus Hannover, der Provinzialkonservator
Siebern umgehend über den Fund informierte:
„Von dem Maler Bücker, der mit dem Ansetzen der
Farbenproben gelegentlich der Ausmalung bei den
Nordwand, Szenen der Passion Christi.
Nördliche Triumphbogenleibung, Szenen der Passion
Christi.
Oben links Kreuzigung Christi, rechts Kreuzabnahme
(34-37). An der Südwand in wieder anderer Anord-
nung rechts unten Grablegung Christi, links daneben
Auferstehung Christi, links oben Höllenfahrt Christi
und rechts daneben Noli me tangere (38-41).
Maltechnik und Bildträger
Kalkmalerei auf Kalkputz. Der sandfarbene Putz ist
verdichtet. Darauf liegen mehrere Anstriche mit Kalk-
tünche, die unteren weiß, die obere gelblich-rosa.
Die obere Tünche wurde flächig mit großzügigen
Strichen aufgestrichen. Der Duktus ist erkennbar, die
Tünche war pastös. Sie dient zugleich als Farbton der
Inkarnate.
Als Orientierung wurden die Nimben und einige
andere Elemente vorgeritzt, die Ritzlinien sind fein
und nicht ausgefranst. Daraus ist ersichtlich, dass in
die frische Tünche geritzt wurde. In der Mitte der
Nimben sieht man Einstiche des Zirkelschlags.
Eine Vorzeichnung der Malerei ist nur vereinzelt fest-
stellbar. An der Nordwand gibt es einige Bereiche, in
denen unter abgeplatzter Malerei helle rotbraune
Linien erkennbar werden, bei denen es sich um eine
Vorzeichnung handeln könnte. Diese wurde anschlie-
ßend aber komplett durch die Lokaltöne überdeckt.
An der nördlichen Triumphbogenleibung ist nur
schwarze Zeichnung vorhanden. Unter der abschlie-
ßenden Kontur findet sich eine weitere schwarze
Zeichnung. Hierbei handelt es sich vermutlich um die
Vorzeichnung. Diese wurde im Bereich vieler Mund-
partien korrigiert und mit dem Lippenrot übermalt.
Anschließend folgte die schwarze Kontur.102 Auf der
grundierenden Tünche liegen die Lokaltöne. Darauf
Schatten und Lichter, gefolgt von der schwarzen
Kontur und Binnenzeichnung. Die Malerei ist de-
ckend ausgeführt, auch die Lichthöhungen und
Schattierungen. Die Farbpalette beinhaltet augen-
scheinlich Gelben Ocker, Roten Ocker (Eisenoxidrot),
Holzkohleschwarz (zum Teil sieht man größere Teil-
chen darin), Braun und Mennige (zum Teil ver-
schwärzt).103
Restaurierungsgeschichte
1911 Freilegung und Restaurierung der Malereien
durch einen Kirchenmaler aus Hannover.104
1965 Restaurierung durch einen Bremer Restaurator.
Reinigung und Festigung der Wand- und Gewölbe-
malerei. Austausch von Putzergänzungen, Retusche.
Kalken des Hintergrunds der szenischen Darstellun-
gen und der nicht ausgemalten Wandbereiche.105
Das Fußbodenniveau des Turmraums wurde wieder
auf die ursprüngliche Tiefe verlegt. Die Treppe im
Bereich des Triumphbogens und das anschließende
höhere Niveau wurden belassen.
1993 Restauratorische Untersuchung durch eine
Paderborner Restaurierungsfirma.106
1998 Reinigung und Festigung der Malerei (?)107
Restauratorische Maßnahmen 1911
Auffindung und Freilegung
Die Wand- und Gewölbemalereien im Turm der Kirche
wurden im Zuge von Renovierungs- und Umbaumaß-
nahmen in der Kirche zufällig entdeckt. Die Bau-
leitung für die Instandsetzung der Kirche hatte Archi-
tekt Sasse aus Hannover, der Provinzialkonservator
Siebern umgehend über den Fund informierte:
„Von dem Maler Bücker, der mit dem Ansetzen der
Farbenproben gelegentlich der Ausmalung bei den