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Restaurierungsgeschichte mittelalterlicher Gewölbe- und Wandmalereien im Gebiet des heutigen Niedersachsen
Nordstemmen-Mahlerten, Landkreis Hildesheim
Ev. Kirche St. Bartholomäus
Beschreibung und Baugeschichte
Einschiffiger Bau aus dem zweiten Viertel des 13.
Jahrhunderts. Zweijochiges Schiff, Chor mit halbrun-
der Apsis und Westturm. Sakristeianbau nördlich des
Chors von 1898. In Schiff und Chor Kreuzgratgewöl-
be, deren Grate im Schiff auf Wandvorlagen enden,
während Gurt- und Schildbögen auf an den Vorlagen
sitzenden Konsolen aufsetzen. Im Chor lagern die
Gewölbegrate auf Konsolen, die an den Wandvor-
lagen der Gurtbögen sitzen.193 In der Apsis zwei klei-
ne Rundbogenfenster. Bemaltes Glasfenster in der
Südwand des Chors inschriftlich von 1903, ursprüng-
liche Fensteröffnung vergrößert. Bis 1825 hatten im
Schiff nur die West- und die Nordseite kleine Fens-
teröffnungen besessen. • Die Fensteröffnung in der
Südwand wurde zu dieser Zeit geschaffen, die der
Nordseite vergrößert. 1921 nochmals ersetzt.194
In der Apsiskalotte und an den Chorwänden Wand-
malereien, datiert in die Erbauungszeit der Kirche195,
1921 stark übermalt.
von links nach rechts: Matthäus/Mensch, Markus/Lö-
we, Lukas/Stier und Johannes/Adler, alle geflügelt und
Schriftbänder mit ihren Namenszügen tragend. Als
unterer Abschluss Band mit der Inschrift: UNSER
GLAUBE IST DER SIEG DER DIE WELT ÜBERWUNDEN
HAT I JOH V IV. Der Sockelbereich der Apsis mit
Quadermalerei. Der Gurtbogen zum Chor ebenfalls
mit Quadermalerei gestaltet.
An der Südwand des Chors sechs stehende Heilige in
rundbogiger Arkadenstellung, jeweils drei rechts und
links des Fensters, die beiden inneren durch die
Fensteröffnung angeschnitten. Säulengliederung der
Arkatur als zylindrische Schäfte mit einfachen Würfel-
kapitellen und attischen Basen, darüber Rundbögen
sehr schlicht gestaltet. Die langgestreckten, schlanken
Figuren tragen erloschene Schriftbänder oder Bücher.
Vermutlich handelt es sich um eine Apostelreihe, links
als junge, bartlose Gestalt Johannes Evangelista. Die
anderen nicht identifizierbar.
An der Nordwand des Chors mit der Südwand korres-
pondierende Arkadenstellung. Die Arkadenbögen,
Die Wandmalereien
Bildprogramm und Beschreibung
1 Majestas Domini, Deesis, Evangelistensym-
bole mit Schriftbändern
2 Sechs Heilige in rundbogiger Arkadenstellung
3 Rundbogige Arkadenstellung196
In der Apsiskalotte Darstellung einer Majestas Domini.
Thronender Christus als Weltenrichter in der Regen-
bogenmandorla, flankiert von Maria und Johannes
dem Täufer als Fürbittende. Über deren Köpfen erlo-
schene Schriftbänder. Johannes der Täufer nicht mit
Fellgewand, sondern mit gewöhnlichem Gewand dar-
gestellt. Unter der Mandorla die Evangelistensymbole,
hier schmaler, Überspannen neun Öffnungen ohne
Figuren. Als oberer Abschuss des Arkadenfrieses an
Nord- und Südwand ein Schriftband mit dem Text:
KOMMT HER ZU MIR ALLE DIE IHR MÜHSELIG UND
BELADEN SEID ICH WILL EUCH ERQUICKEN MATTH XI
XXVIII. Die übrigen Wandbereiche sind monochrom
getüncht.
Restaurierungsgeschichte mittelalterlicher Gewölbe- und Wandmalereien im Gebiet des heutigen Niedersachsen
Nordstemmen-Mahlerten, Landkreis Hildesheim
Ev. Kirche St. Bartholomäus
Beschreibung und Baugeschichte
Einschiffiger Bau aus dem zweiten Viertel des 13.
Jahrhunderts. Zweijochiges Schiff, Chor mit halbrun-
der Apsis und Westturm. Sakristeianbau nördlich des
Chors von 1898. In Schiff und Chor Kreuzgratgewöl-
be, deren Grate im Schiff auf Wandvorlagen enden,
während Gurt- und Schildbögen auf an den Vorlagen
sitzenden Konsolen aufsetzen. Im Chor lagern die
Gewölbegrate auf Konsolen, die an den Wandvor-
lagen der Gurtbögen sitzen.193 In der Apsis zwei klei-
ne Rundbogenfenster. Bemaltes Glasfenster in der
Südwand des Chors inschriftlich von 1903, ursprüng-
liche Fensteröffnung vergrößert. Bis 1825 hatten im
Schiff nur die West- und die Nordseite kleine Fens-
teröffnungen besessen. • Die Fensteröffnung in der
Südwand wurde zu dieser Zeit geschaffen, die der
Nordseite vergrößert. 1921 nochmals ersetzt.194
In der Apsiskalotte und an den Chorwänden Wand-
malereien, datiert in die Erbauungszeit der Kirche195,
1921 stark übermalt.
von links nach rechts: Matthäus/Mensch, Markus/Lö-
we, Lukas/Stier und Johannes/Adler, alle geflügelt und
Schriftbänder mit ihren Namenszügen tragend. Als
unterer Abschluss Band mit der Inschrift: UNSER
GLAUBE IST DER SIEG DER DIE WELT ÜBERWUNDEN
HAT I JOH V IV. Der Sockelbereich der Apsis mit
Quadermalerei. Der Gurtbogen zum Chor ebenfalls
mit Quadermalerei gestaltet.
An der Südwand des Chors sechs stehende Heilige in
rundbogiger Arkadenstellung, jeweils drei rechts und
links des Fensters, die beiden inneren durch die
Fensteröffnung angeschnitten. Säulengliederung der
Arkatur als zylindrische Schäfte mit einfachen Würfel-
kapitellen und attischen Basen, darüber Rundbögen
sehr schlicht gestaltet. Die langgestreckten, schlanken
Figuren tragen erloschene Schriftbänder oder Bücher.
Vermutlich handelt es sich um eine Apostelreihe, links
als junge, bartlose Gestalt Johannes Evangelista. Die
anderen nicht identifizierbar.
An der Nordwand des Chors mit der Südwand korres-
pondierende Arkadenstellung. Die Arkadenbögen,
Die Wandmalereien
Bildprogramm und Beschreibung
1 Majestas Domini, Deesis, Evangelistensym-
bole mit Schriftbändern
2 Sechs Heilige in rundbogiger Arkadenstellung
3 Rundbogige Arkadenstellung196
In der Apsiskalotte Darstellung einer Majestas Domini.
Thronender Christus als Weltenrichter in der Regen-
bogenmandorla, flankiert von Maria und Johannes
dem Täufer als Fürbittende. Über deren Köpfen erlo-
schene Schriftbänder. Johannes der Täufer nicht mit
Fellgewand, sondern mit gewöhnlichem Gewand dar-
gestellt. Unter der Mandorla die Evangelistensymbole,
hier schmaler, Überspannen neun Öffnungen ohne
Figuren. Als oberer Abschuss des Arkadenfrieses an
Nord- und Südwand ein Schriftband mit dem Text:
KOMMT HER ZU MIR ALLE DIE IHR MÜHSELIG UND
BELADEN SEID ICH WILL EUCH ERQUICKEN MATTH XI
XXVIII. Die übrigen Wandbereiche sind monochrom
getüncht.