407
Wienhausen, Landkreis Celle
Ev. Kirche St. Marien
(ehemalige Archdiakonats- und spätere Klosterkirche),
Nonnenchor im Obergeschoss der Nonnenkirche
Beschreibung und Baugeschichte
Die Nonnenkirche nach Abbruch des Westturms der
romanischen Archdiakonatskirche um 1330 erbaut.
Einschiffiger Nonnenchor über ehemals wohl als
Unterkirche dienendem Erdgeschoss. Vierjochiger
Saal mit Kreuzrippengewölben auf Konsolen. Im
Süden vier Maßwerkfenster, im Norden dieser
Gliederung entsprechende Blendnischen. Im Westen
ein dreibahniges Maßwerkfenster, an der Ostwand
ehemalige Spitzbogenöffnung zur Gemeindekirche,
nachträglich zugesetzt. Ausmalung der Wände ober-
halb des Chorgestühls und der Gewölbe, entstanden
um 1335 unter englischen und braunschweigischen
Einflüssen.487
Die Wandmalereien
Bildprogramm und Beschreibung488
An den Wänden in zwei Reihen gegliederte Bilder-
folge, eingebunden in ein ornamentales und architek-
tonisches Rahmensystem, in den oberen Wandberei-
chen Rankenmalerei. Die untere Reihe weitestgehend
bestehend aus Martyriumsdarstellungen. An der
Südwand von Osten nach Westen die Martyrien der
Apostel, daneben Martyrium zweier nicht identifizier-
ter Heiliger und das des Laurentius von Rom. An der
Westwand drei weitere Heiligenmartyrien sowie der
Tanz Salomes und die Enthauptung Johannes des
Täufers, Tod Mariens und Anna Selbdritt. Nördlich
abschließend Benedikt von Nursia und Bernhard von
Clairvaux. An der Nordwand Martyrien acht weibli-
cher Heiliger. Daran anschließend über dem Eingangs-
portal Darstellung des Klosters Wienhausen. Ganz
östlich thronender Christus.
In der oberen Bildreihe vorwiegend Motive aus dem
Alten Testament. Beginnend an der Südwand Darstel-
lung der sieben Schöpfungstage, Sündenfall und
Vertreibung aus dem Paradies, Sintflut, Abrahams
Opfer, Jakobs Traum und brennender Dornbusch,
abschließend in der Nordostecke Zug durch das Rote
Meer.
In den Blendnischen der Nordwand Heiligenfiguren. In
der östlichen Bogenleibung Monatsbilder in Medail-
lons.
Im östlichen Gewölbe bilderreiche Schilderung der
Hierarchie im Himmlischen Jerusalem, die anderen
Gewölbe geschmückt mit von Rankenwerk umschlos-
senen Medaillons, die Stationen aus Leben und
Passion Christi, Auferstehung und Weltgericht enthal-
ten.
Wienhausen, Landkreis Celle
Ev. Kirche St. Marien
(ehemalige Archdiakonats- und spätere Klosterkirche),
Nonnenchor im Obergeschoss der Nonnenkirche
Beschreibung und Baugeschichte
Die Nonnenkirche nach Abbruch des Westturms der
romanischen Archdiakonatskirche um 1330 erbaut.
Einschiffiger Nonnenchor über ehemals wohl als
Unterkirche dienendem Erdgeschoss. Vierjochiger
Saal mit Kreuzrippengewölben auf Konsolen. Im
Süden vier Maßwerkfenster, im Norden dieser
Gliederung entsprechende Blendnischen. Im Westen
ein dreibahniges Maßwerkfenster, an der Ostwand
ehemalige Spitzbogenöffnung zur Gemeindekirche,
nachträglich zugesetzt. Ausmalung der Wände ober-
halb des Chorgestühls und der Gewölbe, entstanden
um 1335 unter englischen und braunschweigischen
Einflüssen.487
Die Wandmalereien
Bildprogramm und Beschreibung488
An den Wänden in zwei Reihen gegliederte Bilder-
folge, eingebunden in ein ornamentales und architek-
tonisches Rahmensystem, in den oberen Wandberei-
chen Rankenmalerei. Die untere Reihe weitestgehend
bestehend aus Martyriumsdarstellungen. An der
Südwand von Osten nach Westen die Martyrien der
Apostel, daneben Martyrium zweier nicht identifizier-
ter Heiliger und das des Laurentius von Rom. An der
Westwand drei weitere Heiligenmartyrien sowie der
Tanz Salomes und die Enthauptung Johannes des
Täufers, Tod Mariens und Anna Selbdritt. Nördlich
abschließend Benedikt von Nursia und Bernhard von
Clairvaux. An der Nordwand Martyrien acht weibli-
cher Heiliger. Daran anschließend über dem Eingangs-
portal Darstellung des Klosters Wienhausen. Ganz
östlich thronender Christus.
In der oberen Bildreihe vorwiegend Motive aus dem
Alten Testament. Beginnend an der Südwand Darstel-
lung der sieben Schöpfungstage, Sündenfall und
Vertreibung aus dem Paradies, Sintflut, Abrahams
Opfer, Jakobs Traum und brennender Dornbusch,
abschließend in der Nordostecke Zug durch das Rote
Meer.
In den Blendnischen der Nordwand Heiligenfiguren. In
der östlichen Bogenleibung Monatsbilder in Medail-
lons.
Im östlichen Gewölbe bilderreiche Schilderung der
Hierarchie im Himmlischen Jerusalem, die anderen
Gewölbe geschmückt mit von Rankenwerk umschlos-
senen Medaillons, die Stationen aus Leben und
Passion Christi, Auferstehung und Weltgericht enthal-
ten.