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desto herrschender wird der Sand, desto kleiner das Gerolle, desto
dünner die Kieslagen in den obern Schichten. Im Ganzen erhebt sich
das Neckarschuttland vorn Rhein bis Heidelberg etwa um 50 Fuß.
Es sind aber mehrere Schichten wahrzunehmen, welche der Neckar
bei eintretenden Hochwassern auf die Aelteren wieder absetzte, Schich-
ten von 1—2 Fuß Mächtigkeit. So befinden sich drei Schichten am
Kirchheimer Weg bei der Schwetzinger Straße, wo im Jahre
1820 einige Elephantenzähne gefunden wurden.
Als der Neckar schon einen regelmäßigeren Gang hatte und Hoch-
wasser seltener wurden, brachte er statt des Kieses Schlamm mit,
den er zunächst am Gebirge absetzte, wo, in der Nähe von Heidel-
berg, die aus Schlamm gebildete Damm erde eine Schichte von 4
bis 6 Fuß bildet, im Süden und Osten von großen Sandbänken
eingeschlossen. Je weiter vom Gebirge entfernt, um so dünner wird
die Dammerdschichte, erscheint bald mit dem Kalkgeschiebe vermischt
und verschwindet zuletzt an den Rheindünen.
Durch den Widerstand, welchen der Neckar an den Erhöhungen
bei Edingen, Wieblingen und Eppelheim fand, mußte derselbe, wie
schon bemerkt, sich thei len. Der Haupt ström ging unterhalb
Bergheim nordwestlich gegen Ladenburg, von da über Feuden-
heim, viele Nebenarme bildend, nach Mannheim. Von Neuen-
heim zweigte sich ein anderer Arm ab, der über den Rosenhof
nach Wallstadt, von da zurück nach Wein heim floß und bei
Tribur in den Rhein fiel. Der Südneckar trat in zwei Armen
aus dem jetzigen Neckarbette bei Berg he im und bei Heidelberg.
Der Bergheimer Arm durchbrach die Düne bei Schwetzingen
und floß bei Brühl in den Rhein. Der Heidelberger Arm aber
verlor sich im Kies, doch will man sein Bette bis in die Gegend von
Bruchhausen verfolgen können. Wahrscheinlich trat er beim jetzi-
gen Marstall heraus, ging durch die Schiffgasse nach der Pleck
und dem Bahnhof, in westlicher Richtung gen Rohrbach. Der
Marstall liegt fast im Thalweg dieses Arms. Die Schiffgasse
und die Pleck lagen einst so tief, daß man sie, um die Straßen dem
anliegenden Terrain anzupassen, um mehrere Fuß erhöhen mußte.
Vielleicht wurde dieser Arm durch die Biegung des Neckarstroms beim
Har laß verursacht.
desto herrschender wird der Sand, desto kleiner das Gerolle, desto
dünner die Kieslagen in den obern Schichten. Im Ganzen erhebt sich
das Neckarschuttland vorn Rhein bis Heidelberg etwa um 50 Fuß.
Es sind aber mehrere Schichten wahrzunehmen, welche der Neckar
bei eintretenden Hochwassern auf die Aelteren wieder absetzte, Schich-
ten von 1—2 Fuß Mächtigkeit. So befinden sich drei Schichten am
Kirchheimer Weg bei der Schwetzinger Straße, wo im Jahre
1820 einige Elephantenzähne gefunden wurden.
Als der Neckar schon einen regelmäßigeren Gang hatte und Hoch-
wasser seltener wurden, brachte er statt des Kieses Schlamm mit,
den er zunächst am Gebirge absetzte, wo, in der Nähe von Heidel-
berg, die aus Schlamm gebildete Damm erde eine Schichte von 4
bis 6 Fuß bildet, im Süden und Osten von großen Sandbänken
eingeschlossen. Je weiter vom Gebirge entfernt, um so dünner wird
die Dammerdschichte, erscheint bald mit dem Kalkgeschiebe vermischt
und verschwindet zuletzt an den Rheindünen.
Durch den Widerstand, welchen der Neckar an den Erhöhungen
bei Edingen, Wieblingen und Eppelheim fand, mußte derselbe, wie
schon bemerkt, sich thei len. Der Haupt ström ging unterhalb
Bergheim nordwestlich gegen Ladenburg, von da über Feuden-
heim, viele Nebenarme bildend, nach Mannheim. Von Neuen-
heim zweigte sich ein anderer Arm ab, der über den Rosenhof
nach Wallstadt, von da zurück nach Wein heim floß und bei
Tribur in den Rhein fiel. Der Südneckar trat in zwei Armen
aus dem jetzigen Neckarbette bei Berg he im und bei Heidelberg.
Der Bergheimer Arm durchbrach die Düne bei Schwetzingen
und floß bei Brühl in den Rhein. Der Heidelberger Arm aber
verlor sich im Kies, doch will man sein Bette bis in die Gegend von
Bruchhausen verfolgen können. Wahrscheinlich trat er beim jetzi-
gen Marstall heraus, ging durch die Schiffgasse nach der Pleck
und dem Bahnhof, in westlicher Richtung gen Rohrbach. Der
Marstall liegt fast im Thalweg dieses Arms. Die Schiffgasse
und die Pleck lagen einst so tief, daß man sie, um die Straßen dem
anliegenden Terrain anzupassen, um mehrere Fuß erhöhen mußte.
Vielleicht wurde dieser Arm durch die Biegung des Neckarstroms beim
Har laß verursacht.