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Alembert, Jean Le Rond d'; Weissegger von Weissenegg, Johann Maria [Übers.]
Des Herrn von Alemberts Anfangsgründe der Philosophie (Band 1) — Wien, 1787

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https://doi.org/10.11588/diglit.22590#0157
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-l54'
Geschmack ist dem Uibermaß, und der Ausschooei,
fang nahe; man kann ihn leichter unterdrücken,
als ordnen. Vielleicht war es daher besser ge-
wesen , wenn sich die Menschen die Vergnügen
untersagt hatten, als daß sie sich diesen überlas-
sen haben, (a) Allein da man nun einmal diese
angenehmen Künste kennet/ können sie nichtsde-
stoweniger in gewissen Staaten eine grosse An-
zahl müssiger Subjekte beschäftigen, und sie hin-
dern , daß ihre Musse nicht schädlich wird. Wir
würden die Grenzen dieses Versuches überschrei-
ten, wenn wir uns in ein grösseres Detaileinliessen.
Indem wir aber diese aufgeworfne Frage unter
verschiedenen Hauptpunkten also betrachten, und
sie in verschiedne Zweige eintheilen , so kann man
auch, wie es mich dünkt, den Einfluß untersu-
chen, welchen die Cultur der Wissenschaften,
und schönen Künste auf die Mora! des Staates,
und auf die Moral des Bürgers haben kann?
K 5 XII.
(r) Renopbon sagt in seinen Denkwürdigkeiten, die mei-
sten Künste verderben den Körper deren, welche sich
mit ihnen abgeben: sie verpflichten sie, daß sie sich
entweder im Schatten, oder;um Feuer sehen müssen:
man behalt weder Zeit für seine Freunde, noch für
den Staat übrig
 
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