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Alembert, Jean Le Rond d'; Weissegger von Weissenegg, Johann Maria [Übers.]
Des Herrn von Alemberts Anfangsgründe der Philosophie (Band 1) — Wien, 1787

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https://doi.org/10.11588/diglit.22590#0183
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179
Geisteeabstracktion die Linien gleichsam ohne
Breite, und die Flachen ohne Tiese an. Es
find demnach die Wahrheiten, welche die Geo-
metrie von der Ausdehnung demonstrirt, nur
hypothetische Wahrheiten. Nichtsdestoweniger
haben diese Wahrheiten ihren guten Nutzen, wenn
man auf die praktischen Folgerungen aobt giebt,
die daraus entspringen. Man kann sie ganz leicht
durch eine Vergleichung fühlbar machen , die aus
der Geometrie selbst gezogen wird. Es sind uns
in dieser Wissenschaft krumme Linien bekannt,
die einer geraden Linie immerfort naher kom-
men müssen, ohne sie doch jemals zu berühren,
die aber dennoch, wenn man sie auf dem Papier
ziehet, sich allmählig in diese gerade Linie am
Ende eines ziemlich kleinen Raums verlieren.
Eben so verhalt es sich mit den geometrischen
Sätzen; sie sind die intellecktuellen Grenzen phy-
sischer Wahrheiten , das Ziel, welchem sich diese
so sehr nähern können, als man will, ohne doch st-
mals gänzlich dahin zu kommen. Allein wenn gleich
die mathematischen Theoreme nicht nach aller
Strenge in der Natur sich vorsindrn, so dienen
sie Loch wenigstens dazu , daß man durch sie mit
einer hinlänglichen Preeisiou für diePracklick-
die verschiedenen Fragen austösek, die man sich
über die Ausdehnung anfwerfen rann. Im gan-
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