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Alembert, Jean Le Rond d'; Weissegger von Weissenegg, Johann Maria [Übers.]
Des Herrn von Alemberts Anfangsgründe der Philosophie (Band 1) — Wien, 1787

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https://doi.org/10.11588/diglit.22590#0184
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iZs
zeu All giebt es keinen vollkommnen Cirkel, al-
lein je mehr ein Cirkel sich nähern wird, ein sol-
cher zu sein, je mehr wird er den strengen Ei-
genschaften des vollkommncn Cirkels nahe kom-
men , welchen die Geometrie demonstrirt ; und
er kann ihm auf einen für unfern Gebrauch hin-
länglichen Grade nahe kommen. So verhalt es
sich auch mit andern geometrischen Figuren, de-
rer Eigenschaften die Geometrie im einzelne»
entwirft. Will man nach aller Scharfe die
Wahrheiten demonstriren, welche sich auf die
Figur der Körper beziehen, so ist man genöthi-
get bei dieser Figur eine willkührliche Vollkom-
menheit anzunehmen, die sie nicht haben kann.
Wirklich müste man, wenn man z. B. den Cir-
kel nicht am strengsten annahme, eben so viele
verschiedene Theoreme vom Cirkel haben, als
man sich Figuren einbilden könnte, die einem
vollkommnen Cirkel mehr oder weniger nahe
kamen; und selbst diese Figuren könnten noch
schlechterdings hypothetisch sein, und kein Mo-
del haben, welches in der Natur existirte. Die
schien, welche man in der gebräuchlichen Geo-
metrie beobachtet, sind weder vollkommen grade,
noch vollkommen krumme, die Flachen sind we-
Ler vollkommen ebne (planes) noch vollkommen
krumme schien; allein man muß sie so anneh-
men
 
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