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ERNST PFUHL

Grab 22 (26 a). Ein neues Grab beginnt vielleicht 2,5 m
südlich von der Nordmauer; wenigstens finden sich dort fest
im Boden, von der Terrassenmauer ab 1 m vorstossencl, Steine,
die sich als Wandfundamente am besten verstehen lassen. Spu-
ren einer Wand ziehen sich nun auch an der Terrassenmauer
entlang 5 m weit nach Süden, um dann wieder nach vorn um-
zubiegen. Nur in dieser Ecke fanden sich noch Reste der auf-
gehenden Wand, geschützt durch eine wohl erhaltene Anlage.
Aus einer Schicht grosser leicht bearbeiteter Bruchsteine ist
ein Viereck von 1 : 1,1 m hergestellt, auf dem eine 0,1 m dicke
Aschenschicht mit Knochen von Kleinvieh lag; zu den Seiten
fand sich nur wenig herabgefallene Asche : ein Beweis, dass
der Opferplatz unter einem schützenden Dach gelegen hat.
0,6 m von der Terrassenmauer entfernt stossen die grossen
Bruchsteine des Vierecks mit glatter Fuge gegen jene aus
kleineren Steinen erbaute Mauer. Diese ist dort nur so hoch
wie das Viereck erhalten, gerade an der Ecke jedoch noch 0,2 m
höher. An der Südseite des Opferplatzes entlang lagen nur
noch Fundamentsteine, weiter vorn war der Zug der Mauer nur
noch an einer leicht eingeschnittenen Bettung kenntlich. Noch
mehr nach Süden am Fuss der Terrassenmauer findet sich
nichts Ähnliches. Auf Grund dieser Spuren sind im Plan die
Mauern eines grossen Grabes versuchsweise ergänzt worden.
Dass hier ein ansehnlicher Grabbau lag, geht schon daraus her-
vor, dass man für das Opfer im Grabe ein sorgfältiges Stein-
pflaster hergestellt hat; und von einer besonders guten Urnen-
packung müssen Baureste herstammen, die sich in der Norclecke
des Grabes fanden. Vor jenen Resten sowohl wie zwischen ihnen
und dem Opferplatze zeigten sich leichte Spuren von Asche.
Grab 23 (26 b). Der ergänzten Südwand des vorigen Grabes
entspricht im Abstande von 2,7 m eine in ihren Fundamenten
deutliche Mauer. Zwischen beiden scheint ein Grab gelegen
zu haben, von dem incless weitere Reste nicht erhalten sind.
Grab 24 (26 c). Südlich neben der letzten Quermauer lagen
2 m weit nur Sturzsteine, dann folgen die Reste einer kleinen
Bogenmauer, die gewiss zu einer grossen Urnenpackung gehörte.
 
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