DER ARCHAISCHE FRIEDHOF AM STADTBERGE VON THERA 167
Schale mit Schlingenhenkeln von der selben Gattung wie 7
und 8. Flüchtig gefirnisst bis auf einen Randstreifen.
10. Gleiche Herkunft. Beil. XXI 4. Nach der Flächenführung
nur als Schulterstück einer bauchigen Kanne oder Amphora
verständlich. Feiner hellgelber glimmerhaltiger Thon mit ge-
schlämmter und geglätteter Oberfläche, doch ohne eigentlichen
Überzug. Brauner Firnis. Über dünnen umlaufenden Streifen
Felder: zwei breite umrahmte Rauten mit Schachbrettmuster
und Punktfüllung, zwischen denen eine schmale Raute gleicher
Art; Rest eines Spiralkreuzes. Im anderen Felde teilweise
punktiertes Gittermuster.
Zur Kenntnis des rhodischen geometrischen Stiles hat Dra-
gendorff zuerst Zusammenhängendes beigebracht ; aber der
Mangel an Abbildungen und an genauen Angaben über Thon,
Firnis und Arbeit wird dadurch erst recht fühlbar. Grade durch
technische Beobachtungen scheint man aber hier ähnlich
sicher geführt zu werden wie bei den kretischen Gefässen. Die
als sicher rhodisch bezeichneten Stücke gaben sich durch ihre
Verwandtschaft mit dem Skyphos der Dragendorffschen Aus-
grabung sofort zu erkennen ; hier entschieden Firnis und Ober-
fläche; im Thon standen sich Ledergelb und Orangerot gegen-
über. Aber auch die anderen Scherben hält Zahn auf Grund
seiner genauen Kenntnis der rhodischen Ware, die er hoffent-
lich einmal allgemein nutzbar macht, für zugehörig; das ist
zumal für die weit verbreitete Gattung der Schale Beil. XXI 5
wichtig. Mit Zahns freundlicher Erlaubnis werden einige seiner
Beobachtungen im Folgenden verwertet.
Der Thon ist stets fein und gewöhnlich glimmerlos; seine
Farbe schwankt von blassem Hellgelb bis zu Orangerot. Die
meist sorgfältig geglättete Oberfläche ist hell ledergelb bis
lederbraun; einen Überzug oder auch nur Anstrich besitzt sie
nicht, höchstens—so bei rotem Thone — eine feine, in das
Korn der Wandung eingedrungene Schlämmung, welche die
Farbe bestimmt. Der stets deutlich braune Firnis wechselt
sehr in der Güte. Der beste Firnis der Blütezeit ist dicht und
deckend, Schokolade- bis schwarzbraun, von metallischem Hoch-
Schale mit Schlingenhenkeln von der selben Gattung wie 7
und 8. Flüchtig gefirnisst bis auf einen Randstreifen.
10. Gleiche Herkunft. Beil. XXI 4. Nach der Flächenführung
nur als Schulterstück einer bauchigen Kanne oder Amphora
verständlich. Feiner hellgelber glimmerhaltiger Thon mit ge-
schlämmter und geglätteter Oberfläche, doch ohne eigentlichen
Überzug. Brauner Firnis. Über dünnen umlaufenden Streifen
Felder: zwei breite umrahmte Rauten mit Schachbrettmuster
und Punktfüllung, zwischen denen eine schmale Raute gleicher
Art; Rest eines Spiralkreuzes. Im anderen Felde teilweise
punktiertes Gittermuster.
Zur Kenntnis des rhodischen geometrischen Stiles hat Dra-
gendorff zuerst Zusammenhängendes beigebracht ; aber der
Mangel an Abbildungen und an genauen Angaben über Thon,
Firnis und Arbeit wird dadurch erst recht fühlbar. Grade durch
technische Beobachtungen scheint man aber hier ähnlich
sicher geführt zu werden wie bei den kretischen Gefässen. Die
als sicher rhodisch bezeichneten Stücke gaben sich durch ihre
Verwandtschaft mit dem Skyphos der Dragendorffschen Aus-
grabung sofort zu erkennen ; hier entschieden Firnis und Ober-
fläche; im Thon standen sich Ledergelb und Orangerot gegen-
über. Aber auch die anderen Scherben hält Zahn auf Grund
seiner genauen Kenntnis der rhodischen Ware, die er hoffent-
lich einmal allgemein nutzbar macht, für zugehörig; das ist
zumal für die weit verbreitete Gattung der Schale Beil. XXI 5
wichtig. Mit Zahns freundlicher Erlaubnis werden einige seiner
Beobachtungen im Folgenden verwertet.
Der Thon ist stets fein und gewöhnlich glimmerlos; seine
Farbe schwankt von blassem Hellgelb bis zu Orangerot. Die
meist sorgfältig geglättete Oberfläche ist hell ledergelb bis
lederbraun; einen Überzug oder auch nur Anstrich besitzt sie
nicht, höchstens—so bei rotem Thone — eine feine, in das
Korn der Wandung eingedrungene Schlämmung, welche die
Farbe bestimmt. Der stets deutlich braune Firnis wechselt
sehr in der Güte. Der beste Firnis der Blütezeit ist dicht und
deckend, Schokolade- bis schwarzbraun, von metallischem Hoch-