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ι68

ERNST PFUHL

glanze. Die Farbe schwankt auch nach rotbraun und olivbraun
zu. Geringe Arten sind dünn und matt.
Die sicher rhodischen Fundstücke sind zwei Skyphoi der
bekannten Hauptform, eine Kanne oder Amphora, die sich
nach der allein kenntlichen Mündung auch Gewohntem an-
schliesst, und ein Kessel mit hohem Rande. Gleiches ist nicht
veröffentlicht; einen Ansatz zu solchen Formen zeigt ein Sky-
phos des Ashmolean - Museums (Cat. 26.) Ähnlich ist z. B. der
melische Kessel Arch. Jahrb. 1899 S. 34,12; auch Dipylonnäpfe
kann man vergleichen (ebenda S. 214 f.) Die Ornamente gehö-
ren zu den häufigsten rhodischen: vielfache Zickzacklinien,
gegenständige gefirnisste Dreiecke zwischen Strichen, umrahmte
gegitterte Rauten, Vögel.
Die verwandten Gefässe sind jünger, da sie schon einzelne
orientalisierende Bestandteile zeigen. In erster Reihe stehen
die Schalen der bekannten Gattung Beil. XXI 5 (Thera II
S. 195), welche sich eng an die rhodischen Skyphoi anschlies-
sen. Der Form nach sind sie etwas flacher; in der Linienfüh-
rung, zumal am Rande, gleichen sie den Skyphoi sehr. Der
Ornamentstreifen zeigt Felder mit umrahmten gegitterten Rau-
ten und Vögeln ; von Rhodischem scheidet ihn nur die lockere
Anordnung und die Verfeinerung der Füllungen, welche zier-
liche Verkleinerungen der milesischen Hauptformen sind. Wich-
tig als Zeichen dafür, dass hier Neues eingeführt wird, ist
die Unsicherheit in der Verzierung des Bauches. Bei den
Stücken aus Aegina ist er zum Teil noch ganz gefirnisst. Als
die Strahlen auftreten, werden sie nur sparsam verwendet und,
um nicht durch grosse Breite die Zierlichkeit des Schmuckes
zu stören, nicht ausgefüllt. Dass man sie zuweilen an den Hen-
keln bis zum Rande hinaufführt {Ami. dell' Ist. 1877 Taf. CD.),
ist auch ein Zeichen von Unsicherheit. Form und Verzierung
sprechen also sehr dafür, die Schalen als jüngere Gattung zu
den rhodischen Skyphoi zu stellen; dass sie etwas jünger sind,
geht auch aus den Fundumständen hervor. Beides hat schon
Dragendorff hervorgehoben. Die Verbreitung verlangt einen
bedeutenden Entstehungsort. Auf Rhodos selbst weist nun
entschieden die Technik. Nach Zahns Aussage finden sich Thon
und Firnis an sicher rhodischen Gcfässen des Britischen Mu-
 
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