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DER ARCHAISCHE FRIEDHOF AM STADTBERGE VON THERA 2ig

zeichnen1.-—Der Unterteil 2 mit den Bandfüssen (Abb. 58)
steht in der Arbeit den theräischen Gefässen nahe, doch
weicht der Thon von sicher theräischem ab. Man wird des-
halb hier keine theräische Nachahmung von Dipylonware er-
kennen dürfen, wozu die zumal im Schwarzdipylon häufige
Form und die Verzierung unten am Bauche des Gefässes
auffordert (vgl. oben S.179).—Der Skyphos 8 (Beil. XXXIX 3)
erinnert durch seine echte Spirale an die protokorinthischen
Skyphoi gleicher Form ; technisch weicht er indessen von ih-
nen ab. IO a (Beil. XXXIX 4) scheint ein Vorläufer der schwarz
gefirnissten jonischen Schalen zu sein. — Der Tasse mit
den Warzen (18) gleichen völlig ein in Chalkis gefun-
denes Stück im dortigen Museum und eine Dipylontasse vom
Westabhange der Akropolis von Athen : die Form mit ihrer
einfachen Verzierung ist offenbar verbreitet gewesen ; schon
die Tasse Mykenische Vasen Taf. XVIII 131 kann man ver-
gleichen.—Der mit jonischen und attischen Schalen zusammen
gefundene Kantharos 19 (Beil. XXXIX 5) ahmt in Form
und Bemalung eingelegte Metallbecher nach; entstanden sein
könnte er in der Heimat der alten schwarzbunten Ware.—
Von den M i n i a t u r g e f ä s s e n giebt das eine die ausgebil-
dete Form der korinthischen Amphora mit Stangenhenkeln ge-
nau wieder und auch der Teller hat die gewöhnliche korinthi-
sche Form ; aber der Thon ist fremd und das frei verzierte
Kugelgefäss ist schwerlich auf dem griechischen Festlande
entstanden.

D I E SONS TIG E N F U N D E.
T. THON.
I. Figürliches.
J onische s.
1. Grab 115 (78). Beil. XL 1. H. 0,099. Salbgefäss in Form
einer Sirene aus feinem weissgelbem glimmerhaltigem Thon.
1 Auch die unter den euböischen Gefässen aufgeführte Amphora J 16 ist viel
leicht eine böotische Nachahmung euböischer Vorbilder.
 
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