GRIECHISCHE SIEGERLISTEN
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dominierenden Mehrzahl siegreicher Athener erschliessen. Denn
auf die Beschickung der internationalen Festspiele werden die
politischen Verhältnisse nur ausnahmsweise einen Einfluss aus-
geübt haben, Vor allem aber mussten die Oropier allezeit,
mochten sie auch politisch zu Boiotien zählen, in den engsten
Handels- und sonstigen Beziehungen zu Athen verbleiben; άρνοΰ-
μενοι τούς Βοιωτούς Αθηναίοι εισι Βοιωτοι heisst es von ihnen
in den Städtebildern des Herakleides (.FHG II 257, 7). Will man
trotzdem das numerische Übergewicht der Athener nur in einem
athenischen Oropos für erklärlich halten, so muss man mit Mie
die Liste in die Jahre 377 — 366 (377, 373, 369) setzen; dass
etwa in dem Übergangsjahre 333/2 die Spiele, wenn überhaupt,
in dem Umfange, den die Liste bezeugt, gefeiert worden seien,
ist so gut wie ausgeschlossen.
Die Prosopographie hilft auch diesmal weiter h Z. 5 f. ist als
siegreicher άνήρ αύλφδός Charias von Athen verzeichnet. Ditten-
berger hat ihn mit Χαρίας Νεοπτολέμου Αθηναίος identifiziert,
der nach JG VII 430 in das Amphiareion eine Statue sei-
nes Vaters Νεοπτόλεμος Στρατοκλέους aus der Werkstatt des
Πραξίας Λυσιμάχου Αθηναίος weihte; interessant und zu beach-
ten ist, dass ursprünglich des Künstlers Demotikon Αγκύλη -
θεν eingehauen war, aber gelöscht und durch Αθηναίος ersetzt
wurde. Jenen Χαρίας Νεοπτολέμου Αθηναίος wieder hat E. Löwy
Inschriften griech. Bildhauer S. 387 zu Nr. 127 a für identisch
mit dem gleichnamigen Αύρίδης erklärt, der nach JG II. 11 804
Ab Z. 47 (vgl. Z. 10, 24 — SyllA 530 Z. 128, 91, 105) vor 338/7
Trierarch gewesen ist; seine Trierarchien werden voraussichtlich
noch um eine Reihe von Jahren zurückliegen. Während auch
Dittenberger und J. Kirchner Prosopographia Att. 15339 Ü 5 326
1 Zu dem an erster Stelle genannten [προσοδίου ποιητή ?]ς Πάμφιλος Αθη-
ναίος sei mit allem Vorbehalt JG II. in 1245,3 Πάμφιλος 'Αγνοΰσιος έδίδασκεν
verglichen, aus dem Archontat des Ivephisodoros; während Reisch De musicis
Graec. certaminibus 33 für den Archonten des Jahres 366/5 eingetreten war, hat
er sich später Griech. Weihgesch. 1890 S. 1041 wegen des Schriftcharakters mit
Köhler für den des Jahres 323/2 entschieden ; ebenso Brinck, Bodensteiner, Kirch-
ner.— Für den Athener mit dem seltenen Namen Κίκων JG II. v 978 b Z. 6 vgl.
Kirchner Prosop. Att. 8420, nach 350, und als Vater eines Χειμέΰς 15545, nicht
lange nach 358/7.
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dominierenden Mehrzahl siegreicher Athener erschliessen. Denn
auf die Beschickung der internationalen Festspiele werden die
politischen Verhältnisse nur ausnahmsweise einen Einfluss aus-
geübt haben, Vor allem aber mussten die Oropier allezeit,
mochten sie auch politisch zu Boiotien zählen, in den engsten
Handels- und sonstigen Beziehungen zu Athen verbleiben; άρνοΰ-
μενοι τούς Βοιωτούς Αθηναίοι εισι Βοιωτοι heisst es von ihnen
in den Städtebildern des Herakleides (.FHG II 257, 7). Will man
trotzdem das numerische Übergewicht der Athener nur in einem
athenischen Oropos für erklärlich halten, so muss man mit Mie
die Liste in die Jahre 377 — 366 (377, 373, 369) setzen; dass
etwa in dem Übergangsjahre 333/2 die Spiele, wenn überhaupt,
in dem Umfange, den die Liste bezeugt, gefeiert worden seien,
ist so gut wie ausgeschlossen.
Die Prosopographie hilft auch diesmal weiter h Z. 5 f. ist als
siegreicher άνήρ αύλφδός Charias von Athen verzeichnet. Ditten-
berger hat ihn mit Χαρίας Νεοπτολέμου Αθηναίος identifiziert,
der nach JG VII 430 in das Amphiareion eine Statue sei-
nes Vaters Νεοπτόλεμος Στρατοκλέους aus der Werkstatt des
Πραξίας Λυσιμάχου Αθηναίος weihte; interessant und zu beach-
ten ist, dass ursprünglich des Künstlers Demotikon Αγκύλη -
θεν eingehauen war, aber gelöscht und durch Αθηναίος ersetzt
wurde. Jenen Χαρίας Νεοπτολέμου Αθηναίος wieder hat E. Löwy
Inschriften griech. Bildhauer S. 387 zu Nr. 127 a für identisch
mit dem gleichnamigen Αύρίδης erklärt, der nach JG II. 11 804
Ab Z. 47 (vgl. Z. 10, 24 — SyllA 530 Z. 128, 91, 105) vor 338/7
Trierarch gewesen ist; seine Trierarchien werden voraussichtlich
noch um eine Reihe von Jahren zurückliegen. Während auch
Dittenberger und J. Kirchner Prosopographia Att. 15339 Ü 5 326
1 Zu dem an erster Stelle genannten [προσοδίου ποιητή ?]ς Πάμφιλος Αθη-
ναίος sei mit allem Vorbehalt JG II. in 1245,3 Πάμφιλος 'Αγνοΰσιος έδίδασκεν
verglichen, aus dem Archontat des Ivephisodoros; während Reisch De musicis
Graec. certaminibus 33 für den Archonten des Jahres 366/5 eingetreten war, hat
er sich später Griech. Weihgesch. 1890 S. 1041 wegen des Schriftcharakters mit
Köhler für den des Jahres 323/2 entschieden ; ebenso Brinck, Bodensteiner, Kirch-
ner.— Für den Athener mit dem seltenen Namen Κίκων JG II. v 978 b Z. 6 vgl.
Kirchner Prosop. Att. 8420, nach 350, und als Vater eines Χειμέΰς 15545, nicht
lange nach 358/7.