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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 37.1912

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Arbanitopulos, Apostolos S.: Ein thessalischer Gold- und Silberfund
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https://doi.org/10.11588/diglit.37285#0087
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EIN THESSALISCHER GOLD- UND SILBERFUND

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wurden dann in das Athener Nationalmuseuni geschafft
(Πρακτικά 1909,171). Nur ein goldener Eros und einige Bruch-
stücke von Silbervasen, die ich bei einem neuen Besuche im
Jahre 1910 fand, sind im Museum von Volo aufbewahrt. Da-
selbst befinden sich auch einige Silbergeräte, Goldblätter,
Glasgefässe, Metallstatuetten usw., die aus anderen Gräbern
stammen, die in ziemlicher Entfernung von unserem auf-
gefunden und von den Ortsbehörden ein Jahr später geöff-
net wurden '. Dagegen stammen die nachstehend erwähnten
Funde erwiesenermassen sämtlich aus einem einzigen, näm-
lich dem von uns besprochenen Grabe.
In der Nähe dieses Grabes und weiterhin befinden sich
in ununterbrochener Folge und ziemlicher Ausdehnung noch
zahlreiche Gräber, die vor vielen Jahren geöffnet wurden.
Einige von ihnen enthalten Marmorsarkophage ohne Reliefs;
aus einem derselben rührt sicherlich der dort von Leake ge-
kaufte Silberring her, der die Inschrift ΑΤΤΤΛΑΣ aus dem
IV.-III. Jahrh. v. Chr. trägt (IG. IX 2, 285).
Aus der Lage des Grabes lässt sich keine sichere Datie-
rung gewinnen. Denn es sind weder die Mauern der Stadt
erhalten, noch Inschriften in oder bei den Gräbern gefunden
worden. Doch bin ich aus den Spuren der Mauern, die tief
unter der Erde liegen, zu der Ansicht gelangt, dass die Stadt
eine doppelte Umfassungsmauer hatte und dass das
Grab dazwischen lag. Ob diese aus derselben Zeit stammen
oder in verschiedenen —und welchen—Perioden erbaut wur-
den, ist nicht festzustellen. Jedenfalls aber ist der Stil des
Mauerbaus nicht älter als der Anfang des IV. Jahrh. v. Chr.
Die Ausgrabungen, die wir voraussichtlich noch in diesem
Jahre ausführen werden, dürften über die Datierung dieses
grossen Begräbnisplatzes Aufklärung geben.
Aber aus den Funden selbst, besonders aus dem Knopf
(Abschnitt VII Taf. VI 4) sowie aus den Thon- und Glasva-
seu (Abschnitt XI Abb. 13. 14) ergiebt sich mit grosser Wahr-
scheinlichkeit, dass das Grab um 150 v. Chr. angelegt wurde.
' Auch von diesen Funden sandten wir im Juni 1911 viele an das Athe-
ner Museum, auf Anordnung des Kultusministeriums,
 
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