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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 37.1912

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Ippel, Albert; Schazmann, Paul; Darier, Gaston; Loeschcke, Siegfried; Conze, Alexander; Dörpfeld, Wilhelm: Die Arbeiten zu Pergamon 1910-1911
DOI article:
Conze, Alexander: Vorbericht über die Arbeiten im Herbst 1912
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https://doi.org/10.11588/diglit.37285#0424
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VORBERICHT ÜBER DIE ARBEITEN IM HERBSTE igiz.
Die diesjährige Ausgrabung in Pergamon fand unter
Leitung der Herren Conze, Scliazmann und Hepding vom
20. August bis zum 12. October statt. Nach dem Stande
der früheren Arbeiten war als Hauptaufgabe gestellt, die
Aufdeckung im Osten der Gymnasions zu vollenden. Es
ist das so weit geschehen, dass namentlich der in östlicher
Richtung vom sog. Kellerstadion gelegene Eingangsbau
mit seiner sechsfach umbrechenden Treppe und einem Dop-
pelfenster ganz freigelegt wurde. Dagegen war es nicht
möglich, die Mauerzüge bis zu Ende zu verfolgen, welche
einwärts davon liegen. Doch ist es so weit geschehen, dass
wie der nächstjährigen Campagne eine dankbare Aufgabe
glauben vorbereitet zu haben, die Nachweisung der in der
Königszeit zu dem Gymnasion führenden Fahrstrasse.
Als neue Aufgabe stellte man sich ein Vordringen längs
der Hauptstrasse in dem bisher noch nicht berührten Teile
zwischen den Museums — und Instituts — Ausgrabungen. Es
wurde angesetzt an einem schon immer sichtbaren Trachyt-
bogen hart links an der Strasse, nicht weit unterhalb des
obesen Marktes. Der Bogen erwies sich als Teil einer gros-
sen (rund 24 zu 20 m messenden) Anlage aus der königszeit,
bei deren Erbauung jedesfalls drei ältere Fels-Cisternen
geschont und benutzbar gehalten wurden. Es sind nur die
Fundamente der Haupt-Begrenzungsmauern erhalten. Auf-
wärts an diesen Bau anstossend wurde noch ein anderes Ge-
bäude derselben Periode aufgedeckt. Wiederum meist nur in
den Fundamenten erhalten, umfasst es einen Rundsaal und
neben diesem ein (wie Herr Knackfuss, der uns besuchte,
dankenswert klarstellte) später eingebautes Hypocaustum;
das ganze entspricht also römischen Thermen-Anlagen.
Grunewald. Alexander Conze.

Geschlossen 20. Februar 1913.
 
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