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PAN AM ILISSOS.
Ώ φίλε Πάν τε καί άλλοι δσοι τΐ)δε θεοί, δοίητέ μοι καλφ
γενέσθαι τανδοθεν εξοοθεν δέ δσα εχω, τοΐς έιαός είναι μοι φι-
λία_(Plato, Phaedrus ρ. 279). Sokrates’ Abschiedsgruss gilt
dem Herrn des Heiligtums (vgl. auch p. 263)l, dem die be-
rühmteste Landschaftsschilderung der antiken Literatur2 ge-
widmet ist. Es ist das einzige Pansheiligtum, das uns ausser
der Panshöhle am Nordabhang der Burg aus Athen und
seiner nächsten Umgebung literarisch bezeugt ist. Platons
Schilderung weist auf das linke Ufer des Ilissos, in das Ge-
biet der Vorstadt Agrai. Als der Kult des Pan in Athen ein-
geführt wurde, lag es nahe, ihm in dem Gebiet der Göttin
eine Stätte zu geben, der alljährlich das Opfer zum Gedächt-
nis der bei Marathon Gefallenen dargebracht wurde.
Unmittelbar neben der Quelle Kalirrhoe liegt die Kirche
der Hagia Photini3 Die ältere Capelle war in eine kleine
Höhle direct neben der Quelle eingebaut (Πρακτικά 1893,125);
die moderne Kirche ist etwas höher und weiter zurück in
eine teils natürliche, teils wohl künstliche Einziehung des
felsigen Hügels gelegt worden. Dicht neben ihrer Süd-
wand springt eine mächtige steile Felsbarre bis vor ihre
1 Das Heiligtum war dem Pan, den Nymphen und dem Acheloos ge-
weiht. Vgl. Judeich, Topographie 367 Anm. 8; Roscher III 1, 530, 1361.
Phaedrus p. 278 wird es auch als μουσεϊον bezeichnet, während die übrigen
Erwähnungen der Musen nichts mit dem Ortsheiligtum zu tun haben. Μου-
σεΐον und Νυμφών νάμα werden hier offenbar als Synonyme gebraucht;
ein Zusammenhang mit dem βωμός Μουσών Ίλισιάδων (Paus. I 19, 5) lässt
sich nicht erweisen (vgl. Judeich 374 Anm. 15).
3 K. Woermann, Über den landschaftl. Natursinn d. Griechen u. Rö-
mer 61 1; Norden, Antike Kunstprosa 113, 408 A. 2, 438.
3 Vgl. d. Planskizzen bei Curtius - Kaupert, Atlas v. Athen, X; Curtius,
Stadtgeschichte 87 Fig. 17; Skias, Πρακτικά 1893, Taf. 1.
PAN AM ILISSOS.
Ώ φίλε Πάν τε καί άλλοι δσοι τΐ)δε θεοί, δοίητέ μοι καλφ
γενέσθαι τανδοθεν εξοοθεν δέ δσα εχω, τοΐς έιαός είναι μοι φι-
λία_(Plato, Phaedrus ρ. 279). Sokrates’ Abschiedsgruss gilt
dem Herrn des Heiligtums (vgl. auch p. 263)l, dem die be-
rühmteste Landschaftsschilderung der antiken Literatur2 ge-
widmet ist. Es ist das einzige Pansheiligtum, das uns ausser
der Panshöhle am Nordabhang der Burg aus Athen und
seiner nächsten Umgebung literarisch bezeugt ist. Platons
Schilderung weist auf das linke Ufer des Ilissos, in das Ge-
biet der Vorstadt Agrai. Als der Kult des Pan in Athen ein-
geführt wurde, lag es nahe, ihm in dem Gebiet der Göttin
eine Stätte zu geben, der alljährlich das Opfer zum Gedächt-
nis der bei Marathon Gefallenen dargebracht wurde.
Unmittelbar neben der Quelle Kalirrhoe liegt die Kirche
der Hagia Photini3 Die ältere Capelle war in eine kleine
Höhle direct neben der Quelle eingebaut (Πρακτικά 1893,125);
die moderne Kirche ist etwas höher und weiter zurück in
eine teils natürliche, teils wohl künstliche Einziehung des
felsigen Hügels gelegt worden. Dicht neben ihrer Süd-
wand springt eine mächtige steile Felsbarre bis vor ihre
1 Das Heiligtum war dem Pan, den Nymphen und dem Acheloos ge-
weiht. Vgl. Judeich, Topographie 367 Anm. 8; Roscher III 1, 530, 1361.
Phaedrus p. 278 wird es auch als μουσεϊον bezeichnet, während die übrigen
Erwähnungen der Musen nichts mit dem Ortsheiligtum zu tun haben. Μου-
σεΐον und Νυμφών νάμα werden hier offenbar als Synonyme gebraucht;
ein Zusammenhang mit dem βωμός Μουσών Ίλισιάδων (Paus. I 19, 5) lässt
sich nicht erweisen (vgl. Judeich 374 Anm. 15).
3 K. Woermann, Über den landschaftl. Natursinn d. Griechen u. Rö-
mer 61 1; Norden, Antike Kunstprosa 113, 408 A. 2, 438.
3 Vgl. d. Planskizzen bei Curtius - Kaupert, Atlas v. Athen, X; Curtius,
Stadtgeschichte 87 Fig. 17; Skias, Πρακτικά 1893, Taf. 1.