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DER PERIEGET HELIODOR.
Die nicht unwesentliche Rolle, welche der Perieget
Heliodor von Athen heute neben seinen Fachgenossen spielt,
verdankt er Bruno Keilder die sechs einzig sicheren Frag-
mente des Periegeten, welche Müller FHG. IV S. 425 f. ver-
einigt, um ein Vielfaches zu vermehren und sein bis dahin
recht schattenhaftes Bild mit festen Linien zu umreissen
unternommen hat. Keil ging aus von der Erwähnung des
Grabes des Hypereides in den pseudoplutarchischeu Biogra-
phien der zehn Redner 849 C: nach dem verschieden erzähl-
ten Tode des Redners τούς δ’οικείους χά όσχά λαβόνχας***
•θάψαι χε άμα χοϊς γονεΰσι προ των 'Ιππάδων πυλών, ώς φησιν
Ηλιόδωρος έν χω χρίχφ περί μνημάτων. Das 'Ηλιόδωρος der
Handschriften hatte Rulinken in Διόδωρος geändert; erst
Keil beseitigte die allgemein angenommene Conjectur wieder
und knüpfte an dieses neue Heliodorfragment eine Unter-
suchung über die periegetischen Einlagen in den pseudoplu-
tarchischen Rednerbiographien. Sie führte zu dem Resultat,
dass sowohl alle diese Teile als auch die bekannten Urkun-
den dieser Biographien auf Heliodor zurückgingen; und zwar
teilte Keil die neuen Fragmente grösstenteils der erwähnten
Schrift περί μνημάχων, nur eines oder das andere anderen
Werken des Schriftstellers zu.
Da das angeführte Fragment auf eine Schrift περί μνη-
μάχων zurückgeht, wird man von vornherein auch die übri-
gen Gräberbeschreibungen innerhalb jener Biographien auf
dieses Werk zurückführen. Sie finden sich 837 D (Grab des
Theodektes von Phaselis), 838 B-D (Familiengrab des Isokra-
tes) und 842 E (Familiengrab des Lykurg). Alle Beschreibun-
1 Hermes XXX 1895, 199-240. Keils Aufstellungen werden bekräftigt
und in einzelnen Punkten modificiert von Susemihl im Pkilologus N. F.
XIII 1900, 615-618.
ATHENISCHE MITTEILUNGEN XXXVII
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DER PERIEGET HELIODOR.
Die nicht unwesentliche Rolle, welche der Perieget
Heliodor von Athen heute neben seinen Fachgenossen spielt,
verdankt er Bruno Keilder die sechs einzig sicheren Frag-
mente des Periegeten, welche Müller FHG. IV S. 425 f. ver-
einigt, um ein Vielfaches zu vermehren und sein bis dahin
recht schattenhaftes Bild mit festen Linien zu umreissen
unternommen hat. Keil ging aus von der Erwähnung des
Grabes des Hypereides in den pseudoplutarchischeu Biogra-
phien der zehn Redner 849 C: nach dem verschieden erzähl-
ten Tode des Redners τούς δ’οικείους χά όσχά λαβόνχας***
•θάψαι χε άμα χοϊς γονεΰσι προ των 'Ιππάδων πυλών, ώς φησιν
Ηλιόδωρος έν χω χρίχφ περί μνημάτων. Das 'Ηλιόδωρος der
Handschriften hatte Rulinken in Διόδωρος geändert; erst
Keil beseitigte die allgemein angenommene Conjectur wieder
und knüpfte an dieses neue Heliodorfragment eine Unter-
suchung über die periegetischen Einlagen in den pseudoplu-
tarchischen Rednerbiographien. Sie führte zu dem Resultat,
dass sowohl alle diese Teile als auch die bekannten Urkun-
den dieser Biographien auf Heliodor zurückgingen; und zwar
teilte Keil die neuen Fragmente grösstenteils der erwähnten
Schrift περί μνημάχων, nur eines oder das andere anderen
Werken des Schriftstellers zu.
Da das angeführte Fragment auf eine Schrift περί μνη-
μάχων zurückgeht, wird man von vornherein auch die übri-
gen Gräberbeschreibungen innerhalb jener Biographien auf
dieses Werk zurückführen. Sie finden sich 837 D (Grab des
Theodektes von Phaselis), 838 B-D (Familiengrab des Isokra-
tes) und 842 E (Familiengrab des Lykurg). Alle Beschreibun-
1 Hermes XXX 1895, 199-240. Keils Aufstellungen werden bekräftigt
und in einzelnen Punkten modificiert von Susemihl im Pkilologus N. F.
XIII 1900, 615-618.
ATHENISCHE MITTEILUNGEN XXXVII
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