DIE ARBEITEN ZU PERGAMON 1910-1911 407
Für die römische Epoche haben meine Versuchs-
gräben ergeben, dass in Tschandarli eigene keramische
Production bestand und zwar von Terra sigillata und von
thongrundiger Ware. Schutthalden aus tiberianischer Zeit
haben sich schon gefunden und ausserdem solche, die wohl
aus dem II. Jahrh. stammen. Aus der dazwischen liegenden
und auch aus früherer Zeit sind aber auch schon verein-
zelte Fehlbrandscherben nachgewiesen. Falls, wie es bisher
fast scheint, die Funde von der Wende des I. und II. Jahrh.
ganz oder sogut wie ganz fehlen, könnte dies mit dem
Erdbeben Zusammenhängen, das — wie wir wissen — im
Jahre 90 n. Chr. Pitane stark heimsuchte. Sicherheit über
die Dauer der keramischen Production von Tschandarli
und eine genaue Vorstellung von den Formen ihrer zahl-
reichen Producte kann aber erst eine grössere Grabung
ergeben. Sie wird durch ihre zu erwartenden reichen wis-
senschaftlichen Resultate eine Grundlage schaffen können
für die Erforschung der hellenistich-römischen Keramik in
Kleinasien und im östlichen Mittelmeergebiet.
Brugg. Siegfried Loeschcke.
cottafigürchen fand ich z. B. auch in Schnitt II. Da meine Zeit aber
nicht dazu ausreichte, mir auch über sie Notizen zu machen, kann ich hier
nur auf die im Museum zu Pergamon befindlichen Originale verweisen.
Für die römische Epoche haben meine Versuchs-
gräben ergeben, dass in Tschandarli eigene keramische
Production bestand und zwar von Terra sigillata und von
thongrundiger Ware. Schutthalden aus tiberianischer Zeit
haben sich schon gefunden und ausserdem solche, die wohl
aus dem II. Jahrh. stammen. Aus der dazwischen liegenden
und auch aus früherer Zeit sind aber auch schon verein-
zelte Fehlbrandscherben nachgewiesen. Falls, wie es bisher
fast scheint, die Funde von der Wende des I. und II. Jahrh.
ganz oder sogut wie ganz fehlen, könnte dies mit dem
Erdbeben Zusammenhängen, das — wie wir wissen — im
Jahre 90 n. Chr. Pitane stark heimsuchte. Sicherheit über
die Dauer der keramischen Production von Tschandarli
und eine genaue Vorstellung von den Formen ihrer zahl-
reichen Producte kann aber erst eine grössere Grabung
ergeben. Sie wird durch ihre zu erwartenden reichen wis-
senschaftlichen Resultate eine Grundlage schaffen können
für die Erforschung der hellenistich-römischen Keramik in
Kleinasien und im östlichen Mittelmeergebiet.
Brugg. Siegfried Loeschcke.
cottafigürchen fand ich z. B. auch in Schnitt II. Da meine Zeit aber
nicht dazu ausreichte, mir auch über sie Notizen zu machen, kann ich hier
nur auf die im Museum zu Pergamon befindlichen Originale verweisen.