EIN THESSALISCHER GOLD- UND SILBERFUND
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Als Reminiscenzen, Nachahmungen oder Copien, inspi-
riert von den Werken jener grossen Künstler, fassen wir die
Mänaden unserer Pyxis auf. Besonders werden von dem
Toreuten Akragas Bacchasque caelati scyphi (Plin. NH. 33,
147 vgl. 154) erwähnt. Gewiss waren dieser und seine helle-
nistischen Zeitgenossen Zopyros, Boethos u. a. Kinder ihrer
Zeit, deren Werke von der hehren Vornehmheit eines Sko-
pas, Praxiteles u. a. Künstler des IV. Jahrhunderts weit ent-
fernt waren. Pernice (a. a. O. 21) erkennt Nachahmungen hel-
lenistischer toreutisclier Werke auf erhaltenen Silbervasen
aus Pompeii, Bernay u.a., wegen des schlichten Naturalismus
der dargestellten Gegenstände.
IV. Goldene Armbänder (Taf. VI 13/4).
Ein Paar Armbänder aus feinem Golde (Inv. Nr. 13705):
jedes setzt sich aus drei Stücken zusammen, zwei bogenför-
migen Spangen und einer sie verbindenden rautenförmigen
Schliesse (man könnte sie griechisch παρακαρπίδια und έπι-
καρπίδιον nennen).
Die Bögen bestehen aus zwei parallelen Goldstäben, an
die eine gedrehte Schnur von Gold gelötet ist; dazwischen
sitzen drei Blätter, die beiden äusseren schematische Nach-
bildungen von Eichenlaub, das mittlere einfach dreizackig.
Sie stecken an vier starken zu Spiralen aufgerollten Gold-
drähten, und die ganze Composition ist an den Rändern des
Armbands durch feinere Drähte und Stifte in hässlicher,
kunstloser Weise befestigt. Einige der Spiraldrähte sind ab-
gebrochen und fehlen. Jedes Blatt trägt in der Mitte eine
Höhlung für einen Edelstein oder Halbedelstein in doppelter
Ringfassung; es sind Rubine, Türkisen oder Malachit; vier
sind an dem einen Armbande erhalten. Auch an den Spiral-
drähten staken kleine durchbohrte Steinperlen, mindestens
vier an jedem Armband; doch ist nur eine, aus undurchsich-
tigem grünem Stein, übrig geblieben.
An seinem äusseren Ende wird jede Spange durch eine
schmale Leiste abgeschlossen, die in Glasmosaik ein fort-
laufendes schwarzes Wellenmuster auf weissem Grunde trägt.
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Als Reminiscenzen, Nachahmungen oder Copien, inspi-
riert von den Werken jener grossen Künstler, fassen wir die
Mänaden unserer Pyxis auf. Besonders werden von dem
Toreuten Akragas Bacchasque caelati scyphi (Plin. NH. 33,
147 vgl. 154) erwähnt. Gewiss waren dieser und seine helle-
nistischen Zeitgenossen Zopyros, Boethos u. a. Kinder ihrer
Zeit, deren Werke von der hehren Vornehmheit eines Sko-
pas, Praxiteles u. a. Künstler des IV. Jahrhunderts weit ent-
fernt waren. Pernice (a. a. O. 21) erkennt Nachahmungen hel-
lenistischer toreutisclier Werke auf erhaltenen Silbervasen
aus Pompeii, Bernay u.a., wegen des schlichten Naturalismus
der dargestellten Gegenstände.
IV. Goldene Armbänder (Taf. VI 13/4).
Ein Paar Armbänder aus feinem Golde (Inv. Nr. 13705):
jedes setzt sich aus drei Stücken zusammen, zwei bogenför-
migen Spangen und einer sie verbindenden rautenförmigen
Schliesse (man könnte sie griechisch παρακαρπίδια und έπι-
καρπίδιον nennen).
Die Bögen bestehen aus zwei parallelen Goldstäben, an
die eine gedrehte Schnur von Gold gelötet ist; dazwischen
sitzen drei Blätter, die beiden äusseren schematische Nach-
bildungen von Eichenlaub, das mittlere einfach dreizackig.
Sie stecken an vier starken zu Spiralen aufgerollten Gold-
drähten, und die ganze Composition ist an den Rändern des
Armbands durch feinere Drähte und Stifte in hässlicher,
kunstloser Weise befestigt. Einige der Spiraldrähte sind ab-
gebrochen und fehlen. Jedes Blatt trägt in der Mitte eine
Höhlung für einen Edelstein oder Halbedelstein in doppelter
Ringfassung; es sind Rubine, Türkisen oder Malachit; vier
sind an dem einen Armbande erhalten. Auch an den Spiral-
drähten staken kleine durchbohrte Steinperlen, mindestens
vier an jedem Armband; doch ist nur eine, aus undurchsich-
tigem grünem Stein, übrig geblieben.
An seinem äusseren Ende wird jede Spange durch eine
schmale Leiste abgeschlossen, die in Glasmosaik ein fort-
laufendes schwarzes Wellenmuster auf weissem Grunde trägt.