Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 37.1912

DOI Artikel:
Sauciuc-Sǎveanu, Theofil: Ein Hadriansbrief und das Hadriansgymnasium in Athen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37285#0197
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
183

EIN HADRIANSBRIEF UND
DAS HADRIANSGYMNASIUM IN ATHEN.

Im Folgenden soll ein unedierter Brief des Kaisers Ha-
drian mitgeteilt werden, der auch für die Topographie von
Athen von Interesse ist. Er befindet sich im hiesigen epi-
graphischen Museum und ist, laut amtlichem Vermerk im
Νέον εύρετήριον Nr. 372, im Jahre 1906 von J. Totomis όπι-
σθεν τοΰ πρώτου νεκροταφείου gefunden worden1. Es ist eine
0,825 li., 0,80 br., 0,08 d. Platte aus pentelischem Marmor mit
giebelförmigem Abschluss. Die obere rechte Ecke mit dem
rechten Eckakroter, das Mittelakroter und der untere Teil
der Platte sind abgebrochen, das linke Eckakroter dagegen
abgesplittert. Im vertieften Giebelfeld sieht man in Relief
eine kreisrunde Scheibe mit einer sanft ansteigenden, run-
den Erhöhung in der Mitte2, auf welcher in 0,011 hohen Buch-
staben der Majuskelkursive der Name Όλΰμπιον zu lesen ist.
Unterhalb des Giebels stehen 13 Schriftzeilen. Die schönen
Buchstaben sind nicht gleich hoch: Z. 1-3: 0,06, Z. 4-8: 0,025
mit Verschiedenheiten im Einzelnen, Z. 9 ff.: 0,016 m.
Die Inschrift gebe ich nach einer Photographie und in
Umschrift wieder. Teilweise erhaltene Buchstaben kenn-
zeichne ich durch darunter gesetzte Punkte.

1 Gelegentlich seiner Führungen im Epigraphikon hatte Herr Prof,
v. Premerstein mich auf diesen Brief aufmerksam gemacht. Hiefür sowie
für viele wertvolle Winke danke ich ihm an dieser Stelle, ebenso Herrn
Ephoros Ant. D. Keramopulos für die Erlaubnis, diesen Stein publicieren
zu dürfen. Die intitulatio dieses Briefes hat Prof. v. Premerstein bei Haber-
leitner, Studien zu den Acta imperatorum Romanorum, Philologus LXVIII
1909, 297 Anm. 11 8 bekannt gemacht.
2 Im Giebel einer von Dragumis, Έφ. άρχ. 1905, 181 veröffentlichten
Stele, die eine Beamtenliste enthält, ist eine ähnliche Verzierung. Sie wird
ebendort und Anm. 1 als άσπιδίσκη bezeichnet, σόμβολον ίσως ενταύθα άγώ-
νος οπλίτου εφηβικού, δστις κατά τούς υστέρους χρόνους έτελεΐτο μετά μό-
νης άσπίδος.

ATHENISCHE MITTEILUNGEN XXXVII

13
 
Annotationen