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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 37.1912

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Ippel, Albert; Schazmann, Paul; Darier, Gaston; Loeschcke, Siegfried; Conze, Alexander; Dörpfeld, Wilhelm: Die Arbeiten zu Pergamon 1910-1911
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2: Die Inschriften
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https://doi.org/10.11588/diglit.37285#0310
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294

A. IPPF.L.

II. DIE INSCHRIFTEN

4. EHRENINSCHRIFTEN.
20. Grosse Statuenbasis, in situ im Heratempel links
vor der Hauptbasis; s. oben S. 261 ; Abb. 5. BH. 0,03-0,034.
ZA. 0,02 -0,022.
δ δή jioc
Άδο[βο]γιώναν Δηιοτάρου
γυναίκα δέ Βρογιταρου τοΰ Δηι-
οτάρου Γαλατών Τρόκμων
5 τετράρχα αρετής ενεκεν καί
ευεργεσίας τής εις εαυτοί’.
Dass Brogitaros der Schwiegersohn des grossen DeiotaiOS
sei, der durch Mord und geschickte Römerpolitik die drei
grossen Tetrarchien Galatiens in seiner Hand vereinigte,
bis er um 40 starb (s. Pauly-Wiss. IV 2401), war aus Cicero
bekannt (de liarusp. resp. 28 ff.; de domo 129; pro Sestio
56; Plut. Cato maior 15); jener Brogitaros, der durch Clo-
dius ein Plebiscit erwirkte, laut dessen er König und, mit
Übergehung der pessinuntischen Priester, auch Herr über
diesen fast souveränen Kirchenstaat der grossen Mutter
wird. Das führt um 58 zu den Streitigkeiten mit dem
Schwiegervater (s. Cic. 1. c.). Wichtig ist nun der Name der
Frau des Βχ-ogitaros, Adobogiona. Der Name ist in Perga-
mon wohlbekannt, heisst doch auch die Mutter des Mithri-
dates von Pergamon so (Strabo 625 C); ausserdem ist er
bekannt aus der Inschrift OGIS. 348 (Lesbos, vergl. die
Form τετράρχα in unserer Inschrift, Z. 5) und einem Inven-
tar aus Didyma (Haussoullier, Et. sur l’liist. de Milet et du
Didym. 210, 35). G. Hirschfeld konnte nun wohl behaupten
(Hermes XIV 1879,475), dass es überhaupt nur eine Adobo-
giona gäbe, die die Schwester des Brogitaros wäre; denn so
ist sie in der Didymeisclien Schatzübergabe genannt. Jetzt
ist es aber fraglos, dass es mindestens zwei Trägerinnen des
schönen Namens zu gleicher Zeit gegeben hat. (Der Name
kehrt anscheinend in den Tetrarchischen Häusern öfters
wieder; s. die Münze Zs. f. Numism. XXI 1898, 226 Taf. VI 2).
 
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