DIE ARBEITEN ZU PERGAMON 1910-1911 347
1,50 ni Tiefe vornehmlich nur kleinere Scherben glänzen-
der Sigillata ergab, brachte Loch II wichtige Aufklärun-
gen. Schon in einer Tiefe von etwa 25 cm fand sich eine
30-60 cm dicke, in zwei Lagen ge-
teilte Schicht von stark glän-
zenden hochroten Sigillata-
scherben, die zweifellos noch in
situ lagen. Augenscheinlich hatte
man hier in antiker Zeit zahllose
grosse und kleine Sigillatascherben
den Abhang hinabgeschüttet, wo
sie jetzt noch, eingebettet in Thon-
staub und feine Asche, z. T. dicht
aufeinander gedrängt lagen. Der
hochrote Glanz dieser Scherben ent-
sprach etwa demjenigen der in
Loch I und allenthalben auf der
Oberfläche des Weinberges sich fin-
denden Fragmente. Beim Tiefer-
graben fand sich nun aber auch
noch eine andere Art von Si-
gillatascherben, die durch eine
10-20 cm dicke Erdschicht von der
jüngeren, auflagernden Sorte ge-
trennt war; diese Ware hatte
eine gelb rote und mattere
Farbe. Zunächst trat sie sehr häufig in einer 15-35 cm
dicken Schicht auf, die gleichfalls von Thonstaub und
Asche durchsetzt war. Dann Hess sich diese ältere Art
aber auch in den tiefer liegenden Erdmassen in zahlreichen
versprengten Exemplaren bis etwa in eine Tiefe von 3 m
constatieren. Dort fand sich der Rest einer wie es schien
schlecht gebauten Mauer. Hiermit hörten die Sigillata-
scherben auf und nur noch hellenistisch-griechische
Scherben mit glänzend schwarzem Firnis bezw. geglätte-
ter grauschwarz geschmauchter Oberfläche durchsetzten die
dunkelbraune Erde. Da ein Tiefergraben mit technischen
Schwierigkeiten verbunden gewesen wäre, musste ich dar-
1,50 ni Tiefe vornehmlich nur kleinere Scherben glänzen-
der Sigillata ergab, brachte Loch II wichtige Aufklärun-
gen. Schon in einer Tiefe von etwa 25 cm fand sich eine
30-60 cm dicke, in zwei Lagen ge-
teilte Schicht von stark glän-
zenden hochroten Sigillata-
scherben, die zweifellos noch in
situ lagen. Augenscheinlich hatte
man hier in antiker Zeit zahllose
grosse und kleine Sigillatascherben
den Abhang hinabgeschüttet, wo
sie jetzt noch, eingebettet in Thon-
staub und feine Asche, z. T. dicht
aufeinander gedrängt lagen. Der
hochrote Glanz dieser Scherben ent-
sprach etwa demjenigen der in
Loch I und allenthalben auf der
Oberfläche des Weinberges sich fin-
denden Fragmente. Beim Tiefer-
graben fand sich nun aber auch
noch eine andere Art von Si-
gillatascherben, die durch eine
10-20 cm dicke Erdschicht von der
jüngeren, auflagernden Sorte ge-
trennt war; diese Ware hatte
eine gelb rote und mattere
Farbe. Zunächst trat sie sehr häufig in einer 15-35 cm
dicken Schicht auf, die gleichfalls von Thonstaub und
Asche durchsetzt war. Dann Hess sich diese ältere Art
aber auch in den tiefer liegenden Erdmassen in zahlreichen
versprengten Exemplaren bis etwa in eine Tiefe von 3 m
constatieren. Dort fand sich der Rest einer wie es schien
schlecht gebauten Mauer. Hiermit hörten die Sigillata-
scherben auf und nur noch hellenistisch-griechische
Scherben mit glänzend schwarzem Firnis bezw. geglätte-
ter grauschwarz geschmauchter Oberfläche durchsetzten die
dunkelbraune Erde. Da ein Tiefergraben mit technischen
Schwierigkeiten verbunden gewesen wäre, musste ich dar-