DIE ARBEITEN ZU PERGAMON 1910-1911
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hier nicht weiter ein, da noch nicht feststeht, ob sie als
Untersätze beim Brand dienten, ob sie von der Ofencon-
struction oder wovon sonst herrühren. Die Höhe der bisher
gefundenen Exemplare schwankt zwischen 5-15 cm. Dass sie
bei der Fabrication der Töpfe verwendet wurden, scheint
mir aber ausser Zweifel zu stehen. Alle genannten Ar-
gumente, die sich gewiss noch um ein oder das andere
vermehren Hessen, weisen m. E. mit völliger Sicher-
heit darauf hin, dass die angeschnittenen, stark
Scherben haltigen Schichten nichts anderes sind
als Ablagerungen von Töpfereiabfall.
Ist es einmal sicher, dass die zahllosen Sigillata-
scherben in Tsehandarli von Producten an Ort und Stelle
befindlicher Töpfereien herrühren, so gewinnen sie ganz
bedeutend an Interesse; stammen sie dann doch alle von
Sigillatagefässen, die mit völliger Sicherheit in Kleinasien
hergestellt sind. Was wissen wir denn bisher von
kleinasiatischer Sigillata ? Überraschend wenig. Das
reichste Material bilden die 67 von Heberdey aus Ephe-
sus publizierten Fragmente, die uns ausser zahlreichen
Stempeln ein Dutzend vollständige Gefässformen kennen
lehren. Wie wenige kleinasiatische Sigillataproducte vor-
her bekannt waren, sieht man z. B. daran, dass Dragen-
dorff der kleinasiatischen Industrie in seinen grundlegen-
den Aufsätzen über die Terra sigillata, Bonner Jahrb. 96/97
und 101, 141 f. nur anderthalb Seiten widmen kann, die so
gut wie ausschliesslich nur das aus Priene ins Berliner
Museum gelangte Material berücksichtigen. Bei der Gesamt-
publication der in Priene gemachten Funde im Jahre 1904
müssen aber auch Zahns eindringende Beobachtungen und
Ausführungen ausschliesslich an kleine Fragmente anknüp-
fen, an Fragmente, bei denen es zumeist unsicher bleibt,
wie die Gefässe, zu denen sie gehörten, im einzelnen aus-
sahen. Von ihrer Mehrzahl — Gruppe A: zimmetroter glim-
merhaltiger Thon mit schönem gelbroten Überzug-—mut-
masst Zahn wohl mit Recht, dass sie in Samos hergestellt
ist. Falls diese Annahme gerechtfertigt ist, so lernen wir
hiermit die Sigillatatec'hnik der ‘samischen Vasen’ kennen.
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hier nicht weiter ein, da noch nicht feststeht, ob sie als
Untersätze beim Brand dienten, ob sie von der Ofencon-
struction oder wovon sonst herrühren. Die Höhe der bisher
gefundenen Exemplare schwankt zwischen 5-15 cm. Dass sie
bei der Fabrication der Töpfe verwendet wurden, scheint
mir aber ausser Zweifel zu stehen. Alle genannten Ar-
gumente, die sich gewiss noch um ein oder das andere
vermehren Hessen, weisen m. E. mit völliger Sicher-
heit darauf hin, dass die angeschnittenen, stark
Scherben haltigen Schichten nichts anderes sind
als Ablagerungen von Töpfereiabfall.
Ist es einmal sicher, dass die zahllosen Sigillata-
scherben in Tsehandarli von Producten an Ort und Stelle
befindlicher Töpfereien herrühren, so gewinnen sie ganz
bedeutend an Interesse; stammen sie dann doch alle von
Sigillatagefässen, die mit völliger Sicherheit in Kleinasien
hergestellt sind. Was wissen wir denn bisher von
kleinasiatischer Sigillata ? Überraschend wenig. Das
reichste Material bilden die 67 von Heberdey aus Ephe-
sus publizierten Fragmente, die uns ausser zahlreichen
Stempeln ein Dutzend vollständige Gefässformen kennen
lehren. Wie wenige kleinasiatische Sigillataproducte vor-
her bekannt waren, sieht man z. B. daran, dass Dragen-
dorff der kleinasiatischen Industrie in seinen grundlegen-
den Aufsätzen über die Terra sigillata, Bonner Jahrb. 96/97
und 101, 141 f. nur anderthalb Seiten widmen kann, die so
gut wie ausschliesslich nur das aus Priene ins Berliner
Museum gelangte Material berücksichtigen. Bei der Gesamt-
publication der in Priene gemachten Funde im Jahre 1904
müssen aber auch Zahns eindringende Beobachtungen und
Ausführungen ausschliesslich an kleine Fragmente anknüp-
fen, an Fragmente, bei denen es zumeist unsicher bleibt,
wie die Gefässe, zu denen sie gehörten, im einzelnen aus-
sahen. Von ihrer Mehrzahl — Gruppe A: zimmetroter glim-
merhaltiger Thon mit schönem gelbroten Überzug-—mut-
masst Zahn wohl mit Recht, dass sie in Samos hergestellt
ist. Falls diese Annahme gerechtfertigt ist, so lernen wir
hiermit die Sigillatatec'hnik der ‘samischen Vasen’ kennen.