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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 50.1925

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Boelte, Felix: Leontion in Achaia
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https://doi.org/10.11588/diglit.29494#0081
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LEONTION IN ACHAIA

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Ehe ich nun aber auf die Erörterung dieser Frage eingehe,
will ich zwei Angaben besprechen, um die der vatikanische
Palimpsest den Strabo-Text bereichert hat. Die Fragmente
dieses Palimpsestes sind veröffentlicht von Giuseppe Cozza-Luzi,
Della geografia di Strabone frammenti scoperti in membrane
palimpseste. Roma 1884—1898 in 7 Teilen. Das Buch scheint,
abgesehen vom ersten Teil, in Deutschland lange so gut wie un-
bekannt geblieben zu sein. Die uns hier interessierenden Sätze
aus Strab. VIII 383 finden sich Parte terza 1887 S. 19 und 23. Das
Mehr, das der Palimpsest bietet, setze ich in spitze, Ergänzungen
in eckige Klammern. Frg. LXXVI Z. 5 ff. fj ös fpdqa öwoqsl
riiv xfj Jvjiaia (K2si[to]qixi) (1. xai TQira'ixfj) y.ai AsovvrjöLq, rjv
JlvTtyovog iv Tolq Äycuolq coxrjösv (1. coxlösv)) und Frg. LXXVI
Z. 37 f. Frg. LXXVII Z. 1 f, iv 6/jßatq. <[//] ös TQLvaia vrjq
<paQa'ixrjq i(fäjiTSTCu xa\l As\ovTijöiaq xal Aaöicoviaq . . .). Die
letzte Angabe liefert eine unverächtliche Stütze für Ad. Wilhelms
Ansetzung von Tritaia. Denn eine Beriihrung mit Lasiön kann
nur westlich vom Erymanthos stattfinden. In dem ersten aus-
gehobenen Satz ist KIsltoqlyJtj vermutlich nur falsch gelesen.
Denn wenn Tritaia an Leontion angrenzt, so kann Pharai nicht
das östlich von Psophis gelegene Kleitor berühren. Umgekehrt
erwarten wir nach dem zweiten Satz Tritaia unter den an Pharai
angrenzenden Gemeinden genannt zu finden. Endlich ist xai
unentbehrlich. Deshalb ist statt K1sl\to~\qlxxj zu lesen xal Tql-
taizy oder auch TqltlyJj. Über die Beziehungen von Antigonos
zu Leontion spreche ich später. Was die Lage von Leontion
angeht, so wird nur Leakes Schluß bestätigt, daß es dem inneren
Hochland angehöre; es grenzt ja an Pharai und Tritaia an.

Um nun zu einer Entscheidung zwischen H. Andreas und
Kastrftsi zu kommen, wenden wir uns wieder den militärischen
Vorgängen des Jahres 217 zu, wie sie von Polybios V 94 dar-
gestellt werden. Es heißt dort (§ 4), daß Euripidas sich in der
Richtung auf Leontion zurückzog (ijioislTo tijv äjzoycoQrjöiv coq
ijcl Asovtlov). Es muß doch eine besondere Bewandtnis damit
haben, daß Polybios als Ziel des Rückzuges nicht Elis angibt,
von wo Euripidas ausgegangen war und wohin er auch wieder
zurückkehren mußte, sondern eine achäische Stadt; und man
möchte schließen, daß für den zeitgenössischen Leser damit
 
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