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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 50.1925

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Boelte, Felix: Leontion in Achaia
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https://doi.org/10.11588/diglit.29494#0077
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LEONTION IN ACHAIA.

In dem zuletzt erschienenen Bande der Real-Encyclopädie
XII 2048 fehlt ein Artikel über die Stadt Leontion. Handelte
es sich nur darum, das zu wiederholen, was bei Curtius
Peloponnesos I 448 oder bei Bursian, Geographie von Griechen-
land II 330 zu lesen ist, so wäre darüber nichts zu sagen. Aber
es läßt sich wesentlich weiter kommen, und da Supplemente zur
Real-Encyclopädie fiirs nächste nicht erscheinen sollen, so möge
das Nötige hier seinen Platz finden.

Die Lage von Leontion konnte man friiher nur nach
Polyb. V 94 bestimmen. Hier wird von einem Raubzug berichtet,
den der Aitoler Euripidas 217 v. Chr. von Elis aus gegen Achaia
unternimmt. Er dringt durch das Gebiet von Pharai bis in
das von Aigion vor und tritt dann seinen Riickzug an in der
Richtung auf Leontion. Dabei ereilt ihn die Rache der Achaier.

Eine Linie von Pharai nach Aigion fiihrt in das innere
Hochland; hier muß, wie schon Leake, Morea III 420 erkannte,
Leontion gelegen haben. Dieses Hochland tritt auf Philippsons
topographisch-hypsometrischer Karte des Peloponnes mitgroßer
Deutlichkeit als scharf abgegrenzte Landschaft hervor zwischen
dem Vo/dias (Panachaikon) und den von ihm nach Osten
ziehenden Bergen im Norden und dem Olonös (Erymanthos)
und Kalliphöni im Siiden. Den Zwischenraum fiillen ebene
Konglomerat-Plateaus, in welche die Fliisse tiefe Täler ein-
geschnitten haben: in der Richtung von Siiden nach Norden die
Fliisse von Vläsia und Läpata, die sich zum Fluß von Vostitsa
vereinigen (dem Selinus), und nach Westen die Kamenitsa
(Peiros); vgl. Philippson, Peloponnes 271. Das Land ist wohl-
bebaut, wo das nötige Wasser vorhanden ist. Darin ist der
Süden der Landschaft bevorzugt. Den Abhängen des Olonös
und der Kalliphöni entsprudeln reiche Quellen. Die Dörfer
liegen in dichten Hainen von Platanen und Obstbäumen. Die
Felder tragen Getreide und Wein in Menge. Vgl. die warm-
 
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