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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 50.1925

DOI Artikel:
Weber, Leo: Kerameikos-Kulte
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https://doi.org/10.11588/diglit.29494#0147
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139

KERAMEIKOS-KULTE.

I. In peisistratischer Zeit.

Das feierliche Zeremoniell, das seit der Heimführung der
Gebeine des Theseus unter der Ägide Kimons für die Bestattung
der Kriegsopfer im Staatsfriedhofe des Kerameikos eingerichtet
wurde, ist fiir die Folgezeit maßgebend geblieben. Aber die
Wahl des Platzes als Gräberstätte war damals schon nichts Neues
mehr. Vereinzelte, aber sichere Spuren fiihren auf eine der
kimonischen weit vorausliegende Zeit zuriick, auch wenn wir
vom Kerameikos als Fundort der Dipylonvasen dabei völlig
absehen. Wir diirfen dabei nur nicht an den Friedhof im
engeren Sinne allein, an die als [zvrjfia (oder orj/na) in der
Literatur mehrfach erwähnte Stätte denken, sondern miissen
den äußeren Kerameikos iiberhaupt als Bezirk in Betracht ziehen.

Auch ihm haben wie so manchen anderen Teilen der Stadt
bereits die Peisistratiden ihre besondere Aufmerksamkeit zu-
gewendet: wir werden schwerlich zu weit gehen, wenn wir
annehmen, daß sie zu allem Späteren eigentlich erst den Grund
gelegt haben. Von ihnen wurde im äußeren Kerameikos das
Gymnasion der Akademie begrtindet; vgl. Suid. s. v. ro lütnaQyov

TSL/LOV IjtjiaQ/Oq 6 nSLOLÖTQchoV JtSQL Trjv HxafhjlLLCLV Tslyoq
coLXOööfirjOe, jcollä ävayxäoaq ävalcoocu vovq Äd-rjvaiovq. Damit
ist zwar nur die Einhegung der Akademie bezeugt: da man
aber von der Hipparchischen Mauer sprichwörtlich als von
einer kostspieligen Sache sprach, so muß die Anlage ausgedehnt
gewesen sein; vor allem hat der Bau der Mauer etwas bereits
Bestehendes oder eben erst Geschaffenes zur Voraussetzung.
Das kann nur ein von Peisistratos daselbst angelegtes Gymnasion
sein (vgl. auch Hitzig, Pausanias I 318). Wir wissen nun, daß
ein gewisser Charmos, ein Verwandter des Peisistratidenhauses
(Aristot. Ä&. jzol. 22, 4), am Eingange zur Akademie einen Altar
mit einer Statue des Eros geweiht hatte (Athen. XIII 609d):
Owsßrj öi, coq cprjOi (KXsiörjf/oq), tov XaQfiov SQaOvrjv tov Ijijilov
 
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