VOM AMYKLAION
(Mit Tafel I - XXIII und Beilage I - XII)
ÜBERSICHT
Die Ausgrabung des Amyklaion ist vor allem ein Verdienst der
griechischen Archäologischen Gesellschaft. Sie hat im Jahre 1890 durch
Tsuntas die Stützmauer des Heiligtums freigelegt und den grössten
Teil der Hügelkuppe untersucht. Der Fundamentrest des runden
Altars und zahlreiche Kleinfunde kamen zum Vorschein (Έφ. άρχ. 1892,
1 ff.). Im Jahre 1904 folgte eine kleine Nachgrabung durch Furt-
wängler, die sich vor allem auf die Gegend der Kirche erstreckte und
dort erstmalig Reste des Bathyklesthrones an Ort und Stelle auf-
deckte, darunter eine prähistorische Schicht (Jahrb. 33, 1918, 109-1 18).
Drei Jahre später hat dann wiederum die griechische Archäologische
Gesellschaft die Arbeiten in die Hand genommen; mit der Leitung-
beauftragte sie E. Fiechter, der schon mit Furtwängler dort gearbeitet
hatte, und A. Skias. Die Kirche wurde verlegt, die aufgefundenen
Bauglieder vermessen, verschiedene Nachgrabungen veranstaltet
(Πρακτ. 1907, 1 04ff.; Jahrb. 33,191 8, 1 19-1 22). Auch diese Untersuchung
musste vorzeitig abgebrochen werden.
Im Jahre 1924 besuchte ich zusammen mit Wilhelm von Massow,
der sich mit der Frage der Wiederherstellung des Thronbaus schon
eingehend beschäftigt hatte, die Stätte des alten Amyklaion. Es stellte
sich heraus, dass von den in der Vorhalle der neuen Kirche verbauten
Werkstücken (Πρακτ. 1907, 107) manche einer erneuten Unter-
suchung bedurften, und dass auch an einigen Stellen des Heiligtums
eine Nachgrabung lohnen würde. Die griechische Regierung und die
griechische Archäologische Gesellschaft erteilten mit grösster Bereit-
willigkeit ihr Einverständnis, wofür ihnen auch an dieser Stelle der
Dank des Instituts ausgesprochen sei. Im Frühling 1925 gingen wir
an die Arbeit. Gerne gedenken wir des alten Joannis Vasenios, der
uns in Tschauschi Obdach gewährte, des Popen Joannis Andreakos
aus Riviotissa und des Joannis Pappadakos aus Tschauschi, die uns
stets mit Rat und Tat unterstützten. Letzterer ist derselbe Epitropos
der Kirche, den Furtwängler und Fiechter in ihren Berichten (Jahrb.
1918, 118 und 120) erwähnen; er hat den Widerstand reichlich wieder
ATHENISCHE MITTEILUNGEN LII
X
(Mit Tafel I - XXIII und Beilage I - XII)
ÜBERSICHT
Die Ausgrabung des Amyklaion ist vor allem ein Verdienst der
griechischen Archäologischen Gesellschaft. Sie hat im Jahre 1890 durch
Tsuntas die Stützmauer des Heiligtums freigelegt und den grössten
Teil der Hügelkuppe untersucht. Der Fundamentrest des runden
Altars und zahlreiche Kleinfunde kamen zum Vorschein (Έφ. άρχ. 1892,
1 ff.). Im Jahre 1904 folgte eine kleine Nachgrabung durch Furt-
wängler, die sich vor allem auf die Gegend der Kirche erstreckte und
dort erstmalig Reste des Bathyklesthrones an Ort und Stelle auf-
deckte, darunter eine prähistorische Schicht (Jahrb. 33, 1918, 109-1 18).
Drei Jahre später hat dann wiederum die griechische Archäologische
Gesellschaft die Arbeiten in die Hand genommen; mit der Leitung-
beauftragte sie E. Fiechter, der schon mit Furtwängler dort gearbeitet
hatte, und A. Skias. Die Kirche wurde verlegt, die aufgefundenen
Bauglieder vermessen, verschiedene Nachgrabungen veranstaltet
(Πρακτ. 1907, 1 04ff.; Jahrb. 33,191 8, 1 19-1 22). Auch diese Untersuchung
musste vorzeitig abgebrochen werden.
Im Jahre 1924 besuchte ich zusammen mit Wilhelm von Massow,
der sich mit der Frage der Wiederherstellung des Thronbaus schon
eingehend beschäftigt hatte, die Stätte des alten Amyklaion. Es stellte
sich heraus, dass von den in der Vorhalle der neuen Kirche verbauten
Werkstücken (Πρακτ. 1907, 107) manche einer erneuten Unter-
suchung bedurften, und dass auch an einigen Stellen des Heiligtums
eine Nachgrabung lohnen würde. Die griechische Regierung und die
griechische Archäologische Gesellschaft erteilten mit grösster Bereit-
willigkeit ihr Einverständnis, wofür ihnen auch an dieser Stelle der
Dank des Instituts ausgesprochen sei. Im Frühling 1925 gingen wir
an die Arbeit. Gerne gedenken wir des alten Joannis Vasenios, der
uns in Tschauschi Obdach gewährte, des Popen Joannis Andreakos
aus Riviotissa und des Joannis Pappadakos aus Tschauschi, die uns
stets mit Rat und Tat unterstützten. Letzterer ist derselbe Epitropos
der Kirche, den Furtwängler und Fiechter in ihren Berichten (Jahrb.
1918, 118 und 120) erwähnen; er hat den Widerstand reichlich wieder
ATHENISCHE MITTEILUNGEN LII
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